Inwiefern würdet ihr sagen, dass Paulus und später das Konzil von Nicäa und Augustinus eine neue Religion gegründet haben?

Das Ergebnis basiert auf 15 Abstimmungen

Nein, gar nicht/Überhaupt nicht, weil 47%
teils ja, teils nein(inwiefern, z.B.Christentum andere Richtung*) 33%
Ja, das haben sie alle 7%
bei Paulus und Augustinus nein, beim Konzil nein 7%
andere Meinung/Sichtweise (welche genau?) 7%
bei Paulus nein, beim Konzil und Augustinus ja 0%
bei Paulus und beim Konzil nein; und bei Augustinus ja 0%

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Nein, gar nicht/Überhaupt nicht, weil

Zum Apostel Paulus:

Auch wenn es von seinen Feinden immer wieder behautet wird, lehrte Paulus zu keiner Zeit ein anderes Evangelium, als das, was uns unser Herr Jesus Christus gebracht hat. Zudem hatte Paulus, wie wir in der Apostelgeschichte lesen können eben immer wieder direkten Kontakt mit den anderen Aposteln gehabt, die seine Lehren - auch die, welche die Heiden-Christen betraf - bestätigt haben. Auch finden wir in keinem der Lehrbriefe der anderen Apostel, die teils später entstanden sind, noch in den später entstandenem Johannes Evangelium und seinen Briefen Dinge die die Lehre Paulus angreifen oder dieser widersprechen. Alleine das, sollte uns eigentlich als vielfaches Zeugnis zur Lehre des Paulus ausreichen.

Das wofür Paulus von den ersten Judenchristen der ersten Gemeinden angegriffen wurde, waren ausschließlich die aus deren Sicht "Erleichterungen" wie eben die Beschneidung oder Speisevorschriften. Dafür wurden sie von den anderen Aposteln sehr deutlich "zurecht gewiesen" und die Erleichterung der Speisevorschriften kam nicht einmal zuerst zu Paulus, sondern wurde dem Apostel und Jünger Jesus Simon Petrus offenbart.

Diese Streitfrage kann heute also überhaupt keine Streitfrage mehr sein, denn sie wurde bereits zur Zeit der Entstehung des neuen Testaments geklärt und wird dort sogar beschrieben.

Eigentlich ist es aber sogar logisch, selbst wenn es diese Diskussionen nicht in der Bibel gäbe. Die speziellen Vorschriften für das Volk Israel, die wir in den Büchern Mose finden, sind die von Gott gegebenen Bedingungen die Gott für die Aufrechterhaltung des Bundes ursprünglich mit Jakob/Israel bzw. dann erneut mit Mose geschlossen hat. Dieser Bund ist nichts anderes als ein Vertrag mit 2 Parteien. Gott und dem Volk Israel. Da kann nicht einfach eine 3. Partei von sich aus mit eintreten. Das was das Volk Israel von allen anderen Völkern unterscheidet, ist, dass sie sich ihren Gott nicht selber erwählt haben, sondern genau anders herum. Gott hat Israel erwählt. Die anderen Völker sind da raus. Auch beim Bund mit Abraham den Gott mit ihm geschlossen hat, sind wir Heidenchristen raus. Abraham war Semit, da er von Sem abstammte. Die Völker die von den anderen beiden Söhnen Noahs abstammen (Ham & Japhet) waren da ebenfalls raus und bei genauem Hinsehen gilt dieser Bund nicht einmal der kompletten Linie Abrahams, denn Ismael, der Sohn der Hagat war da auch schon raus.

Letztlich gibt es also auch im alten Testament nur einen Bund, den Gott mit allen Völkern und Menschen geschlossen hat - nämlich den mit Noah - und der war bedingungslos. Der Streit zu den Lehren Paulus dreht sich also letztendlich um Vorschriften die bereits im AT schon von ihrer Grundkonstruktion nie für andere Völker, als für das Volk Israel gedacht waren.

