Ist das Judentum ein rassistische Konzept?
Wenn man vor allem, bzw. beim orthodoxen Judentum NUR dann Jude sein kann, wenn man Kind einer jüdischen Mutter ist, dann ist das doch die Idee einer jüdischen Rasse, und somit hochgradig rassistisch, oder?
Wo steht im Judentum das beide Eltern einer bestimmten Ethnie angehören müssen?Du sagst nur das einer oder beide Eltern dem Judentum angehören sollen.Was hat das mit Rasse zu tun?
Auch wenn die Abstammung mütterlicherseits schon ausreicht, damit sie eine Rolle spielt, hat das selbstverständlich etwas mit "Rasse", bzw. abgegrenzter Ethnie zu tun.
Wo steht denn das die Mutter einer bestimmten Ethnie angehören soll? Du sagst doch nur das sie Jude sein muss?
Genau, und Juden sind eben nicht nur Angehörige einer bestimmten Religion, deren heilige Schrift die Tora ist, sondern sie verstehen sich ethnisch als Nachkommen Abrahams.
6 Antworten
Das war es aus der Sicht der Heiden. Die jüdische "Rasse" war ja auch eine Religion, der man beitreten konnte. Es waren die Nachkommen Abrahams über Isaak, der Verheißungslinie. Daher auch die Geschlechtsregister in der Tora/Bibel, um dies beweisen zu können.
Google ist ein Helfer, nicht schüchtern sein es zu verwenden:
Das orthodoxe Judentum verlangt von Menschen, die keine jüdische Mutter haben, eine aufwendige Konversion. Sie dauert in der Regel zwei bis drei Jahre und erfordert nicht nur die umfassende Kenntnis, sondern auch das bewusste Leben jüdischer Gesetze.
Gut, also kann man auch im orthodoxen Judentum ohne jüdische Mutter Jude werden.
Aber alleine der Gedanke, dass eine jüdische Mutter zu haben bedeutet, dass man Jude ist, bedeutet doch, dass es sowas wie jüdisches Blut geben muss, also eine jüdische Rasse. Und das ist dann Rassismus, oder?
Nach der Bibel ist tatsächlich jeder ein Jude, der sich an die Gesetze hält. Im Römerbrief, relativ in den ersten ein/zwei Kapiteln (ich kenne gerade nicht den genauen Vers) kann man das noch einmal genauer nachlesen, ich hab das ein wenig grob zusammengefasst🤔👋🏻
Ich spiele auf, ich habe es noch einmal herausgesucht, Römer 2:28-29 an 👋🏻
'Die jüdische Abstammung und die Beschneidung sind also nur äußerlich und lassen noch niemanden wirklich zum Juden werden. Jude ist man im tiefsten Inneren, wenn die Beschneidung mehr bedeutet als die Erfüllung toter Buchstaben. Was wirklich zählt, ist die Beschneidung, die vom Heiligen Geist kommt und einen Menschen völlig verändert. In den Augen der Menschen mag das nicht viel bedeuten, wohl aber bei Gott.'
Der Begriff 'Jude' wird hier also quasi ganz anders definiert als es die Menschen tun. Ich empfehle dir auch einmal das ganze Kapitel und hoffe, ich konnte dir weiterhelfen :)
Danke für diese interessante Antwort und das raussuchen des betreffenden Bibel (?)-Verses! Es ist also quasi eine Mischung zwischen Abstammung und innerem Bekenntnis, bzw. innerer Erkenntnis, wobei bei den Menschen (sicher auch bei vielen Juden) der Teil der Abstammung viel zu schwer gewichtet wird. Würden die Juden sich alle schon immer nach dieser von Dir genannten Definition richten, wäre Judentum keine Frage von Abstammung (und somit "Rasse"), sondern tatsächlich eine Frage des Glaubens und der Religionszugehörigkeit.
Alles sehr interessant und auch wichtig, bei dem, was im nahen Osten gerade passiert...!
