Ist es heutzutage noch problematisch, wenn ein Protestant in der kath. Kirche die Hostie annimmt?

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Es geht nicht um ein Problem mit irgendwelchen Kirchenmitgliedern, sondern um die Tatsache, dass weder die Teilnahme an der kath. Kommunion für Protestanten als auch die Teilnahme von Katholiken am ev. Abendmahl erlaubt ist. Das wurde beim letzten Papstbesuch noch einmal ganz deutlich. Der Grund dafür müsste eigentlich einleuchtend sein:

  1. Ein ev. Christ hat ein ganz anderes Glaubensverständnis als Katholiken. Diese empfangen nämlich nicht nur eine Hostie, sondern den wahren Leib und das Blut Christi, weshalb die Wandlung auch der Höhepunkt der kath. Messe ist. Das Glaubensverständnis muss aber vorhanden sein, denn es ist ein Unterschied, ob ich nur eine "Hostie" empfange oder den Heiligsten des Himmels selber. Es geht also nicht um das Mitmachen eines "Rituales", sondern um die Liebesvereinigung mit Jesus Christus selbst.

  2. Katholiken dürfen nur dann zur Hl. Kommunion gehen, wenn sie sich keiner schweren Sünde bewusst sind, sonst begehen sie ein Sakrileg. Sie müssten also vorher die Beichte ablegen, bevor sie Christus empfangen. Das schwindende Sündenbewusstsein unserer Zeit lässt zwar nur noch wenige darüber nachdenken, aber sie müssen es vor Gott verantworten. Zum Beispiel wäre die oberflächliche Handhabung des Sonntagsgebotes schon ein Grund, die Kommunion nicht empfangen zu dürfen.

  3. Es ist ausnahmemäßig möglich, dass ein ev. Christ die Hl. Kommunion empfangen kann, wenn er dasselbe Glaubensverständnis für die Eucharistie wie Katholiken bekundet. Er kann dann mit dem Pfarrer sprechen, z.B. in einer Mischehe oder in Todesnähe, wenn der besondere Wunsch in tiefem Glauben besteht und er frei von schwerer Sünde ist.

  4. Ein kath. Pfarrer ist nicht befugt, die Kommunion an Andersgläubige auszuteilen, aber er darf auch keinen ausschließen, der nach vorne kommt und von dem der Pfarrer nichts weiß. Und wenn er es wüsste, müsste er pastoral situtationsgerecht klug handeln, um einerseits anderen kein Ärgernis zu geben aber auch andererseits nicht jene zu verschrecken, denen der Grund nicht bekannt ist. Eigentlich müsste das die Freundin des jungen Mannes auch wissen und dürfte ihren Freund nicht dazu animieren. Wenn er das Bedürfnis dazu hat, müsste er ein Gespräch mit dem kath. Pfarrer führen und entweder konvertieren oder zumindest sein kath. Glaubensverständnis zur Eucharistie zu bekunden, alles andere ist unwahrhaftig vor Gott.

Was passieren kann, ist der Ausschluß vom Kommunionempfang, wenn es dem Pfarrer gemeldet wird. Dies würde dann stattfinden, wenn Gemeindemitglieder daran Anstoß nehmen und sich wegen dieser lässigen Handhabung im Glauben verunsichert fühlen.

hey, jetzt mal ne ganz unabgehobene meinung von mir, sakrament hin oder her.

ich weiß nicht ob jesus so ein aufhebens drum gemacht hätte oder es noch tut. ich find jeder sollte im glauben brot und wein empfangen dürfen, ob nun in der katholischen, evangelischen oder sonstiger freikirche.

es geht ja nun um ein glaubensding und nicht um die haufen regeln, die drum gemacht werden. wenn ich jesus empfangen möchte auf diese art und weise, dann würde ich es auch tun.

aber die kirche macht da allerdings ein problem draus und das find ich richtig abgefahren.

würdig soll man es empfangen. aber welcher mensch hat das recht und die autorität festzustellen, wer nun würdig ist und wer nicht. kommt doch aufs herz an und in das kann nun niemand einfach reinschaun.