Insofern - nein - der Apostel Paulus hat keine andere Religion gebracht, sondern ausschließlich den Auftrag unseres Herrn Jesus Christus ausgeführt, der ihm gegeben wurde. Ich finde es absolut tragisch und auch traurig, wie er heute von manchen Kritikern angegriffen und missbraucht wird. Der Mann hat alles für diese Aufgabe geopfert, was man nur opfern kann. Erst gab er sein gutes und sicheres Leben als hoher jüdischer Beamter auf, dann seine Freiheit und zum Schluss sein Leben.

Zu Nitcäa: Dort wurde nicht verschriftlicht und legitimiert, was von einem Großteil der Gemeinden nicht ohnehin gelebt, akzeptiert und praktiziert wurde. Auch hier wurde keine neue Religion gegründet, sondern lediglich das schriftlich fixiert, was eh schon da war.

Zu Augustinus: Er war ein weiser Kirchenvater und Gelehrter, der viele wichtige gute Impulse zum Glauben gegeben hat. Aber er war halt auch "nur" ein Mensch. Seine Worte und Schriften können auch heute noch sehr anregend und hilfreich sein, aber sie sind nicht "Wort Gottes" und müssen wie alle anderen christlichen Schriften auch an diesem geprüft werden. Man muss nicht in allem mit ihm einer Meinung sein, aber eine neue Religion hat er sicherlich nicht gegründet, hat aber einen sehr wichtigen Anteil daran gehabt.

Nein, gar nicht/Überhaupt nicht, weil

Ueberhaupt nicht.

Als sich die Boten am folgenden Tag schon der Stadt Joppe näherten, stieg Petrus auf das flache Dach des Hauses, um dort ungestört zu beten. Es war gerade um die Mittagszeit, 10 und Petrus bekam Hunger und bat um etwas zu essen. Während man seine Mahlzeit zubereitete, hatte er eine Vision: 11 Petrus sah, wie sich der Himmel öffnete und etwas herabkam, das wie ein großes Leinentuch aussah. Es wurde an seinen vier Ecken zusammengehalten und so auf die Erde heruntergelassen. 12 In dem Tuch waren alle möglichen Arten von vierfüßigen Tieren und Kriechtieren, aber auch von Vögeln. Alle diese Tiere sind für Juden unrein und dürfen deshalb nicht gegessen werden.[1] 13 Dann hörte Petrus eine Stimme, die ihn aufforderte: »Petrus, steh auf, schlachte diese Tiere und iss davon!« 14 »Niemals, Herr!«, entgegnete Petrus. »Noch nie in meinem Leben habe ich etwas Unreines oder Verbotenes gegessen.« 15 Da sprach die Stimme ein zweites Mal zu ihm: »Wenn Gott etwas für rein erklärt hat, dann nenne du es nicht unrein.« 16 Dreimal wiederholte sich dieser Vorgang. Gleich darauf wurde das Tuch mit den Tieren darin wieder in den Himmel gehoben. 17 Petrus verstand nicht, was diese Erscheinung bedeuten sollte. Aber während er noch überlegte, klopften die Boten von Kornelius an die Haustür. Sie hatten sich bis zum Haus von Simon, dem Gerber, durchgefragt. 18 »Wohnt hier ein Mann, der Simon Petrus heißt?«, erkundigten sie sich. 19 Petrus dachte noch immer über die Vision nach, als der Heilige Geist zu ihm sprach: »Hör zu! Unten sind drei Männer, die zu dir wollen. 20 Geh hinunter und reise mit ihnen. Du brauchst keine Bedenken zu haben, denn ich habe sie gesandt.« 21 Petrus ging hinunter. »Ich bin der, den ihr sucht«, sagte er. »Warum seid ihr hierhergekommen?« 22 Sie erwiderten: »Der Hauptmann Kornelius schickt uns. Er ist ein rechtschaffener Mann, der den Gott Israels verehrt und von allen Juden hoch geachtet wird. Durch einen heiligen Engel erhielt er von Gott den Auftrag, dich in sein Haus einzuladen und darauf zu hören, was du ihm zu sagen hast.« 23 Petrus bat die Männer herein und sorgte dafür, dass sie etwas zu essen bekamen und bei Simon übernachten konnten. Bereits am nächsten Tag brach er mit ihnen nach Cäsarea auf, wobei ihn einige aus der Gemeinde von Joppe begleiteten. 24 Als sie am folgenden Tag dort ankamen, wurden sie schon von Kornelius erwartet. Er hatte seine Verwandten und engsten Freunde zu sich eingeladen. 25 Noch bevor Petrus das Haus betreten hatte, kam ihm Kornelius entgegen und warf sich ehrerbietig vor ihm nieder. 26 Doch Petrus wehrte ab: »Steh auf, ich bin auch nur ein Mensch!«, und half ihm wieder auf. 27 Während sie noch miteinander redeten, betraten sie das Haus. Petrus sah die vielen Menschen, die auf ihn warteten. 28 »Ihr wisst ebenso wie ich«, begann er, »dass es einem Juden verboten ist, in das Haus eines Nichtjuden zu gehen oder sich auch nur mit ihm zu treffen. Aber Gott hat mir gezeigt: Ich darf keinen Menschen für unrein halten und ihm darum die Gemeinschaft verweigern. 29 Deshalb bin ich auch ohne Zögern zu euch gekommen, als ihr mich gerufen habt. Aber jetzt möchte ich doch gerne wissen, aus welchem Grund ihr nach mir geschickt habt.« 30 Kornelius antwortete: »Vor drei Tagen betete ich nachmittags in meinem Haus. Es war drei Uhr, ungefähr dieselbe Zeit wie heute. Da stand plötzlich ein Mann in einem leuchtenden Gewand vor mir 31 und sagte: ›Kornelius, Gott hat deine Gebete gehört, und er weiß, dass du den Armen viel Gutes tust. 32 Deshalb beauftragt er dich, Leute nach Joppe zu schicken, die Simon Petrus zu dir bringen sollen. Er wohnt am Meer im Haus des Gerbers Simon.[2]‹ 33 Ich habe meine Boten sofort zu dir geschickt, und ich freue mich, dass du gekommen bist. Nun sind wir alle hier in Gottes Gegenwart versammelt und wollen hören, was du uns im Auftrag des Herrn zu sagen hast.« Apostel 10

