Zeugen Jehovas: Biblische Lehre oder Vermutung?
In Sprüche 30:18, 19 heißt es, dass der „Weg eines Mannes mit einer jungen Frau“ zu den Dingen gehört, die das „Verständnis übersteigen“. Wie ist das zu verstehen?
Früher haben wir die Formulierung „der Weg eines Mannes mit einer jungen Frau“ negativ aufgefasst.
Deshalb dachten wir, es gehe darum, dass der Mann eine naive junge Frau verführt, ohne dass sie seine Absichten erkennt.
Es gibt jedoch gute Gründe, die Passage positiv zu deuten.
Wachtturm September 2025
Wenn ich mir solche Fragen durchlese entsteht für mich immer wieder der Eindruck, dass das Glaubensgebäude der Zeugen Jehovas (zumindest zum Teil) auf reinen Vermutungen aufbaut.
Es spricht an und für sich nichts gegen Vermutungen. Ist es aber angebracht, solche Vermutungen so darzustellen, als würden sich diese Dinge tatsächlich so verhalten, wie es zum Beispiel hier zum Ausdruck kommt?
In diesem Licht betrachtet, geht es in Sprüche 30:18, 19 nicht um wissenschaftliche oder mechanische Aspekte der Schöpfung. Vielmehr vermittelt die Bibelstelle eine Warnung auf sittlichem Gebiet ähnlich der in Sprüche 7:1-27 aufgezeichneten Mahnung, sich vor den Gefahren zu hüten, die die Überredungskünste einer Hure in sich bergen. Christinnen können sich die Warnung aus Sprüche 30:18, 19 unter anderem in Verbindung mit Männern zu Herzen nehmen, die vorgeben, die Bibel kennenlernen zu wollen. Wenn ein freundlicher Mann, selbst ein Arbeitskollege, anscheinend solches Interesse bekundet, sollte eine Christin dafür sorgen, daß er mit einem Bruder in der Versammlung in Kontakt kommt. Der Bruder kann dann irgendwelchem echten Interesse nachgehen, ohne sich den Gefahren auszusetzen, die mit dem „Weg eines kräftigen Mannes mit einem herangereiften Mädchen“ verbunden sind
Wachtturm 01.07.1992
Auch wenn in letztgenannten Artikel erwähnt wird, dass man auch hier wieder bestimmte Dinge nur vermutet, wird allerdings durch das hier zitierte Beispiel eine bestimmte Richtung dogmatisch festgelegt!
Ist es korrekt, bestimmte Texte als Vermutung zu deklarieren aber dennoch dogmatisch auf einer bestimmten Auslegung oder Anwendung zu bestehen?
5 Antworten
Das Führungsgremium der Zeugen Jehofas legt Bibelverse nach eigenem Gutdünken aus.
Wenn nun ein solcher 'Studier-Artikel' veröffentlicht wird, ist das ein starkes Indiz dafür, dass ZeugInnen Jehofens vermehrt in Kontakt zu männlichen 'Weltmenschen' treten und womöglich bei den Zeugen austreten.
Um dem Einhalt zu gebieten und die Kontrolle über die Mitglieder zu behalten, wird einfach wieder neues, helleres Licht produziert und ein Bibelverschen herbeigedeutet. Lächerlich. Einfach nur lächerlich.
18 Drei sind mir zu wundersam, und vier verstehe ich nicht:
19 des Adlers Weg am Himmel, der Schlange Weg auf dem Felsen, des Schiffes Weg mitten im Meer und des Mannes Weg bei der jungen Frau.
Liebe ist eine Kraft, die manchem Zeugen-Mitglied geholfen hat, die Stärke und den Mut zu entwickeln, sich von diesem Kult zu lösen und die grausamen Strafmaßnahmen, als da wären Ächtung und Ausschluss aus dem Familienverband, zu ertragen.
Widersprüchliche Deutung von
Sprüche 30:18–19
- Zuerst wird die Stelle negativ gedeutet (Mann verführt naive Frau). Dann plötzlich positiv umgedeutet(„Warnung auf sittlichem Gebiet“).
Widerspruch:
➡️Warum die anfängliche negative Lesart, wenn die „eigentliche“ Botschaft moralisch war? ( 2025-Ausgabe)- Kein direkter Bezug auf Sprüche 30:18–19, aber falls ähnlich interpretiert, stellt sich die Frage: Warum ändert sich die Auslegung überhaupt? Gibt es neue „Offenbarungen“ oder nur taktische Anpassungen❓
1992 : Diese Warnung richtet sich einseitig an Frauen („Christinnen sollen Männer meiden“).
Klarer Logikfehler: ➡️Warum wird nicht auch Männern geraten, sich vor manipulativen Frauen zu hüten?- Sprüche 7 warnt Männer vor der „Hure“
- Frauen werden als passive Opfer dargestellt, Männer als aktive Verführer.
- Die Bibelstelle selbst nennt keine Geschlechterhierarchie .
- die WT-auslegunf ist ist künstlich konstruiert.
1992
- Frauen sollen Männer, die „Bibelinteresse heucheln“, an „Brüder“ verweisen.
- Was, wenn der Mann echtes Interesse hat? Die Frau wird misstrauisch gemacht.
