Sollte man das „Bürgergeld“ für arbeitsfähige Menschen auf maximal sechs Monate befristen?


20.07.2024, 06:51

Im Jahr 2024 bezogen in Deutschland bis Mai durchschnittlich rund 4 Millionen erwerbsfähige Personen Bürgergeld. Damit würde die Zahl der Leistungsempfänger, sollte es dabei bleiben, das zweite Jahr in Folge und auf den höchsten Stand seit 2018 steigen. Etwa 1,5 Millionen sind nicht arbeitsfähig (inkl. Kinder).

Von den knapp 5,5 Millionen Bürgergeld-Beziehern sind fast 2,9 Millionen deutsche Staatsbürger, umgerechnet also etwas mehr als die Hälfte, 52,7 Prozent. Die restlichen 47,3 Prozent sind keine deutschen Staatsbürger. Woher kommen diese Menschen zum Großteil?

Die meisten stammen aus der Ukraine, 703.933 ukrainische Staatsbürger beziehen Bürgergeld. Kurz danach folgen Menschen aus Syrien, von ihnen beziehen 501.806 Menschen die Sozialhilfe. Danach folgen die Türkei, mit 198.666 Bürgergeld-Beziehern, Afghanistan mit 182.672 und Irak mit 114.964.

Ja 54%
Nein 46%

37 Stimmen

11 Antworten

Nein

Tatsächlich ist es so, dass nahezu alle Bürgergeldempfänger arbeiten (und zu wenig zum Leben verdienen) oder zumindest versuchen einen Job zu bekommen. Lediglich 0,4 % erhalten Leistungskürzungen, weil sie nicht gut mit dem Arbeitsamt zusammenarbeiten (meistens verpasste Termine). Fakt ist also, dass quasi alle Bürgergeldempfänger arbeiten oder arbeiten wollen. Daher denke ich, wäre es ungerecht ihnen das Bürgergeld wegzunehmen.


juergen63225  20.07.2024, 08:04

ziemlich realitätsfremd.

Es stimmt wohl dass nur 0,4% mal sanktioniert werden ... das heisst nur das dass Risiko extrem gering ist, wenn man nur clever genug ist.

Ontario  29.04.2025, 15:26

Das kann man so nicht unterschreiben. Von den 5 oder 6 Millionen Bürgergeldbeziehern könnten mindestens die Hälfte davon arbeiten. .Die Leistungen sind derart, dass es kaum noch einen Anreiz dafür gibt, sich um einen Job zu bemühen.

Menschen die im Mindestlohnsektor arbeiten, müssen all ihre Kosten selber tragen und haben am Ende meist weniger Geld als die Bürgergeldbezieher.

Die Mindestlohnbezieher sind keine Bürgergeldempfänger, das mal zur Klarstellung.

Rechne dir mal aus, was eine Familie mit 4 Kindern an Bürgergeld bekommt. neben dem, Anspruch auf Mobiliar, Waschmaschine ect.

Der Staat müsste eine Verpflichtung zur Arbeitsaufnahme für alle Arbeitsfähigen machen.. Wer nicht bereit ist zu arbeiten, auch nicht für Mindestlohn, dem sollte jeglicher Zuschuss versagt werden.

Würde die Hälfte der Bürgergeldbezieher arbeiten würden diese Lohnsteuer bezahlen. Beiträge in die Krankenkasse und Beiträgen die Rentenversicherung.

Der Staat würde Milliarden sparen .Warum es keine Verpflichtung zur Arbeitsaufnahme gibt, erklärt sich mir nicht.

All die Bürgergeldbezieher haben Anspruch auf eine medizinische Versorgung, zahlen aber keinerlei Beiträge in die Krankenkasse. Dafür zahlen wir neben den Beiträgen noch Zusatzbeiträge die weiter steigen.

Ob der neue Kanzler Merz dieses Problem angeht, muss abgewartet werden. Er hat im Wahlkampf Änderungen angesprochen, Mal sehen was daraus wird.

.

.

ZehlendorfMitte 
Beitragsersteller
 20.07.2024, 06:53

Das ist lächerlich. Das Bürgergeld ist ja bewusst so gestaltet, dass Arbeitsverweigerer sich möglichen Sanktionen leicht entziehen können und dies auch tun.