du merkst, schon, du hast hier in ein wespennest gestochen.....

aber meiner erfahrung nach freut sich jeder priester, wenn ein mensch jesus so nah an sich ranlassen will und die kommunion zu empfangen. wer sollte da sagen: geh weg?! ich habe es noch nicht erlebt.

bleibt mal erst entspannt.

wenn euch wirklich jemand noch ansprecht, dann seid einfach offen für ein ehrliches gespräch. ich finde es richtig, wie ihr es macht. alle sind eingeladen! und wenn ihr ein problem damit habt, sprecht den priester einfach selber an, der freut sich vielleicht sogar noch drüber.

  • Natürlich ist jeder Mensch in der Katholischen Kirche willkommen ,aber es ist und bleibt eine Tatsache das es** nur Katholiken erlaubt ist ,die Sakramente zu empfangen** .

  • Es geht hier nicht darum jemanden auszuschliessen ,sondern die Sakramente können immer auch von den Katholiken selbst nur unter bestimmten Umständen empfangen werden ,zumal die Eucharistie** nicht** ein Symbol wie das Evangelische Abendmahl ist ,sondern wir Glauben es ist Jesus Christus selbst .

  • Um die Kommunion würdig zu empfangen ,muss der Gläubige im Stande der Gnade sein ,das heisst keine Todsünde darf in seinem Herzen sein .

  • Es muss eine adäquate Vorbereitung stattfinden zumal bei jemandem der die Katholischen Glaubenswahrheiten nicht kennt . (Betrifft auch deine Freundin ,die den Freund noch zum Frevel drängt !)

  • Wer also unwürdig (das gilt auch für Katholiken) zur Kommunion hinzutritt ohne zu wissen was er in wirklichkeit empfängt ,begeht einen schweren Frevel und macht sich schuldig .

  • Paulus sagt sogar .."dieser isst sich damit das Gericht !!"

  • Wer sich nach den Heiligen Sakramenten sehnt ,( was ich gut begreifen kann ),der kann als Katechumenen aufgenommen werden und in den Glauben eingeführt werden.

  • Egal was und wer er ist er wird aufgenommen ,wer jedoch nicht ja sagen will zur Katholischen Kirche ,der kann verständlicher weise auch nicht zu den Sakramenten zu gelassen werden .

  • Da gilt es schon auch den Spott von aller Welt mit zu tragen .

Ich habe in bezug auf die Eucharistie ganz unterschiedliche Praktiken erlebt:

  • Die einen katholischen Pfarrer laden ganz offiziell die evangelischen Christen dazu ein.

  • Die anderen katholischen Pfarrer lassen die evangelischen Christen stillschweigend teilnehmen.

  • Die Dritten suchen das Gespräch mit den evangelischen Christen und weisen sie darauf hin, dass sie ihr Handeln mit ihrem Gewissen vereinbaren müssen.

  • Die Vierten verweigern den evangelischen Christen autoritär den Leib Christi.

Als evangelischer Christ ist es schwer nachvollziehbar, warum man an der katholischen Eucharistie nicht teilnehmen darf, weil doch beidesmal Jesus Christus sich den Menschen schenkt.

Auf der anderen Seite haben die Katholiken ein erweitertes Verständnis von dem, was bei der Wandlung geschieht. Wenn ein evangelischer Christ dieses Verständnis teilen kann, ist es kein Problem. Dann stellt sich natürlich auch die Frage, ob eine vollständige Rückkehr zur katholischen Kirche durch Konversion erstrebenswert ist.

Wenn ein evangelischer Christ das katholische Eucharistieverständnis nicht teilen kann, kommt der Pfarrer in jedem Fall in Schwierigkeiten, wenn es in der Gemeinde Leute gibt, die den Pfarrer beim Bischof anzeigen. Offiziell hat der Pfarrer noch nicht das Recht, Nicht-Katholiken den Leib Christi zu spenden.