LG
Martin
Ja, genau, aus der Bibel. Was Paulus an den Juden ein bisschen bemängelt oder eben auch generell an Gläubige, sind die, die wirklich Heuchler sind oder sich sonst was darauf einbilden, Jude zu sein. Aber wie du schon so gut erkannt hast, kommt es auf die innere Haltung an. Das hat jetzt nichts mit 'Ich fühle mich so, ich bin das auch' zu tun. Schon in Richtung Identität, ja, aber die innere Haltung bzw. geistige Beschneidung macht einen zum Juden ... um es einmal so auszudrücken👋🏻
Ich finde es ausgesprochen problematisch, ausgerechnet Juden Rassismus zu unterstellen wegen ihres Jüdischseins. Ich weiß nicht, welcher Herkunft du bist, aber bist du nicht auch das, was du durch deine Eltern bist? Hast nicht auch du deine persönlichen Wurzeln unabhängig von einer Staatsbürgerschaft? Bei Juden definiert sich das über die mütterliche Linie, bei anderen über die väterliche. Ist das dann rassistisch?
Es ist dann rassistisch, wenn man diese Abstammungslinie von anderen Abstammungslinien sorgfältig abgegrenzt betrachtet und auch abgegrenzt benennt. Ich könnte Dir meine Abstammungslinie nicht benennen, und eine Abgrenzung zu anderen Abstammungslinien liegt mir völlig fern.
Dann sind es andere "Konzepte" auch, zum Beispiel das Jesidentum oder der Hinduismus. Allerdings kann man zum Judentum durchaus auch übertreten, man muss dann nur nachweisen, dass man es ernst meint.
Ja, oder das Konzept einer arischen Herrenrasse. Gottes auserwähltes Volk ist eine ähnliche Idee.
Sieh dir die Geschichte der Juden an und frage dich, ob auch du von Gott auserwählt werden möchtest.
Darum geht es aber nicht, sondern darum, dass Judentum nicht nur eine Religionsgemeinschaft ist, sondern auch eine eigene Rasse zu sein glaubt, die darauf achtet das jüdische Blut möglichst rein zu halten, und dass das in meinen Augen Rassismus ist.
Wo steht im Judentum das beide Eltern Jude sein müssen?
Hab ich ja nicht gesagt. Aber es geht beim Judentum auch ganz explizit um Abstammung. Sonst gäbe es den Ausdruck Vater-Jude und Mutter-Jude ja auch nicht. Abstammungen zu beachten und Volksgruppen anhand Abstammung zu indentifizieren ist rassistisches Denken.
Wo steht denn im Judentum das beide Eltern einer bestimmten Ethnie angehören müssen?
Du sagst immer nur das beide Jude sein müssen. Und dann von Rassismus.
Aber Jude zu sein ist eine Religion, keine Rasse.
Nein, ich sage nicht dass beide Eltern jüdischer Abstammung sein müssen, damit man Jude ist. Ich sage, dass jüdische Abstammung - hauptsächlich von müterlicher Seite - eine große Rolle spielt für die jüdische Identität, und dass dieser Faktor das Judentum von den anderen Weltreligionen unterscheidet.
Und ich sage, dass die Beachtung der Abstammung für die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Volksgruppe rassistisches Denken ist. Rassismus ist nicht nur das Verachten anderer Ethnien, sondern auch der irrige Glaube die eigene Ethnie sei etwas Besseres.
Also kann das Judentum auch nicht rassistisch sein. Denn sonst wäre es ja nicht egal obe der Vater Jude ist oder nicht und welcher Ethnie man anghört.
Bei Rasismus geht es wie der Name schon sagt, um Rassenideolgie.
Schönes Eigentor. Damit hast du deine eigene Argumentation mit Gegenargumenten zerlegt.
Womit diese Diskussion dann zu meinen Gunsten beendet ist. Prima
Du musst diffenzierter Argumentieren, bzw. meine Argumente differenzierter beurteilen.
Die Abstammung spielt im Judentum eine Rolle, nur gibt es eben Juden, deren Eltern BEIDE Juden sind, Juden die nur eine jüdische Mutter haben, und Juden, die nur einen jüdischen Vater haben. Und in dieser Reihenfolge wird die ethnische Zugehörigkeit zum Judentum bei Juden auch gesehen.
Und darum ist das Judentum verbunden mit einer Rassenideologie und somit rassistisch geprägt.
Eigentor abgewehrt und erfolgreichen Conter gespielt. Dass eine Diskussion beendet sei, entscheidet nicht einer der Diskussionspartner alleine, sondern wenn, dann beide. Auch wenn eine Diskussion von einem der Partner einfach verlassen und ignoriert werden kann, ist sie deshalb noch lange nicht beendet. Beendet ist sie, wenn beide einvernehmlich einen Konsens gefunden haben.
Dann spielt also die Abstammungslinie beim Judentum keinerlei Rolle?