Ist Berlin wirklich so gefährlich als Jude?

4 Antworten

Man sollte sowas besser besinders in Berlin vermeiden. Könnte sonst schnell schmerzhaft enden. Ich hatte schon 2013 aufgehört, in der Öffentlichkeit Kippa und öffentlich Zizit zu tragen. Der dadurch auszuhaltene Hass wurde schnell unerträglich. OK, ich betreibe seit 1984 aktiv Kampfsport, kann mich also sehr gut und bisher immer erfolgreich wehren, aber ich verprügeln nur Leute, die mich tätig angreifen, keine die mich ...nur... beleidigen. Doch wer sich nicht zu wehren weiß, sollte besser alle Anzeichen evtl jüdisch zu sein, nicht in der Öffentlichkeit tragen.

Jüdischer Syrer: https://www.tagesspiegel.de/berlin/syrer-wegen-davidstern-verprugelt--zehn-festnahmen-5526994.html

Frau

https://www.welt.de/print-welt/article280704/Dr-Dot-in-New-Yorker-Bar-verpruegelt-weil-sie-einen-Davidstern-trug.html

Auch in kleineren Orten ein Problem:

https://kurier.at/chronik/niederoesterreich/ermittlungen-mann-wegen-davidsterns-attackiert/120.030.208

https://www.queer.de/detail.php?article_id=45936

https://www.juedische-allgemeine.de/juedische-welt/juedischer-teenager-zusammengeschlagen/

Etc...


Koril631  12.07.2024, 03:14

Wenn sich keine hundert Jahre nach dem Holocaust Juden in Deutschland wieder unsicher fühlen, ist das ein verdammt großes Armutszeugnis. Antisemitismus unter Rechtsextremen gab es schon immer, aber der muslimische Antisemitismus wird in Deutschland immer größer, so zumindest mein Eindruck. Man muss sich nur mal anschauen was Muslime auf sozialen Netzwerken über den Nahostkonflikt schreiben. Gestern schrieb mir eine nach einer Diskussion, dass Israels Krieg in Gaza schlimmer sei als der Holocaust an den Juden. Habe den Kommentar gemeldet, mal schauen was drauß wird. Zum Glück wird das Thema nicht mehr tabuisiert. Bei Lanz in der Sendung wurde zum ersten Mal explizit über muslimischen Antisemitismus gesprochen. Die Thematik muss ins Bewusstsein der breiten Masse gelangen, um antisemitische Ressentiments bekämpfen zu können.

Henny97  11.07.2024, 14:39

man muss sich aber schon mal fragen wie es so weit kommen kann ,dass man in Deutschland sich nicht öffentlich zum Judentum angehörig zeigen darf aufgrund Angst vor Übergriffen von Gruppen die meistens hier noch nicht mal geboren sind

Charedi  11.07.2024, 15:12
@Henny97

Der Grund liegt hauptsächlich darin, daß die Justiz da kaum noch was gegen unternimmt.

Z.B. dem André (Jude) auf der Israel-Mahnwache beim HH-Bahnhof stehend, den ein Syrier, der zugleich auch Boxer ist, ins Krankenhaus prügelte. André verlor bei der Prügel ein Auge. Bestrafung für den Syrer? Keine.

Ein anderer guter jüdischer Freund von mir, wenn der von der Arbeit kommt, beginnt ein Spießrutenlauf, heile in deine (Eigrntums-) Wohnung zu kommen, um nicht schon wieder von Muslime verprügelt zu werden. Als er zum wiederholten Mal versuchte bei der Polizei Anzeige zu erstatten, zeigten ihn die Polizisten an, Begründung: wiederholte Beschwerde wegen Nonsens.

Ich kenne sehr viele Juden in Deutschland. Jeder von ihnen hat schon mehrmals Juden-Hass erlebt und auch, was mit Anzeigen bei Polizei passiert (Ablage "P"). Zu Recht sagen heute die meisten Juden, die Polizei macht ja eh nichts.

Auch ich hab das X-Male in Deutschland erlebt. Und ab 2013 nur noch durch Muslime. Von versuchten Übergriffen, da man mich dafür bestrafen wollte, für das was "meine Leute" da unten gegen friedliche Palästinenser tun. Ich bin seit 40 Jahren aktiver Karateka, kann mich sehr gut zur Wehr setzen. Einmal sogar mit Tränengas in den Augen gegen 5 Angreifer. Aber ich war so geladen und sauer, daß ich die Abgreifer auch fast blind bewältigen konnte.

Zuletzt im Frühjahr 2018, als mich versuchte ein muslimischer Lebensmittelhändler auf dem Gehsteig über den Haufen zu fahren, nachdem ich aus der Synagoge kam. Einige Polizisten in etwa 20m Entfernung amysierten sich über das Schsuspiel. Als ich sie danach bat als Zeugen bei meiner Anzeige zu fungieren, drehten die sich immer noch lachend um und meinten "Wir haben nichts gesehen".

