Ist das bereits zwanghaftes Verhalten?

6 Antworten

Diagnostische Kriterien sind:

  • Am Anfang einer Zwangshandlung steht ein Gedanke.
  • Die Gedanken sind wiederkehrend.
  • Sie werden als eigene Gedanken erlebt, nicht als Eingebung.
  • Du kannts Dich aber nicht mit diesen Gedanken identifizieren, d.h. sie belasten Dich, weil sie Deinen Moralvorstellungen, Weltanschauungen, Deiner Vorstellung von Moral, Recht und Ethik, Deinem Willen und Deinem Verständnis von Logik widersprechen. Du erlebst sie als unsinnig, widersinnig und identifizierst sie als Blödsinn.
  • Dennoch belasten sie Dich, weil sie ein Gefühl von Unruhe und Zweifel hinterlassen.
  • Sie drängen sich, trotz des Versuches, sie zu unterdrücken, immer und immer (und immer) wieder auf.

Um die Gedanken zu neutralisieren, werden die Zwangshandlungen ausgeführt. Gemäß dem Motto: "Wenn ich das mache, dann passiert das und das nicht."

Vier Dinge empfehle ich als Betroffener:

  1. Informiere Dich über die Krankheit und mach Dir klar, dass Du einfach krank bist.
  2. Sprich mit Jemanden darüber. Wenn Du religiös bist, dann mit Gott, ansonsten immer mit Familie und Freunden. Zur Not hälst Du vorher 'nen Vortrag über Zwangsstörungen. Es gibt auch das Notfalltelefon, die Telefonseelsorge. Reden nimmt den inneren Druck. Aber natürlich nur mit Menschen, denen Du vertrauen kannst.
  3. Such Dir einen Therapeuten, der Dir helfen kann. Wenn Du ein gebrochenes Bein, hast, gehst Du auch zum Arzt, also warum nicht auch bei psychischen Krankheiten.
  4. Ruhe bewahren. Die Krankheit ist behandelbar. Je früher umso besser.

Ich wünsche Gottes reichen Segen und alles Gute.

Ich kann auch noch einen Podcast zu dem Thema empfehlen, wo ein Pfarrer über seine (religiösen) Zwangsgedanken berichtet. Das hilft vielleicht auch, die ganze Sache zu verstehen. Lass Dich nicht vom religiösen Aspekt abhalten.: "Gotteslästerung - schwerelos werden."

Des Weiteren einen Kurzfilm zur Thematik: "Gezeichnete Seelen - Immer und immer (und immer) wieder..." auf Planet Schule.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich würde dir raten einen Therapeuten oder Psychologen/Psychiater aufzusuchen wenn du es nicht alleine da raus schaffst. Eventuell hast du eine Zwangsstörung die behandelt werden sollte. Für eine Diagnose gehe am besten zu nem Arzt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Moritz200424 
Fragesteller
 07.02.2022, 17:56

Danke:) Es kommt mir nur so unglaublich trivial vor, dem artzt zu sagen ich wasch mir zu oft die haare, weil es gibt ja schlimmere psychologische probleme... ich hätte angst nicht ernstgenommen zu werden

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Es ist gar nicht trivial dem Arzt das zu sagen.

Danke:) Es kommt mir nur so unglaublich trivial vor, dem artzt zu sagen ich wasch mir zu oft die haare, weil es gibt ja schlimmere psychologische probleme... ich hätte angst nicht ernstgenommen zu werden

Jedes Problem ist für den jeweiligen Mensch sehr schlimm, und dafür ist der Psychiater und Psychologe da.

Du hast ein schlechtes Selbstbewusstsein, vielleicht sogar schlechte Erfahrungen, Du musst einfach wieder mehr an Dich glauben lernen, dann gibt sich das auch mit dem Haare waschen

Du willst eben perfekt aussehen, um nicht angreifbar zu sein, deshalb machst Du das, ist ja auch nachvollziehbar.

Alles Gute für Dich

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Wenn du es nicht lassen kannst ohne dich gestresst zu fühlen oder unwohl, dann ist es schon ein Zwang.Du solltest versuchen es langsam zu reduzieren, aber solltest du es auf Dauer nicht alleine schaffen, würde ich dir eine Verhaltenstherapie empfehlen, dort lernst du diese Automatismen zu brechen und mit deinen Zwängen besser umzugehen.

Ja is nicht ganz normal .

Versuch doch mal daswaschen durch trockenshampoo zu ersetzen vll verschwindet der Gedanke dann ja auch von selbst .