Schmierkaese  20.07.2024, 07:12
@ZehlendorfMitte

Bürgergeldempfänger zu sein, ist deiner Meinung nach also ein super Leben? Oder missverstehe ich das?

ZehlendorfMitte 
Beitragsersteller
 20.07.2024, 07:20
@Schmierkaese

In Kombination mit anderen Quellen ja. Sehr viel angenehmer als in Syrien oder Afghanistan.

Schmierkaese  20.07.2024, 07:27
@ZehlendorfMitte

Meine Frage war nicht, "ist es angenehmer Bürgergeld zu erhalten, als.. etc."

Die Frage war, "Ist es ein super Leben Bürgergeldempfänger zu sein?"

Wärst du z.b. auch gern einer?

Einstein7567  20.07.2024, 21:52
@ZehlendorfMitte

Es gibt Vorgaben an denen sich die Sanktionen richten, es handelt sich also nicht ausschließlich um Ermessensentscheidungen.

Nein

Natürlich sollte man nicht Faulheit fördern, aber das größte Problem ist nicht das Bürgergeld, sondern das statt dessen Dumpinglöhne gezahlt werden. Wenn wir die Sklaverei wieder einführen, können wir konsequenterweise auch gleich das Wahlrecht für alle abschaffen.


Ontario  09.10.2024, 07:54

Würde nicht sagen, dass bei uns Dumpinglöhne bezahlt werden. Es wäre auch ungerecht, wenn ein gelernter Arbeiter kaum mehr für seine Arbeit bekäme, als einer der keinerlei berufliche Ausbildung hat. Das funktioniert nur in der Politik.

Man kann zwar den Mindestlohn weiter anheben , dafür erhöhen sich dann auch die Preise. Die Frage ist eben, wer das dann noch bezahlen kann.

Ja

Ich könnte mir folgendes Modell vorstellen:

Eine Befristung für einen Regelbezug wäre durchaus sinnvoll, um Anreize für die Tätigkeitsaufnahme zu schaffen.

Mit Ablauf der Befristung wird die Höhe stufenweise weiter über die Zeit abgesenkt,

Die Befristung gilt ausdrücklich nicht für Aufstocker.


ZehlendorfMitte 
Beitragsersteller
 20.07.2024, 08:35

Klingt plausibel.

Nein

Ich bin der Meinung Bürgergeld sollte 4 Wochen gezahlt werden.

Wenn dann Arbeit abgelehnt wird sofort komplett jede Zahlung beendet.

Dann bekommt jeder ohne Bürgergeld Gutscheine für die Tafel Ausgabe.

Ausserdem werden den Leuten alle Bürgerrechte für 1 Jahr entzogen.

Wer weiterhin nicht Arbeitet und auf der Straße lebt wird dort eingesammelt und

mit Polizeigewalt zu gemeinnützigen Arbeiten gezwungen.

Wer sich auch da verweigert kommt ins Gefängnis.

Da wollen wir doch mal sehen ob wir nicht ein paar Milliarden sparen können.

Zwar halte ich nichts von denjenigen, die arbeitslos aus Vergnügen sind und gar kein Interesse daran haben, eine Stelle zu bekommen und sich deshalb so bewerben (bewerben müssen sie sich ja), dass sie die Stelle nicht bekommen.

Aber dann gibt es auch die Arbeitslosen, die sich bewerben und trotzdem nichts finden - oder besser gesagt nichts bekommen. Solche Leute dürfen nicht darunter leiden.

Ich wäre nur dafür, wenn die Leistungen tatsächlich gestrichen würden, wenn das Jobcenter oder die Arbeitsagentur den Arbeitslosen selbst eine Tätigkeit vermitteln würde (also nicht nur Stellenangebote vorschlagen, sondern diejenigen wirklich in Arbeit bringen) und dann auch eine Tätigkeit, die den Qualifikationen der Bewerber entspricht, d. h. ein Ungelernter muss dann eben einen Job am Fließband annehmen, einem Kaufmann muss dann aber eine Stelle im Office Bereich angeboten werden.

Aber das ist nicht realisierbar.