Themenspecial 29. März 2022
Mobbing und Gewaltprävention
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Ist Drachenlord wirklich ein Mobbingopfer?

15 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Meine Antwort zur Frage "Ist Drachenlord wirklich ein Mobbingopfer?" als Video:

https://www.youtube.com/watch?v=tp9rdnIdb7M

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Setze mich mit eigener Initiative gegen Mobbing ein
DreiGegengifts  05.06.2022, 21:54

Das ist leider vollkommen falsch. Es gibt zwar natürlich seltene Konstellationen, in denen Täter auch Opfer sind, aber das ist eher die Ausnahme.

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DreiGegengifts  05.06.2022, 21:58

Im Gegenteil sind Mobbingtäter in der Regel Menschen mit Macht - sie werden selbst selten zu Opfern.

Dazu kommt, dass Drachenlord gar kein Mobbing betreibt. Provokationen sind etwas völlig anderes als Mobbing.

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Acera  15.08.2022, 05:05

@Carsten Stahl Ich glaube, wir müssen nicht nur Leute erziehen, kritisch zu denken, sondern vor allem auch Leuten die Angst nehmen, ihre Meinung laut zu vertreten.

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Das stimmt so ja nicht ganz; direkt nach diesem "Traut euch, kommt zu mir" kamen noch keine Haider, um ihn vor Ort zu provozieren, zu bewerfen usw. Danach hat er seine Adresse nochmal bekanntgegeben - nicht in Rage, sondern um Poster zu verkaufen.

Woher ich diese Information habe? Aus diesem Video: https://www.youtube.com/watch?v=sNHndY2PSIM

Warum die "Holocaust"-Geschichte heute noch als provokante Aussage gilt, oder als Versuch, Herrn Winkler rechte Tendenzen zu unterstellen, kann ich nicht verstehen. Wer das Video kennt, der weiß, dass ihn ein Chatuser mit der Frage aufs Glatteis geführt hat, was er denn vom Holocaust hielte.

Herr Winkler wusste nicht, was das Wort bedeutet, wollte das aber nicht zugeben und antwortete, dass es eine "nice Sache" wäre, mal wieder einen Holocaust zu machen. Warum macht man um diese Szene immer noch so einen Aufriss? Es ist doch offensichtlich, dass er da etwas verwechselt hat. Er identifiziert sich doch als Metal-Fan, es gibt Metal-Bands mit dem Wort "Holocaust" im Namen - wahrscheinlich dachte er, das sei ein Festival oder ähnliches. Das ist zwar dumm gelaufen, aber nicht rechtsextrem oder antisemitisch. Ich verstehe wirklich nicht, warum man diese Aussage ernst nimmt.

IanGaepit  24.04.2022, 14:22

Die Holocaustaussage ist tatsächlich recht bedeutungslos. In dem Zusammenhang ist es ähnlich wie mit der Aussage "es gibt kein zu Jung, sondern nur zu eng," die verwendet wird um ihm gewisse Neigungen zu unterstellen.

Schlimmer sind eher Aussage wie das er alle Menschen töten würde wenn er könnte, oder das er eine ehemalige Moderatorin mit dem Tot bedroht hatte, nachdem diese über seine Erektionsprobleme mit Dritten gesprochen hatte.

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Mobbingopfer. Dass der Typ offensichtlich - salopp gesprochen - nicht alle Latten am Zaun hat, ist die eine Sache (und nein, Verhaltensweisen kann in den wenigsten Fällen jmd einfach "ablegen" - dazu braucht es erstmal die Erkenntnis, dass es besser wäre/ist, diese abzulegen und dann bedarf es dazu meist professioneller Hilfe). Dass aber kollektiv auf so einen Zug aufgesprungen und zuerst auf Kosten eines Einzelnen und letztlich dann auch auf dessen Umfeld und auf Kosten der Gesellschaft (Polizeieinsätze,...) regelrechte Kampagnen mit psychischer und physischer Gewalt, Sachbeschädigung, Geschäftsschädigung, etc. pp. gefahren werden, ist ja wohl auch nicht normal.

Ich persönlich finde und fand das Prinzip "alle gegen einen" immer schon zum Kotzen. Und wenn dieser Einzelne eine geistig minderbemittelte Person ist - um so schlimmer!

RIAM253a  27.06.2022, 15:49

ich habe dieses Prinzip "alle gegen einen" schon mehrmals in meinem Leben erfahren müssen...ich weiß leider sehr sehr gut, was es bedeutet, wenn man in so einer Situation ist. Es beschädigt einen fürs ganze Leben. Man verliert nahezu vollständig das Vertrauen in den Mitmenschen. Ich habe es nicht nur einmal durchgemacht.

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Hjalti  27.06.2022, 15:53
@RIAM253a

Das tut mir sehr leid für dich! Finde das so unfair.

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Anstatt von "Prävention" sollte man verstärkt auf effektive "Intervention" setzen. Mobbing ist zwar generell ein gesellschaftliches Problem, aber vor allem in der Schule wird vielen Menschen das Leben versaut.

Besonders Kinder und Jugendliche sind besonders grausam und die Opfer sind hilflos.