Die Frage muss doch nicht sein, ob jemand vor irgendwas Angst hat, sondern was man tut, wenn man die Eucharistie empfängt. Ist die Kommunion ein lustiges Brotteilen oder ist es etwas ganz was anderes?

Wenn die Kommunion Teilhabe am Leib Christi ist, dann hat ein Protestant gar kein Interesse daran, die Kommunion zu empfangen, weil er den Glauben daran nicht teilt.

Und die Sprüche: es ist doch egal, wer katholisch und wer evangelisch ist, die gibt nur jemand von sich, der von seiner Religion wenig Ahnung hat. Denn wenn es so egal wäre, dann ist die Frage: wieso gibts dann überhaupt katholisch und evangelisch?

quopiam  26.10.2011, 09:43

Da muß ich Dir widersprechen. Für einen evangelischen Christen ist das Abendmahl ein Sakrament, wie für Euch Katholiken. Für speziell lutherische Protestanten ist das AM ausdrücklich Teilhabe am Leib Christi, denn wir bezeugen die Realpräsenz im AM. Deshalb haben wir auch ausdrückliches Interesse an der Kommunion. Bei uns ist das AM kein "lustiges Brotteilen", wie Du das nennst, sondern tiefste Begegnung mit Christus, an die Bedingung des gläubigen Empfangs geknüpft und in der Verantwortung des eigenen Gewissens vor Gott. Daher stehen Einkehr, Besinnung, Buße und gemeinschaftliche Beichte immer am Anfang des AM-Gottesdienstes.

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omikron  26.10.2011, 13:57
@quopiam

Da hast du schon Recht. Allerdings gebe ich zu bedenken, dass sich mittlerweile schon viele ev. Pfarrer beklagen, dass vielen ihrer "Schäflein" der Glaube an die Konsubstantiation verloren gegangen ist. Dass es andere Protestanten gibt, sei ausdrücklich zugestanden.

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kolibrie50  16.01.2023, 11:36
@quopiam

bei den evangelischen kann jeder sünden vergeben,weil der pastor nicht geweiht ist,sondern nur ordiniert ist,und darum kann er auch nicht das brot zum leib gottes verwandeln,die tun es nur zum gedächniss,und darum haben die auch keinen tabernakel,ich war mal nach eine evangelischen messe in der kirche und eine frau verteilte brotstücke, wie plätzchen,ich fragte was ist das ,die haben wir überbehalten,da,kann man mal sehen, wie die mit dem leib gottes umgehen respecktlos,es ist ein schande,gott gegenüber,aber bei vielen ist heute ja so oder so alles egal,keiner geht mehr zur saktamentalen beichte,ich habe keinen umgebracht,und komme auch so in den himmel

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ralali  26.10.2011, 11:23

du hast sowas von recht! warum gibt es überhaupt ev und kath (und jetzt komm mir nicht mit kirchengeschichte)?

*Und die Sprüche: es ist doch egal, wer katholisch und wer evangelisch ist, die gibt nur jemand von sich, der von seiner Religion wenig Ahnung hat. Denn wenn es so egal wäre, dann ist die Frage: wieso gibts dann überhaupt katholisch und evangelisch? *

ich finde das klingt nach viel ahnung und erfahrung wenn einer dieses geteilte system in frage stellt!

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cchrisa 
Fragesteller
 27.10.2011, 11:19

Also ich denke nicht, dass sich diese Frage unbedingt stellt. Viele Protestanten und Katholiken hätten es gerne, wenn diese Grenze endlich überwunden werden würde. Es ist keineswegs so, dass sich jeder Protestant/Katholik bewusst für seine Konfession entschieden hat mit dem Ziel, sich von der anderen Konfession abzugrenzen. Viele haben sich vielmehr bewusst entschieden, Christ zu sein und dann einfach die Konfession gewählt, mit der sie groß geworden sind.

Du klingst ja so, als sei die Spaltung der Kirche eine tolle Errungenschaft, die man unbedingt verteidigen müsse.

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