2025
➡️Falls die Lehre heute anders lautet, war die vorherige Anweisung falsch oder überholt.
➡️ Ein klassisches Problem bei sich ändernden Doktrinen.
Oberflächliche Exegese :
➡️ Keine Diskussion des hebräischen Originaltextes (z. B. „דֶרֶךְ גֶבֶר בַּעֲלָמָה“ „Weg eines Mannes mit einer Jungfrau“).
➡️ Kein Vergleich mit ähnlichen Bibelstellen (z. B. Hohelied, das Liebe positiv darstellt).
Selektive Moral:Die Warnung vor „Verführung“ wird nicht auf Machtmissbrauch in der eigenen Organisation übertragen (z. B. Älteste, die Gläubige manipulieren).
Künstliche Autoritätskonstruktion:Die Deutungshoheit liegt beim „treuen und verständigen Sklaven“nicht bei individueller Bibelanalyse.
Fazit:- Typische Wachtturm Gedöns Nichts ist stimmig und passt und hält einer überprüfung stand .
- Flexible BibelauslegungDieselbe Stelle wird je nach Bedarf umgedeutet.
- Geht gar nicht
- Frauen werden entmündigt, Männer pauschal verdächtigt. !!
- Praktische völlig unlogische Anweisungen :
Warum soll ein „Bruder“ weniger gefährdet sein als eine Schwester?
- Vermeidung kritischer Fragen, Keine Diskussion, warum Gottes Wort so „missverständlich“ sein soll.
(„Frauen, traut keinem Mann!“).
Und :
Nein,ein Dogma kann nicht verändert werden.Ein Dogma ist eine unhinterfragbare Lehre oder Glaubenswahrheit, die von einer Autorität (z. B. Religion, Ideologie) als absolut verbindlich festgelegt wird.
Wenn diese Verändert werden hat eine solche Autorizät als nicht zuverlässig und Glaubwürdig bewiesen.
Kernmerkmal**: Keine Diskussion erlaubt Akzeptanz ist Pflicht auch vor allem von den Herausgebern.
Lg ⚘
Dass die von mir gesperrten anwesenden Zeugen Jehovas das hier mit Lustig kommentieren,ist besonders Pikant .
Das vorgelegte Statement wirft berechtigte Fragen zur Auslegungspraxis und zum Umgang mit dogmatischen Aussagen innerhalb der Lehre der Zeugen Jehovas auf. Insbesondere die Beobachtung, dass sich gewisse biblische Textdeutungen im Laufe der Zeit verändern, obwohl sie zuvor mit hohem Anspruch auf Richtigkeit vertreten wurden, ist weder unbegründet noch ungewöhnlich.
Der Hinweis auf **Sprüche 30:18, 19** verdeutlicht exemplarisch, wie eine zunächst moralisch-mahnende Auslegung durch spätere Veröffentlichungen in eine beinahe entgegengesetzte Richtung reinterpretiert wurde. Dass dieser Wandel nicht als Korrektur oder Irrtum dargestellt wird, sondern als „reifere Erkenntnis“, ruft zwangsläufig Fragen auf – vor allem, wenn gleichzeitig erwartet wird, dass Gläubige sich an die jeweilige Deutung verbindlich halten.
Die kritische Frage, ob es konsequent ist, eine Auslegung als bloße „Vermutung“ zu deklarieren und gleichzeitig verbindliche moralische Handlungsanweisungen daraus abzuleiten, erscheint durchaus legitim. Sie berührt den grundlegenden Unterschied zwischen **biblischer Lehre** und **organisatorisch geprägter Auslegungstradition**.
Es ist nachvollziehbar, dass ein solcher Umgang mit Schrifttexten – besonders wenn sich daraus konkrete Vorschriften für das persönliche Leben ergeben – den Eindruck erwecken kann, dass nicht immer zwischen göttlich offenbarten Wahrheiten und menschlicher Interpretation klar unterschieden wird.
Solche Überlegungen verdienen Beachtung, insbesondere wenn religiöse Organisationen einen Anspruch auf alleinige Wahrheit erheben. Ein verantwortungsvoller Umgang mit der Bibel sollte Raum lassen für Differenzierung, Demut im Umgang mit Auslegung – und die Möglichkeit, auch eigene Lehrmeinungen kritisch zu reflektieren.
Die das Verständnis übersteigen..
kann damit sehr Böses gemeint sein;ein Verbrechen?
Oft liest man ja bei Gewatltaten das diese das Verständnis übersteigen
Eine besondere enge Verbindung
Eine besonders enge Verbindung zu wem?
Darum geht es in meiner Frage nicht....
Dann würde es mich freuen wenn du einen Kommentar zu meiner Frage geben könntest
In Sprüche 30:18, 19 heißt es, dass der „Weg eines Mannes mit einer jungen Frau“ zu den Dingen gehört, die das „Verständnis übersteigen“. Wie ist das zu verstehen?
Habe ich doch gegeben
Mich interessiert in erster Linie, warum man in der Lehrmeinung sozusagen von einem Bein auf das andere hüpft
Welche meinst du? Kann man sich da auch etwas weniger kryptisch ausdrücken?