Ist es moralisch ok Fisch zu essen?
Haben Fische Gefühle wie Rinder, etc.?
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8 Antworten
Auch Fische empfinden Schmerzen und verfügen über alle anatomischen Voraussetzungen, um körperlich und geistig zu leiden wie Säugetiere es tun:
https://www.fischwissen.ch/fischwohl/schmerz/schmerz-bei-fischen.html
https://www.swr.de/swr2/wissen/fische-empfinden-schmerzen,article-swr-14818.html
Was den Tieren in der Fischerei angetan wird ist noch viel grausamer als die Massentierhaltung. Man lässt sie in den Netzen zerquetschen, an Bord einfach elend ersticken weil sie ohne Wasser in den Lungen nicht atmen können oder fängt mit der Verarbeitung an, obwohl sie noch leben. Freizeitangler lassen die Tiere spitze Haken schlucken an denen sie sie aus dem Wasser ziehen. Die Quälerei ist unglaublich!
Natürlich bietet sich Fischessen geradezu an, um dafür im Gegenzug weniger Rindfleisch zu essen oder gar ganz auf Fleisch von Tieren zu verzichten. Doch auch Fische sind im biologischen Sinne Tiere und Tiere sind Lebewesen. Auch wenn die Erkenntnisse darüber noch nicht besonders weitreichend sind und obwohl Fische nicht schreien, wenn sie Schmerzen und Angst haben, sollte ihr Verhalten Beweis genug für ihr Leid sein, wenn sie mit dem Haken aufgespießt oder im Netz gefangen werden. Sie kämpfen um zu fliehen und zeigen damit, dass sie einen Überlebenswillen haben. Es wurde gezeigt, dass Fische wie die Wirbeltiere auch, über die Fähigkeit zur Schmerzbetäubung verfügen. Sobald ein Tier verletzt wird, werden opiumähnliche Substanzen (Enkephaline und Endorphine) freigesetzt. So lässt sich schlussfolgern, dass eine Schmerzempfindung vorhanden sein muss, anderenfalls hätte es kaum Sinn, dass sich bei Tieren ein solches System überhaupt entwickeln konnte.
Die Fischbestände der Meere schrumpfen dramatisch – manche Arten sind bereits vom Aussterben bedroht. Zwar wissen wir im Supermarkt nicht aus dem Stehgreif, welche Arten besonders bedroht sind und welche Fische man guten Gewissens zu sich nehmen kann. Aber die weltweite Nachfrage nach Fisch ist in den vergangenen Jahren explodiert, während die Fischbestände in den Weltmeeren dramatisch weiter schrumpfen. Nahezu 85 % der Bestände, darunter Thunfischarten, Rotbarsch, Scholle oder Nordseekabeljau gelten nach Schätzungen der FAO als überfischt oder stehen unmittelbar davor. Die Gründe für die Überfischung liegen in wirtschaftlichen Interessen, dem weltweit großen Fischhunger und einer zunehmenden Technologisierung der Hochseetrawler. Während Island und Norwegen sich in Sachen Fangquoten für Fisch vorbildlich verhalten, liegen die Fangquoten der EU im Durchschnitt 35% über der von der Wissenschaft empfohlenen Fangmenge.
Essen hat nie direkt etwas mit Moral oder Ethik zu tun. Zumindest nicht in dem Sinne, dass man sich über die Gefühle von anderen Spezies Gedanken machen sollte.
Ich sehe aktuell grob nur drei moralische Verwerflichkeiten in dem ganzen Kontext:
- Jemanden zwingen zu wollen, dass er sich Bilder leidender anderer Spezies anschaut, ohne dass er es will, sei es nun die Schlachtung oder Haltung oder ein Löwe, der eine Antilope bei lebendigem Leib anfängt zu verspeisen.
- Dem Konsumenten (von Fleisch) zuzumuten, dass sie unnötiges Leid bei Haltung und/oder Schlachtung hinnehmen müssen.
- Der exzessive Fleischkonsum, der massiven Einfluss auf unsere Umwelt hat
Wenn man sich auf den logischen Pfad des Tierleids bewegt und dieses über das notwendige Leid für Haltung und Schlachtung hinaus verhindern will, kommt man sehr schnell zu einer Verneinung des menschlichen Lebens. Und das ist absolut asozial gegenüber der eigenen Spezies.
Diejenigen, die große Moral schreien, wenn sie jemand anderes einen Fisch oder ein Huhn essen sehen, sind Menschenverachter, möglicherweise auch ohne dass es ihnen tatsächlich bewusst ist, weil ihr Logikfähigkeiten nicht ausreichend geschärft sind.
Ja, wir müssen auf unsere Lebensgrundlage achten. Und das sind die Tiere und Pflanzen. Aber es steht nirgendwo geschrieben, dass Tiere und Pflanzen nicht kultiviert, dezimiert und/oder genutzt werden dürfen.
Fische sind empfindsame Wesen, falls du das meinst. Was in manchen Fischzuchtbetrieben abläuft ist keinen Tacken besser als Intensivhaltung anderer Tiere.
Wenn du Fisch als eine seltene, wertvolle Ergänzung zu deiner Ernährung nimmst ist das OK, so wie bei Fleisch auch. Es muss aber nicht täglich und schon garnicht als Hauptzutat auf den Tisch.
Wenn ich mal was in die Finger bekomme das hier im Stausee geangelt wurde (Da baden öfters welche ihre Regenwürmer und manche Angler mögen nichtmal Fisch!) sage ich nicht nein, besonders weil da schonmal ein richtig leckerer Zander bei sein kann und da kann ich nicht nein zu sagen :)
In meinen Augen ist es unnötig und herzlos überhaupt ein Tier zu essen, egal welches. Wenn Tiere sich untereinander fressen macht es Sinn, weil ihre Körper auf tierische Lebensmittel angewiesen sind. Wir Menschen hingegen nutzen Fleisch nur als Genussmittel, brauchen kein Fleisch für die Gesunderhaltung und deshalb ist es für mich verwerflich Fleisch zu essen.