Die einzigen vor Ort, die eingreifen könnten, tun dies in ca. 95 Prozent der Fälle nicht: die Lehrer. Eine Psychologin hat mir das folgendermaßen erklärt: Wenn Lehrer sehen, dass ein Kind gemobbt wird, versuchen sie erst zu helfen. Wenn sie dann aber denn Aufwand sehen, den sie betreiben müssen, gehen sie den Weg des geringsten Widerstands und tun nichts.

Die konsequente Lösung: die Intervention (Entfernung aus Klasse/Schule) muss so einfach sein wie die Bestellung eines Hamburgers.

Andernfalls: ich persönlich habe in den letzten Jahren einige Leute kennen gelernt, die als Kinder und Jugendliche gemobbt wurden.

Ihr Vergehen waren u.a.: sie hatten eine Behinderung.

Die Strafe: sie wurden vom Kindergarten bis zum Ende der Schulzeit gemobbt.

Konsequenzen: die Opfer begehen entweder als Kinder oder Jugendliche Selbstmord oder leiden später als Erwachsene für den Rest ihres Lebens unter schweren psychischen Störungen.

Es tut mir leid, dass ich hier etwas vom Thema abgewichen bin, aber ich musste das einfach raushauen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich kenne Drachenlord und seine individuellen Umstände nicht und kann daher nicht für den konkreten Fall sprechen, aber allgemein als sehr häufige Richtschnur kann ich sagen:

Nein, es ist leider ein weit verbreiter Irrglaube, dass man Verhaltensweisen „einfach“ ablegen könnte oder dass diese und die folgenden (sozialen) Mechanismen überhaupt leicht zu erkennen wären, besonders, wenn es die eigenen sind, welche noch einmal viel schwieriger sachlich zu sehen sind. Dieser Irrglaube trägt leider so oft zu sehr schlimmen Mobbingerfahrungen bei.

Es wäre viel besser, 1. dem Mobbingopfer erst mal direkt die Konsequenzen seiner Taten vorzuführen und mit ihm Lösungen zu entwickeln, wie sich seine Werte dennoch umsetzen lassen beziehungsweise 2. auch unrealistische Vorstellungen durch Diskussionen und Gedankenspiele aufzulösen!

Aber Mobbing macht es nicht besser, das Problem nicht ursächlich anzugehen, so dass der andere es auch versteht und vor allen Dingen sich und seine Ansichten, Meinungen, Verbesserungs-/veränderungswünsche und Werte wertgeschätzt fühlt!!!, macht es nicht besser!

Das ist auch das Ding: Natürlich kann man jemandem sagen: „Du bist doch selber schuld!“, aber damit kann derjenige nichts anfangen, siehe auch meinen Kommentar zum Thema Bewusstsein hier:

Ähnlichkeiten von Mobbingopfern? (Schule, Psychologie, Arbeit) - gutefrage https://www.gutefrage.net/frage/aehnlichkeiten-von-mobbingopfern#answer-464152865

Natürlich kann da viel dran sein, dass das Opfer provoziert oder eine Ursache darstellt, aber ob es wirklich die Schuld oder Verantwortung (sind vermutlich auch 2 verschiedene Dinge) daran (selbst) trägt, ist noch mal eine ganz andere Frage, möglicherweise weiß es es nämlich auch einfach nicht besser, hat (möglicherweise infolge fehlender Chancen) nie besseres Verhalten erlernen können. Besonders dann kommt so eine Konstellation zum tragen, wenn das Opfer von Anfang an entsprechend behandelt wurde und sich somit nie normales Verhalten entwickeln konnte (Teufelskreis).

Unser größtes Problem sind also vermutlich die Massen, die Mittäter beziehungsweise die fehlenden Rebellen beziehungsweise die fehlende Freiheit, die hohe Bestrafung für Rebellen, aber gleichzeitig ist Rebellion ja auch ein Spiel mit dem Feuer und kann unkontrolliert und gefährlich werden. Wie löst man als Gesellschaft also dieses Dilemma? @Carsten Stahl ? Vielleicht sollten wir Rebellion beziehungsweise Kritik formalisieren, dass es also bestimmte Kritikportale gibt, die Protest mit wenig Verlusten möglich machen, so dass es nicht zu starken materiellen Protesten kommt? Vielleicht ein formalisiertes Kritikportal für den Bundestag oder die Schule? Jedoch werden Leute selten erst genommen, die etwas verändern wollen und häufig für krank bezeichnet oder deren Meinung unterdrückt. Wie löst man bloß dieses Problem? Ich kann mir da nur als einzige, unkreative Lösung eine andere Gesprächskultur vorstellen, in der man anerkennt, dass der andere auch Gründe hat, warum er einer bestimmten Überzeugung ist. Ich glaube, andere Länder machen das mit der Gesprächskultur schon besser als Deutschland. Vielleicht kann man sich von denen was abschauen?

So, wie sich das aber für mich auf den ersten Blick anhört, ist, dass sich Drachenlord tatsächlich der Sache und auch der Reichweite bewusst war und dies bewusst für die Medien angezettelt hat. Ich habe aber wie gesagt keine Ahnung.

Und noch einmal: Provokation rechtfertigt keine Rache und Themenkommentare rechtfertigen keine persönlichen Angriffe!

Acera  15.08.2022, 01:34

habe beim Abschicken vergessen, das mit eigene Erfahrung anzukreuzen

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