Das war nicht Paulus.

Auch sonst gibt es genug Stellen in der Bibel, welche belegen, das Paulus nicht etwas anderes gelehrt hat als die anderen Apostel. Paulus wurde von diesen auch offiziell mit seiner Lehre bestätigt.

teils ja, teils nein(inwiefern, z.B.Christentum andere Richtung*)

Ohne Paulus hätte sich das Christentum sehr wahrscheinlich nicht halten können, bzw. wäre ein jüdisches Phänomen geblieben. Wahrscheinlich würde es heute nicht existieren.

Das bedeutet aber nicht, dass das Christentum damals gar nicht erfolgreich gewesen wäre. Schließlich gab es bis nach Spanien & Rom Gemeinden, welche nicht von Paulus gegründet wurden.

teils ja, teils nein(inwiefern, z.B.Christentum andere Richtung*)

Paulus war kein Jude und damit schon in einer Sonderstellung. Alle Apostel waren Juden gewesen und wohl auch (fast) alle Jünger. Das Frühchristentum war eine jüdische Gruppe, die an Jesus als Mesias glaubten, wie im alten Testament vorhergesagt. Die Neue Religion war daher keine neue, sondern eine Erfüllung der jüdischen Religion. Paulus wandelte sie zur neuen Religion und ermöglichte die Aufnahme aller Menschen, insbesondere der Römer in diese Neue Religion.

Die zweite Streitfrage war die Trinität. War Gottes Sohn und der Heilige Geist Gott gleichgestellt und wurde damit nicht die Monotheistische Tradition des AT aufgegeben? Bisher kamen ja keine "Nebenfiguren" neben dem einen einzigen Gott (jetzt Gottvater) vor. Diese Trinität setzte sich durch und wurde ab Nicäa zum neuen Status, während alle anderen (Arianer/Arianismus) als Irrlehre verdammt waren. Das wird für micht aber dem Charakter einer neuen Religion nicht genüge tun - das ist nur eine Auslegungssache innerhalb des Christentums.

