Ist die AfD eine Wichtige Fraktion im Bundestag?

Das Ergebnis basiert auf 79 Abstimmungen

Ja, weil.... 53%
Nein, weil.... 35%
anderes 11%

33 Antworten

Ja, weil....

Man muss sie zumindest ernstnehmen, weil sie von vielen Leuten gewählt wird - teilweise war sie schon stärker als die SPD, die wohlgemerkt die älteste Partei Deutschlands überhaupt ist. Etabliert ist die AfD inzwischen auf jeden Fall und das muss man akzeptieren, egal wie man zu ihr steht.

Ich würde sie nicht wählen, bin eher linksgerichtet, ziemlich SPD-deckungsgleich und halte die AfD weder für eine Alternative noch für einen Ausweg aus gewissen Problemen die nicht von der Hand zu weisen sind, aber sie ist da und man muss mit ihr leben - und sie wird tatsächlich von vielen Leuten gewählt, hat auch immer mehr Zulauf. Das ist nicht zu leugnen.

Man muss aber dazu eines nicht unter den Teppich kehren: Ohne Merkel, die GroKo und das jahrelange Vorbeiregieren am Volk insbesondere der selbstherrlichen CDU gäbe es die AfD wahrscheinlich nicht - zumindest nicht in dieser Stärke. Die AfD-Situation "so wie sie jetzt ist" wurde meiner Ansicht nach nur durch die Merkel-Kabinette verursacht, die nach jeder Unions-Wahlschlappe auf "traurig" machten und den hohen Wert der Demokratie predigten, aber dann doch wieder nix taten, nur an sich dachten und wie ein gewisser Herr Müntefering (den ich trotz meiner SPD-Affinität nie mochte) dann noch markige Sprüche abgaben wie es sei unfair, den Parteien gebrochene Wahlversprechen anzukreiden - da fühlten und fühlen sich ganz viele Leute einfach nur veralbert und vorgeführt und die wählen dann entweder AfD oder gar nicht, weil die Union und sicherlich auch die SPD sie enttäuscht und im Stich gelassen haben. Der typische AfD-Wähler ist eher kein "Rechter", sondern ein total enttäuschter Mann von der Straße.

In eigener Sache: Vor 20-25 Jahren wurden solche Debatten, wenngleich auf anderem Kommunikationskanal - oft per Leserbrief in den Nachrichtenmagazinen Deutschlands - über die Republikaner geführt. Alles kommt wieder.

anderes

Als die sich gegründet hat, bestand durchaus Hoffnung, dass das eine Partei werden könnte, die ähnlich wie die Linke im Bezug zur SPD, der Union Wähler weg nimmt, weil die von ihrem Kurs zu stark abweicht. Also sozusagen das Pendant zu Die  Linke rchts von der Union.

Allerdings wurde die Partei immer mehr zu einem Sammelbecken von mehr oder weniger nationalsozialistisch eingestellter Leute, denen die ultra rechten Parteine und Gruppierungen zu sehr vom Verfassungsschutz beobachtet werden. Und in den Parlamenten trägt die AfD leider auch nicht zu konstruktivem Richtungswechsel bei, sondern fällt durch Wichtigmacherei, Unruhestiftung u.ä. auf. Ähnlich wie der Klassenkasper, der den Unterricht lieber stört als angenehmer und interessanter macht.

Nein, weil....

das wäre sie wohl, wenn sie eine demokratisch legitime Repräsentation der politischen Rechten wäre. Hier liegt auch das Problem, weshalb die AfD überhaupt im Bundestag sitzt: die politische Rechte ist in DE unterrepräsentiert, bzw. gar nicht repräsentiert. Daher tummelt sich da alles was politisch rechts ist, von ehemals CDU bis ehemals NPD. Die AfD ist schon lange demokratisch als illegitim zu sehen. Sie bietet Extremisten und Radikalen Raum, bietet ihnen eine Plattform zum Teilhaben. Sie traut sich nicht, sich von radikalen Tendenzen zu trennen, da ihr dann Stimmen verloren gehen würden, aber nur wenn sie das tut kann man sie als gleichwertig im Bundestag akzeptieren. Aktuell vergiftet sie aber die politische Landschaft mit ihren eindeutig populistischen Methoden. Wir brauchen in einer Demokratie keine Feindbilder, wir brauchen kein "wir gegen die", wir brauchen keine Repräsentation "eines wahren Volkes", denn das gibt es nicht und widerspricht den demokratischen Grundsätzen. Die AfD wie sie heute agiert lehnt Pluralismus ab, sie lehnt Andersdenken ab, sie beleidigt und diffamiert alle anderen (weshalb als Reaktion darauf das selbe mit der AfD getan wurde, was sicherlich sehr kritikwürdig ist) und sie homogenisiert ein Volk, das niemals homogen sein kann. Wäre das Volk homogen wäre die Demokratie sinnlos. Die AfD muss lernen zu akzeptieren, dass alle die anderer Meinung sind nicht zu einer schlafenden Mitte gehören und tief im inneren das selbe wollen wie sie, sondern dass sie ganz einfach anderer Meinung sind. Sie haben nicht als einzige Partei recht und sie sind auch nicht die einzig wahre Repräsentation des deutschen Volkes. Wer solche Ansprüche erhebt hat prinzipiell nichts in einem Parlament verloren. Kurz gesagt: wenn die AfD begreift, was Demokratie bedeutet, akzeptiert man sie gerne als Repräsentation der politischen Rechten. Aktuell ist sie aber viel zu undemokratisch und schadet der politischen Landschaft durch Radikalismus und Populismus.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Teilgebiet meines Studiums
Nein, weil....

Nein, weil die AFD mit ihren Forderungen und Inhalten weit abseits der gesellschaftsfähigen Politik ist. Genau genommen macht sie noch nicht einmal Politik; sie ist lediglich ein Zusammenschluss der Beleidigten und Spielverderber, bemüht in jeder Situation das Negative zu sehen und Salz in Wunden zu streuen.

Weil die AFD nicht gesellschaftsfähig und nicht konstruktiv ist, wird sie weder jemals in Regierungsverantwortung kommen, noch irgendwo für Zusammenarbeit gebraucht werden. Deshalb hat sie keine wirkliche Funktion außer vielleicht als eine Art Mahnmal, Vorsicht, es gibt auch Deppen im Land. Sie nötigt die richtigen Parteien quasi dazu, dass sie ihre Politik auch mit einfachen Worten erklären.

2001Jasmin  16.07.2020, 20:22

Bin mit deiner Ansicht überhaupt nicht einverstanden.

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anderes

Eine Fraktion unter anderen. Keine ist wichtiger als andere. Bestenfalls kann man unterscheiden zwischen Regierungsfraktionen und Oppositionsfraktionen. Da sind die Regierungsfraktionen eindeutig wichtiger, da sie letztendlich die Macht haben Entscheidungen zu treffen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung