Warum darf man heutzutage keine andere Meinung haben?
Ganz egal um was es geht, ob Politik, Religion, Klimawandel, Flüchtlinge, Europa, Fleisch essen usw. Vertritt man eine andere Meinung als der übliche Mainstream, dann wird man verachtet, angegriffen, beleidigt und sogar für dumm erklärt, manchmal auf übelste Weise beschimpft. Andere Meinungen werden für die Spaltung der Gesellschaft verantwortlich gemacht, es wird vom kranken Glauben an Verschwörungstheorien geredet, andere wollen einem vorschreiben wie man gefälligst Nächstenliebe oder Tierliebe auszuleben hat, und was sonst noch alles. Mir scheint, dass gerade in Deutschland solcher Umgang untereinander überhand nimmt und das gesellschaftliche Klima vergiftet.
Ich kenne noch eine Zeit, in der andere Meinungen zwar diskutiert, aber niemals der Andersdenkende so persönlich abgewertet und mit Füßen getreten wurde.
Was soll das? Ist das pure Rechthaberei? Können die Menschen nicht mehr akzeptieren, dass es unterschiedliche Ansichten über eine Sache gibt, und dies einfach stehen lassen? Warum darf man nur noch denken, was die breite Masse von sich gibt?
43 Antworten
Du hast völlig Recht. Sich darüber Gedanken zu machen, warum das so ist, ist aber Zeitverschwendung. Weil die Deutschen einfach so blöd sind und man das nicht ändern kann.
Ich spreche als einziger in meinem Umfeld aus, was ich denke, auch wenn der gesamte Rest der Welt anderer Meinung ist. Und wem das nicht passt, der hat Pech.
Ich war noch nie ein Ja- Sager und Arschkriecher, wie die meisten hier im Land, die sich nicht trauen, die Wahrheit auszusprechen und/ oder anderer Meinung zu sein.
So war ich schon immer, so werde ich auch immer bleiben.
Es kann durchaus vorkommen, dass ich meine Meinung mal ändere. Aber nur, wenn ich auch wirklich davon überzeugt bin. Nicht, weil andere es erwarten.
Lass Dich nicht verbiegen und sag' das, was Du denkst und was Du für richtig hältst. Was andere davon halten, ist doch sowas von egal. Wichtig ist, dass man jeden Tag in den Spiegel schauen kann, ohne kotzen zu müssen. Dass man zu seinen Überzeugungen steht und nicht umkippt, egal was passiert. Das können nur Menschen mit Rückgrat. Und davon gibt es viel zu wenige in diesem Land.
Jeder darf seinen eigene Meinung zu was auch immer haben, er sollte sie aber auch sachlich begründen können. Blosse Behauptungen weden nicht allein durch lautstärke richtig.
Und beleidigend darf es natürlich auch nicht sein.
Das kommt von der großen Koalition. Es gibt keine echte Opposition mehr in den Parlamenten - also findet keine Diskussion statt sondern es gibt nur die "eine richtige" = Regierungsmeinung. Es gibt keine echte Opposition mehr in den öffentlich-rechtlichen Medien - denn die werden von den Regierungsparteien kontrolliert. Es gibt keine echte Opposition mehr in den großen Zeitungen - denn die stehen alle einer der beiden großen Parteien nahe. Und die größte Oppositionspartei sind die GRÜNEN - die immer tönen "Mehr von der Regierungspolitik, das ist alles noch viel zu wenig !" - woher kommen wohl 25% für eine Mickymauspartei wie die AfD ?
Ich sage ja, ich will den antifaschistischen Schutzwall zurück.
Wenn der Faschismus wiederkommt, dann wird er sagen "Ich bin der Antifaschismus" - wer hat's gesagt? Kannst ja mal googeln, wenn Du's wissen willst.
Früher hatte man mehr Vertrauen in alles Öffentliche. Heute vertraut man fast nichts und niemand mehr. Das Vertrauen in die Politik, Medien, Wissenschaft, Religion usw. wurde in den Letzten Jahren Systematisch Zerstört.
Was bleibt ist nur noch das, was man selbst als Wahrheit annimmt. Das wird dann verteidigt, weil es so etwas wie einen Halt gibt. Natürlich gibt es eine Wahrheit, aber es wird immer schwieriger Wahrheit von Lügen zu unterscheiden.
Der Französische Philosoph Voltaire sagte einmal: "Es ist leichter, eine Lüge zu glauben, die man hundertmal gehört hat, als eine Wahrheit, die man noch nie gehört hat."
Und.
Pilatus fragte einmal Jesus: "Was ist Wahrheit?"
Um das ganze etwas aufzulockern, wie wäre es mit einem Meinungsaustausch, du kommst mit deiner Meinung und gehst mit meiner Meinung.
"In Zeiten universeller Täuschung ist das Aussprechen von Wahrheit ein revolutionärer Akt.“ George Orwell
Warum darf man heutzutage keine andere Meinung haben?
Deine Meinung ist deine Meinung. Klar darfst du die haben.
Meist mangelt es nur an der Fähigkeit, diese auch erfolgreich zu verteidigen. Und das fällt halt schwer, wenn die einzigen Argumente "Ich will" und "andere haben gesagt" sind.
andere wollen einem vorschreiben wie man gefälligst Nächstenliebe oder Tierliebe auszuleben hat
Ach, und du willst das nicht? Du wärst also tolerant gegenüber Menschen, die dich misshandeln, essen oder arm machen wollen?
Das ist äußerst konsequent von dir.
Darum geht es in meiner Frage nicht. Das waren nur Beispiele.
Auch meine Antwort war nur ein Beispiel. Es soll aufzeigen, dass Toleranz sich immer an der schwere der Opfer misst, die man selbst dafür erbringen muss.
Wer keine Opfer zu bringen hat, kann leicht von "andere Meinungen tollerieren" sprechen. Leider hast du da genau die schlimmst möglichen Beispiele angeführt.
Jo - wenn die anderen Parteien ca. 25. % bekommen, ist das Gejaule groß weil es viel zu wenig sei. - Bekommt die demokratisch gewählte und sich an Recht und Gesetz haltende und fakten- und logikbasiert argumentierende AfD 25 % der Stimmen in einem einzigen Bundesland, dessen Gesamtbevölkerungsanteil ca. 15 % ausmacht in Deutschland (hab' ich kürzlich gelesen), dann ist das viel zu viel und die Deutschen wieder alle Antisemiten, die nach einem neuen A. H. schreien.
Dass die LINKE als SED-Nachfolgepartei die meisten Stimmen eingefahren hat, veranlasst niemanden alle Deutschen als HoneckeranhängerInnen zu bezeichnen, die am liebsten die ehemalige sozialistisch DDR-Diktatur auf die gesamte BRD nun ausweiten wollen (wobei ich DAS für wesentlich wahrscheinlicher halte, weswegen die überhaupt diesen Wirbel wegen diesen 25 % machen).
Unglaublich, was hier viel eher in linker Diktaturmanier im Staat abgeht.