Für mich war das nach dem Moment nicht mehr meine Heimat, wo ich über 30 Jahre lang arbeitete, Steuern zahlte, Mitte der 50er in Hamburg geboren wurde. Gleich danach stellte ich beim Innenministerium Israels den Antrag nach Israel umzusiedeln und bekam auch nahezu sofort das OK.

Zum ersten Mal in meinem Leben erlebe ich 6 zusammenhängende Jahre in Israel ohne diesen Hass. In Deutschland war das nicht Mal durchgehende weniger Monate möglich.

Und ich habe nicht die Absicht, Deutschland noch einmal zu betreten.

Ein Staat, in dem sogar Polizisten durch Ignoranz muslimische Juden-Hasser rechtsfreien Raum gewähren, möchte ich nicht leben, nicht für eine Sekunde.

Die Regierung der BRD verjagt heute die Juden aus Deutschland, holt aber deren Henker massenhaft ins Land.

Das kann nicht gut gehen.

Henny97  11.07.2024, 15:17
@Charedi

Hört sich krass aber auch sehr realistisch an, seit dem Hamas Angriff sind die Übergriffe ja nochmal extrem gestiegen, was ich nur allgemein nicht verstehe ist:

Es wird immer gegen Hetze, Rassismus und sonst was vorgegangen SOBALD es von (vermeintlich) deutscher Seite kommt, kritisierst du Muslime oder andere Gruppen bist du ein intoleranter Nazi

Auf der anderen Seite dürfen aber islamistisch geprägte Leute Juden schlagen und demütigen, Deutsche als Alman und Kartoffel bezeichnen und knechten, Kreuze sollen abgehängt werden, Christen werden ebenfalls beleidgt, und dort wird immer brav darauf geachtet, ja nicht ein falsches Wort zu sagen

Das kanns halt einfach echt nicht sein

Charedi  11.07.2024, 15:25
@Henny97

Ich bin weder intolerant noch ein Nazi, ich bin Jude! Und Israeli. Jude UND Nazi in einer Person? Hast du was geraucht, was dir nicht bekommen ist?

Schade, du hast entweder nicht gelesen was ich schrieb oder nicht verstanden.

Nochmal, wie einem Kind erklärt: Auch kritisiere ich nicht die Muslime. Ich beschreibe lediglich Erfahrungen mit judenhassenden Muslime. Ergo: Keine Verallgemeinerung.

In dem Zusammenhang von dem was ich schrieb ist dein letzter Absatz völlig unberständlich.

Ich kann mir jetzt denken, welches Veto nun von dir kommt. Will jemand mit mir wetten? Wir hatten ja schon mehrmals miteinander das...Vergnügen...

Henny97  11.07.2024, 15:28
@Charedi

Ich hab nicht dich damit gemeint, hab gedacht man könnte das aus dem Text herauslesen

Ich meinte damit, dass Deutschland bzw. das Rechtssystem und die Medien sehr leise sind wenn es um Übergriffe auf Juden und Deutsche und Christen geht von muslimischer Seite aus

Wenn man teilweise die Intoleranz auf muslimischer Seite bemängelt, wird man schnell als Nazi und Rechter hingestellt, dass meinte ich, nicht das du ein Nazi bist! Gleichzeitig kommt von der Seite aus aber oft ne Menge Intoleranz

Wenn man bedenkt das gewisse Ecken dort ( auch längst bevor das jetzt nochmal alles eskaliert ist mit Hamas und co. )schon teilweise kritisch waren für Leute die sich offen zum Judentum präsentieren war, kann das je nach Ecke und Leute schon zu unangenehmen Situationen führen, also über Sonnenallee oder Weddingen oder sonst wo würd ich damit nicht rumlaufen

Ist aber nicht nur ein Problem in Berlin leider, auch in Duisburg, Essen und co kann das schnell unangenehm werden

Hey,

ich verstehe total, wie du dich fühlst, und es tut mir wirklich leid, dass wir uns in so einer Situation befinden. Ich bin selbst Jude und habe auch aufgehört, meine Kette mit dem Davidstern zu tragen, obwohl sie mir sehr am Herzen liegt. ✡️💔Es ist wirklich traurig, dass wir heutzutage so vorsichtig sein müssen.

Es gibt leider keine Garantie für Sicherheit, und das ist besonders in Städten wie Berlin ein großes Thema. Ich hoffe, dass sich die Zeiten ändern und wir uns wieder frei ausdrücken können, ohne Angst haben zu müssen. Bis dahin müssen wir einfach klug und vorsichtig sein.

Wenn du jemals jemanden zum Reden brauchst, bin ich für dich da ❤️🫶🏼

Wo man mit mehr Menschen zusammen kommt ist die Wahrscheinkeit auch größer daß man als Jude "feindlich" behandelt wird.

Berlin an sich ist wohl weltoffener als andere Städte. Wo wohnst du denn jetzt ?


MaikR17 
Beitragsersteller
 11.07.2024, 18:14

Ich wohne ziemlich ländlich in Baden-Württemberg.