Ist die Trennung die einzige Lösung?
Hallo zusammen, seit 3 Monaten bin ich nun mit meiner Freundin zusammen (Fernbeziehung München - Frankfurt) und vor 6 Monaten hatten wir uns kennengelernt.
Wir hatten Anfangs viel geschrieben und telefoniert bis uns dann das erste Mal getroffen haben und ca. 2 Wochen später zusammengekommen sind und uns seitdem regelmäßig gesehen haben.
Seit gut einer Woche sieht die Welt etwas anders aus, meine Freundin kommuniziert offen dass sie mehr Freiraum braucht weil sie sich eingeengt fühlt womit sie nicht klar kommt - heißt: weniger telefonieren, nicht so intensives Schreiben und eventuell nicht jede Woche sehen.
Ich verstehe vollkommen ihre Probleme und möchte da Rücksicht nehmen, nur ist uns beiden aufgefallen dass wir da so verschieden sind, meine Freundin ist eine die ihren Freiraum braucht und viel Zeit für sich benötigt, ich bin jemand der gerne viel Kontakt mit meiner Freundin hat und vielleicht etwas weniger Freiraum verlangt.
Ich glaube all das hat auch dazu geführt das wir oft streiten, dadurch das sie sich so oft eingeengt fühlt entwickelt sie Stressgefühle (verbunden auch noch mit anderen Faktoren in ihrem Leben - Arbeit etc.). Sie hat dann oftmals schlechte Laune, wodurch ich auch genervt bin und dann kratzen wir oft wegen kleinen Themen aneinander.
Gestern hatten wir nun ein ernsthaftes Gespräch indem wir all diese Probleme aufgezählt haben und ich habe gemerkt das meine Freundin ernsthaft über eine Trennung nachdenkt, sich aber noch nicht sicher ist. Sie glaubt das wir eben zu verschieden sind.
Problem war auch das uns jetzt klar ist das wir am Anfang zu schnell zusammen waren, es hat sich am Anfang täuschend perfekt angefühlt und wir sind beide naiv einfach in die Beziehung gesprungen ohne zu sehen ob das alle auf die Dauer überhaupt klappen kann.
Wir machen uns beide aktuell Gedanken wie es weitergehen soll und werden bald nochmal darüber sprechen. Ich bin der Meinung, dass eine Trennung nicht der einzige Weg ist, wir haben einfach jetzt erst erkannt was uns stört und was die Probleme sind aber ich bin der Meinung das man es lösen kann.
Mein Vorschlag an sie wäre gewesen vielleicht mal eine zwischenzeitliche Pause einzulegen, jeder nimmt sich die Zeit die er braucht für sich selbst um zu erkennen wie es weiter gehen kann und was einem wichtig ist, danach gibt es einen reset und wir versuchen da besser aufeinander zu achten, weniger dadurch zu streiten und einfacher glücklicher und stressfreier die Beziehung führen.
Klar am Ende kann das in die Hose gehen aber dann haben wir es wenigstens probiert und nicht gleich aufgegeben. Aufgeben kann und will ich nicht jetzt, dafür liebe ich diese Dame zu sehr, ich denke vor allem an die ganzen schönen Momente die wir in diesen 3 Monaten bisher hatten und da gab es einige.
Ich möchte sie einfach nicht verlieren und vielleicht hat jemand die Zeit sich das alles durchzulesen und mir mal eine Außenstehende Einschätzung geben kann.
Danke schonmal!
13 Antworten
Wenn bereits nach 3 Monaten solche Gedanken und Gespräche vorliegen, dann ist das etwas grundlegendes, etwas trennendes, als eine Sache (wie z.B. dem anderen immer den Joghurt wegessen), die aus dem Weg geräumt werden kann.
Ein Resett funktioniert nie, besonders dann nicht, wenn solche Problematiken zwischen den Persönlichkeiten bestehen. Das hat ja nichts mit mehr Rücksichtnahme oder Achtsamkeit dem anderen gegenüber zu tun, sondern mit unterschiedlichen Bedürfnissen was Nähe angeht, sie möchte weniger Nähe, du möchtest mehr.
Dabei wird immer einer das Nachsehen haben, den Eindruck haben zurück zu stecken und dass seine Bedürfnisse nicht gelten. Meist konzentrieren sich diese Dinge dann bei einem und verteilen sich noch nicht mal gleichmäßig auf beide. Am Anfang mag der "unterlegende" Part das noch auf sich nehmen, weil man ja zusammen sein möchte aber mit der Zeit sickert die Unzufriedenheit durch. Die Hoffnung, dass sich das irgendwie von selbst reguliert, sollte man da nicht haben finde ich.
Wenn ihr euch beide ehrlich selbst fragt und die schönen wie auch die nicht so schönen Momente aus der gemeinsamen Zeit außen vor lasst. Nur eure Personen, euer Wesen, die Bedürfnisse und der Umgang betrachtet .... würde sich jeder für sich erneut für den anderen entscheiden?
Pause = zu 99,9 % Schluss
3 Monate ist selbst bei einer „Vor-Ort-Beziehung“ noch Kennenlernphase.
Eure Kennenlernphase ist gescheitert. An einer Beziehung von 3 Monaten braucht man nicht zu arbeiten. Wenn es jetzt schon Probleme gibt, ist alles weiter zum Scheitern verurteilt.
Spar dir die Mühe. Und überlege dir für die Zukunft, ob für dich persönlich eine Fernbeziehung überhaupt noch in Frage kommt.
Eine Fernbeziehung bedeutet schon sehr viel Distanz.
Ziel einer Beziehung sollte irgendwann das Zusammenwohnen sein. Wo man sich täglich sieht, wo aber auch jeder seine Freiräume hat.
Sie will jetzt weniger Zeit mit Dir verbringen und die Nähe geht ihr auf den Keks.
Ein Zusammenleben scheint hier nicht der Wunsch zu sein, sondern das Gegenteil.
Ich sehe hier kein Miteinander.
Also ich würde trennung nehmen. Weil wenn man eine Pause braucht, heißt das, dass man gerade nicht mit dem anderem Kontakt haben will und das bedeutet das es nicht anders als eine Trennung ist.
Ich würde sagen ihr trennt euch und wenn ihr nicht ohne den anderen könnt, könnt ihr das ja nochmal versuchen .