Ist der menschliche Verstand überhaupt für differenziertes Denken ausgelegt?

5 Antworten

Dein schlechtes Beispiel für differenziertes Denken macht eine sinnvolle Diskussion schwierig. Man könnte deinen Einwand einfach undifferenziert als Blödsinn abtun, weil du hier die evolutionär tatsächlich überlebenswichtige Ausprägung des Fluchtreflexes mit differenziertem Denken gleichsetzt oder man weist dich auf deinen Fehler hin. Im Übrigen haben sich die kognitiven Fähigkeiten ebenso im Laufe der Jahrhunderttausende und Jahrmillionen entwickelt und du kannst daher nicht einen undifferenzierten "Steinzeitmenschen" mit einem modernen Menschen unserer Zeit vergleichen. Allein schon deshalb nicht, weil hierzulande keine Löwen, sondern höchstens Igel im Gebüsch rascheln.

Schwuttcke 
Fragesteller
 13.02.2023, 13:05

Kannst ja mal nachts alleine durch den Wald gehen und Dich dann beobachten, was Du so alles hörst.

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Pudelskern666  13.02.2023, 13:07
@Schwuttcke

Ja, kann ich. Löwen werden nicht dabei sein. Wildschweine schon eher. Aber die bedrohen heute auch keine menschliche Population mehr.

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Schwuttcke 
Fragesteller
 13.02.2023, 13:15
@Pudelskern666

Ich kenne Dich nicht. Soll dennoch viele Menschen geben, denen trotz Kenntnis, dass es bei uns keine Löwen gibt, mulmig beim nachtlichen Spaziergang durch den Wald zumute ist.

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Nein. Der Mensch der ständig vor eingebildeten Löwen wegrennt, hat keine Zeit in Ruhe Nahrung zu suchen und verbraucht gleichzeitig viel Energie. Sprich er v verhungert

Am besten waren die Chancen für den, der vorsichtig war, aber genau beobachtet hat. Der konnte irgendwann unterscheiden, wie Löwen, Wildschweine und Hasen rascheln und sein Vorgehen entsprechend anpassen.

Außerdem hat er wohl auch erkannt, dass Löwen schneller laufen können als Menschen und panische Flucht nur dann eine Option ist, wenn man einen langsameren Begleiter dabeihat.

Hatte evolutionär nicht derjenige Steinzeitmensch Überlebenvorteile, der hinter jedem Rascheln im Gebüsch einen Löwen vermutete

Offensichtlich nicht. Nicht jedes Rascheln ist ein Löwe und wenn du dich von jeder Kleinigkeit gleich ins Boxhorn jagen lässt, ist deine Karriere als "Sammler" vermutlich nicht mit großem Erfolg gekrönt.

Situation beobachten, bewerten und dann entsprechend handeln.

Derjenige Steinzeitmensch, der nicht bei jedem Rascheln sofort vor Panik wegläuft, hat größere Überlebenschancen als der, welcher lernt zu differenzieren. Weglaufen kostet Energie, und wer vor jedem Spatzen wegläuft, verschwendet diese.

Schwuttcke 
Fragesteller
 13.02.2023, 13:11

Kommt wohl auf die Anzahl der natürlichen Feinde an. Schau Dir z.b. ein Eichhörnchen an, das ist ständig auf Sprung zur Flucht, da es viele natürliche Feinde hat. Der Steinzeitmensch hatte dagegen aufgrund seiner Größe sicherlich weniger Feinde als ein Eichhörnchen, konnte deshalb gelassener unterwegs sein, doch war der Feindesdruck auch für Steinzeitmenschen damals sicherlich nicht gering, so dass ein übertriebenes / irrationales Fluchtverhalten durchaus Sinn machen konnte.

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MonkeyKing  13.02.2023, 13:17
@Schwuttcke

Wenn es Sinn gemacht hätte, wäre es bis heute erhalten geblieben. Stattdessen haben Menschen gelernt, zu differenzieren.

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Schwuttcke 
Fragesteller
 13.02.2023, 13:23
@MonkeyKing

Ist ja auch geblieben. Es gehört nicht viel dazu, "aufgeklärte" Menschen z.B. mit einer Helloween-Maske, einer Ratte oder einer Gummispinne in Panik zu versetzen.

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