Ist Arbeitslosengeld fair?
Hallo.
Ein kritisches Thema, das ich gerade in der Schule diskutiere. Wir sprechen über die deutsche Wirtschaft, wo gerade 47,3 mrd. € für solche Belange wie Bürgergeld oder Wohngeld ausgegeben wurden (insgesamt).
Da fragt man sich doch; ist das Fair? diese Personen tun nichts zur Gesellschaft bei, kosten nur. Natürlich ist es als Übergangslösung akzeptabel, jedoch ist das dt. Sozialsystem (aka "Soziale Hängematte") für viele genau das.
Ist das Geld, z.B. in der Bildung, nicht viel besser angelegt? Wenn es den Ländern für Bildungszwecke zur Verfügung gestellt werden würde, würde dann nicht auch die Zahl der Empfänger*innen zurückgehen?
Vielen Dank für eure Meinungen.
Gemeint ist das Arbeitslosengeld II, nicht I.
Ich bitte um Entschuldigung für die Verwirrung.
7 Stimmen
6 Antworten
Da fragt man sich doch; ist das Fair? diese Personen tun nichts zur Gesellschaft bei, kosten nur.
Solche Leistungen sind nicht unfair, weil Sozialhilfeempfänger nichts zur Gesellschaft beitragen, sondern weil sie den Leuten Geld kosten welches ihnen durch Androhung oder Anwendung von Gewalt entzogen wurde.
Natürlich ist es als Übergangslösung akzeptabel
Warum ist das als Übergangslösung akzeptabel? An dem Umstand, dass sie den Leuten Geld kosten (ohne deren Zustimmung) ändert das doch nichts.
Ist das Geld, z.B. in der Bildung, nicht viel besser angelegt? Wenn es den Ländern für Bildungszwecke zur Verfügung gestellt werden würde, würde dann nicht auch die Zahl der Empfänger*innen zurückgehen?
Es wurde doch viel in Bildung investiert, aber die Ergebnisse werden halt nicht besser, siehe PISA-Testungen. Vielleicht muss man einfach mal einsehen, dass mehr gratis Laptops oder eine coolere Tafel nicht dazu führen, dass sich etwas in der Bildung verbessert.
Die Antwortmöglichkeiten sind mir zu eindimensional.
Es ist insofern fair, dass Menschen die wirklich darauf angewiesen sind nicht mittellos dastehen.
Es ist insofern unfair, dass es von einigen ausgenutzt wird und diese nicht sofort aus dem Bezug genommen werden wodurch erstere genannte Menschen verunglimpft werden.
Es gibt einige Proleten denen man nie in ihrem Leben eintrichtern können wird dass Arbeitslos nicht gleichzusetzen ist mit Faulheit. Die Diskussion ist vergebens.
Und soziale Hängematte ist nun wirklich Bullshit. Das können vllcht Sozialbetrüger genießen aber wer sich an die Regeln hält nicht. Zahl mal deine Miete und wenn du nutzt auch Gas. Leg alles bis auf 560 Euro weg und leb den Monat davon. Denn das ist nicht, wie einige denken, Taschengeld und das Amt zahlt alles. Nein, es ist das was du zum leben hast. Willst du Luxus wie Strom oder Telefon musst du dich halt bei der Ernährung und Kleidung zügeln. Auto oder Hausrats und Haftpflichtsversicherung? Vergiss es, zu teuer.
Natürlich jammern arbeitende Menschen rum, aber sie haben ja auch keinen Hirntumor, sind nicht halbseitig gelähmt. Menschen beschweren sich solange über solche Leistungen bis sie selbst drauf angewiesen sind. Denn so sind Menschen eben. "Solang es nur andere trifft und nicht mich kanns mir ja egal sein."
Sorry, das ist etwas ausgeufert 😅
Erstens muss man mal unterscheiden zwischen "Arbeitslosengeld 1" und "Bürgergeld". Ersteres funktioniert ähnlich wie eine Versicherung, allerdings mit Mindestbeitragszeiten, man bezahlt also vorher anteilig dafür.
Das Zweite ist das "Arbeitslosengeld 2" heute "Bürgergeld". Das ist ein Grundexistenzsicherungsgeld für Leute, die noch nie gearbeitet haben, weil zu jung, oder anderweitig gerade ohne Arbeit und ohne Anrecht auf ALG1 sind.
Fair ist das ALG2 vor allem für die Leute, die arbeiten gehen. Es schützt(e) (bis zur Einführung des Mindestlohnes) davor, dass Leute völlig unterbezahlte Stellen annahmen, und damit das Lohnniveau für alle zu sehr gedrückt wurde. Seit Einführung des Mindestlohns garantiert es trotzdem noch, z.B. die Aufstockung des ALG1 auf mindestens ALG2, falls man zuvor bereits zu wenig verdient hat und die 60%/67% des Nettolohns dann nicht mehr ausreicht. Außerdem ist es mir persönlich lieber, wenn Leute, die warum auch immer, nicht arbeiten gehen, oder ausreichend verdienen, unterstützt werden, damit die Grundbedürfnisse nicht zu extrem starken Anreizen für Kriminalität werden (Raub, Einbruch, Diebstahl).
Was wäre die Alternative?
Wäre es fair die Menschen verhungern zu lassen? Wäre es fair sie zu Zwangsarbeit zu verpflichten, wie damals bei den Nazis? Dann brauchen wir wieder sowas wie eine SS, die auf die Zwangsarbeiter aufpasst. Und was, wenn dennoch jemand die Arbeit verweigert? Erschießen wir die dann? Wie weit willst du gehen?
Von den (alte Zahlen) 5,5 Mio. Empfängern betrifft Deine Unterstellung nur 1,6 Mio. Arbeitslose. 2,2 Mio. sind so genannte Aufstocker - sie arbeiten, aber der Verdienst reicht zum Leben nicht aus, sind bei einer Umschulung oder in Ausbildung, Erziehung oder pflegen Angehörige. Der Rest ist gar nicht erwerbsfähig.
Wenn man das System ausnutzt gehört man abgeschoben. Komplett egal ob Ausländer oder Deutscher.