Was mich sehr beschäftigt: Die leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas hat sich bis heute nie öffentlich bei den Opfern von sexuellem Missbrauch entschuldigt – nicht einmal nach der australischen Royal Commission, bei der über 1.000 Fälle dokumentiert wurden, die nie an staatliche Stellen gemeldet wurden.
Statt klarer Worte der Reue oder Verantwortung passiert etwas ganz anderes:
Die Organisation redet die Fälle klein, spricht von „Einzelfällen“, behauptet, die Medien übertreiben, und stellt sich selbst als Opfer dar.
📌 Beispiel: In einem JW-Broadcast-Video wurde sinngemäß gesagt, es gebe „keine andere Organisation, die mehr für Kinderschutz tut als Jehovas Organisation“.
Das wirkt auf viele wie Realitätsverleugnung, besonders im Licht der Royal Commission, die das genaue Gegenteil festgestellt hat.
📌 Vertreter der Zeugen Jehovas (wie Terrence O’Brien) sagten unter Eid, man halte die Zweizeugenregel auch bei Kindesmissbrauch aufrecht – es sei eben „biblisch“.
Das bedeutet: Wenn ein Kind keinen zweiten Zeugen hat, wird oft nichts unternommen.
Und währenddessen betonen die Publikationen weiter, dass es wichtig sei, in „Jehova’s Organisation zu bleiben“, weil nur dort Sicherheit herrsche.
Für viele Opfer ist das wie ein Schlag ins Gesicht.
Jesus sagte:
„Wer einem dieser Kleinen Schaden zufügt, für den wäre es besser, man würde ihm einen Mühlstein um den Hals hängen“ (Matthäus 18:6).
Aber von Mitleid, Reue oder Wiedergutmachung ist nichts zu sehen – weder ein Schuldeingeständnis, noch eine offizielle Entschuldigung.
Man schützt den Ruf der Organisation – nicht die verletzten Menschen.
Für mich ist das ein klares Zeichen:
Die Struktur schützt sich selbst – nicht wie Jesus die Schwachen.
Und es macht mich traurig, dass so viele in der Versammlung das einfach hinnehmen oder sogar verteidigen.