Ist die 11.Klasse (Ef) an einer Gesamtschule schwer?

2 Antworten

Nein, Gesamtschulen sind nie übermäßig anspruchsvoll.

Realisti  26.07.2023, 19:40

So ein Blödsinn. Bist du auf dem Gymnasium gewesen?

Am Ende steht das Zentralbitur, das ist für alle gleich egal, ob vom Gym oder der Gesamtschule.

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MIIAli  13.08.2023, 01:49
@Realisti

Schön wie immer gesagt wird "Am Ende steht das Zentralbitur, das ist für alle gleich egal, ob vom Gym oder der Gesamtschule."

Dir ist schon klar, dass die Klausuren am Ende nur 1/3 der Abinote ausmachen?

Die restlichen 2/3 werden von den Lehrern vergeben. Oft nach Lust und Laune. Und da ist es nunmal so, dass man es auf dem Gymnasium schwerer hat gute Noten zu bekommen als auf einer Gesamtschule wo noch übrigens viele ehemaligen Realschüler zu finden sind die man auch erstmal alle auf den neusten Stand bringen muss.

Ich hatte selber auf dem Gymnasium einen Haufen Kameraden die nach der EF plötzlich auf die Gesamt gewechselt sind für ihr Abi. Hab mich damals gefragt wieso...

Später hab ich mitbekommen, dass die alle auf einmal 1er Schüler geworden sind, selbst in Fächern in denen sie im Gymnasium nie besser als 6 von 15 Punkte bekommen haben.

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Realisti  14.08.2023, 19:36
@MIIAli

Du weißt sicherlich auch, dass auf der Gesamtschule mehr gefördert wird. Es gibt Angleichungskurse und man ist darauf eingestellt, dass die Schüler Stofflücken mitbringen, die geschlossen werden müssen.

Das Gymnasium ist anders in dieser Hinsicht. Hier ist die Devise: "Friss oder stirb!" Wer nicht mitstinken kann, muss gehen. Dort ist zudem kaum Unterricht ausgefallen, besonders in den Naturwissenschaften. Darauf berufen sie sich und bieten keine Möglichkeiten alte Sünden/Stofflücken aufzufüllen.

Davon profitieren ehemaligen Gymnasiasten bei einem Wechsel zur Gesamtschule. Kein Wunder, dass ihre Noten gut ausfallen. Was die anderen sich erschließen und erarbeiten müssen, bekamen sie frei Haus. Eventuelle Stofflücken können sie zudem flicken. Da sind sie den Gesamtschülern im Vorteil. Entgegen der Gymnasiasten gab es hier Unterrichtsausfälle, Lehrermangel und Durststrecken.

Jetzt daraus zu schließen, dass das Gym anspruchsvoller ist, ist nicht die ganze Wahrheit. Am Gym picken sie sich die Rosinen aus den Jahrgängen und alle anderen Schulformen müssen sich mit dem Rest rumschlagen, den die nicht unterrichten wollen. Das beginnt schon nach der 6. Klasse, nach der ersten Säuberungsaktion. Während am Gymnasium Klassenverbünde zusammenrücken und im Stoff fortschreiten, werden alle anderen Schulformen die Klassen durcheinander gewirbelt. Sie müssen die gescheiterten Gymnasiasten integrieren und auffangen. Das ist eine besondere Aufgabe, da ja vermeindliche Problemschüler kommen und nicht die Engelchen.

Würde man die Gymnasien zwingen alle aufgenommenen Schüler bis zum Abitur zu betreuen, sähe auch ihre Bilanz ganz anders aus.

Und es sind wirklich die gleichen Prüfungen und Klausuren.

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MIIAli  18.08.2023, 20:22
@Realisti

"Jetzt daraus zu schließen, dass das Gym anspruchsvoller ist, ist nicht die ganze Wahrheit."

Eben schon. Die meisten Noten im ganzen Abizeugnis werden mündlich vergeben. Also ohne Klausuren oder Tests. Man schreibt nur in 5 Fächern Klausuren. Diese mündlichen Noten werden auf Gymnasien weitaus strenger vergeben als auf Gesamtschulen. Bei mündlichen Noten wird man die mit anderen Schülern verglichen.

Ganz einfach:

Kannst du schon auf einer Gesamtschule 3+3 berechnen, dann bekommst du viel einfacher eine 1 weil der Rest deiner Stufe (oftmals viele ehemalige Realschüler) sich gerade so mit 2+2 herumschlagen können. Auf dem Gymnasium bekommst du für das Berechnen von 3+3 nur eine 3+ weil der Rest deiner Stufe schon längst 5+5 berechnen kann.

"Und es sind wirklich die gleichen Prüfungen und Klausuren."

Das ist komplett falsch. Ja die Abiklausuren am Ende der 2 Jahre sind die gleichen, weil es ja die zentralen Abiturprüfungen ist. Diese Prüfungen machen aber nur 1/3 der Abinote aus. Die restlichen 2/3 werden in den 2 Jahren davor vergeben (meist mündlich also ohne Klausuren). Und selbst die Klausuren und Prüfungen unterscheiden sich stark. Die werden ja an dem angepasst, was die Schüler gelernt haben. Die Lehrer können in die Klausuren reinpacken, was sie wollen und mit der Schwierigkeit der sie wollen. Im Gymnasium selbst gab es schon unter den verschiedenen Kursen der gleichen Fächer Unterschiede was die Schwierigkeit der Klausuren angeht. Wir im Gymnasium dachten, das wäre schon "unfair", aber dann haben die ehemaligen Gesamtschüler uns mal ihre Klausuren gezeigt zu den gleichen Themenbereichen (in diesem Fall Mathe). Die Klausuren aus der Gesamtschule sahen formell aus wie unsere Klausuren, allerdings waren die inhaltlich wie ein Test. Die Aufgaben waren immer die typisch einfachen Aufgaben, die am Anfang jedes Themas im Buch kamen, damit man das Thema schneller versteht. Und das in einer Klausur! Bei und im Gymnasium haben sich die Lehrer immer wieder übertroffen, was die Schwierigkeit der Fragen in den Klausuren angeht.

Der Gesamtschüler der uns diese Klausuren gezeigt hat, lachte so, als hätte er das System verarscht, weil er bessere Noten für einfache Fragen bekam. Am Ende hatte er wie auch die meisten Gesamtschüler in den Abiklausuren gerade so bestanden (mit so 5-6 Punkten in allen Prüfungen) aber das kann ja relativ egal sein, weil die Noten davor die ja 2/3 ausmachen TOP waren und somit trotz 5-6 Punkten in den Abiklausuren teilweise die Leute mit 1er Abis, aber meist mit guten 2er Abis heraus spaziert sind.

Und es wird immer wieder bestätigt, wie Gesamtschüler mit einem 1er Abi Studienfächer zu schwer finden und abbrechen, während Gymnasiasten mit einem 2er oder 3er Abi das Studienfach ganz normal weiter durchziehen und es zwar nicht als einfach, aber auch nicht als zu schwer empfinden. So zumindest der Jura Prof. an der Uni der meinte, dass am Anfang sehr viele Gesamtschüler anwesend sind (alle mit einem 1er Abi reingekommen) und schon im 3 Semester nur noch Gymnasiasten dasaßen, die teilweise Abinoten im 3er Bereich hatten.

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Realisti  18.08.2023, 23:50
@MIIAli

Es ist statistisch nachgewiesen, dass nicht-Gymnasiasten auch abberchen, weil der Rückhalt im Elternhaus fehlt. Mehrheitlich gehen Akademiker-Kinder zum Gymnasium. Somit ist die Akzeptanz für ein teures Studium in dieser Gruppe höher und weniger Studenten müssen abbrechen bzw, haben die Doppelbelastung durch Nebenjobs. Das darf man nicht vernachlässigen.

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Es ist der Einstieg ins Abitur und soll Schüler von verschiedenen Schulen auf einen Stand bringen. Natürlich meinen sie es ernst. Am Ende soll man das Abitur auch schaffen, dass funktioniert nicht weichgespült.