Woher ich das weiß:Recherche
CorgiMcweasel 
Fragesteller
 11.02.2024, 17:34

Belege dafür, dass Paulus kein Jude war? Paulus war ein hellenisierter Jude

2
leChatNoir267  11.02.2024, 17:36
Paulus war kein Jude

Paulus war ein jüdischer Pharisäer.

1
Viktor1  11.02.2024, 17:58
Paulus war kein Jude

Unsinn- .

1
Bodesurry  11.02.2024, 19:33

Paulus war Jude.

Es gibt genug Bibelstellen, die nicht von Paulus stammen, die die Trinität belegen.

https://www.gotquestions.org/Deutsch/Bibel-Trinitat.html

Von einem Teil der Trinität lesen wir gleich zu Beginn der Bibel.

1 Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. 2 Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis lag auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser.
1
EQ77BOWAT  11.02.2024, 20:43

Sorry, aber das ist leider völlig falsch. Natürlich war Paulus Jude. Er war sogar ein hoher Beamter und Pharisäer und gehörte zu den schärfsten Verfolger der ersten Christen überhaupt - allerdings noch unter dem Namen Saulus. Daher auch das Sprichwort vom Saulus zum Paulus, was für eine komplette innere Wandlung eines Menschen steht. Er gab sein bequemes uns sicheres Leben für unseren Herrn Jesus auf, seine Freiheit und letztendlich sein leben.

Die Trinitätslehre findet sich auch im alten Testament, bereits direkt in Mose 1.1 - bereits dort gibt es mehr als genug Stellen, die deutlich Zeigen, dass es zwar nur einen Gott gibt - er aber auch Vielfalt in sich trägt. Es fehlt halt nur eine konkrete Begriff dafür, der letztlich nur ein "Hilfsbegriff" ist um das Wesen Gottes, was wir in der Bibel vorfinden auch nur irgendwie beschreiben zu können. Es ist aber auch nicht der Apostel Paulus, der das irgendwie als neu herein gebracht hat. Den größten Fokus auf die Gottschaft Jesu Christi legt der Apostel Johannes. Sie ist sogar das Hauptthema seine Evangeliums und seiner Lehrbriefe.

Das das von Kritikern am Christentum (gerade auch von Muslimen) immer wieder hervorgekramt und dem Apostel Paulus und dem Konzil von Nicäa in die Schuhe geschoben wird, zeugt von absoluter Unkenntnis der Bibel und zeigt vor allem, dass diese Leute immer wieder aus den gleichen (uralten und hundertfach widerlegten) Quellen zur Kritik am Christentum kopiert werden, die sie irgendwo im Internet gefunden haben und ohne Prüfung oder dem Willen mal selber in die Bibel zu schauen kopieren.

Ist das gleiche wie mit den 101 Wiedersprüchen der Bibel oder den nicht erfüllten Prophezeiungen Jesajas und Hesekiels. Immer wieder das gleich Zeug - teilweise sogar mit den selben Rechtschreibfehlern und immer ohne konkrete Angabe der häufig sehr mangelhaften Übersetzungen der Bibel die dort genutzt werden. Es ist leider immer wieder das gleiche. :(

Bitte nicht als Vorwurf verstehen, aber deine Antwort legt leider die Vermutung nahe, dass auch dein Wissen aus eher zweifelhaften Quellen stammt.

2
Ja, das haben sie alle

Es wurde tendenziell immer weiter von der ursprünglichen Lehre entfremdet, zumindest in den meisten kanonischen Kirchendogmen. Da werden mir viele Christen widersprechen, aber das ändert nichts daran. Umso schlimmer.

Wirklich schade um die Lehre.

Bodesurry  11.02.2024, 19:34

Kannst Du auch zwei oder drei Beispiele nennen?

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leChatNoir267  11.02.2024, 20:45
@Bodesurry

Höllenvorstellung, Satansvorstellung, Engelsvorstellung, Bedeutung von Sünde, Beschneidung, nicht-hinterfragendes Vertrauen auf paulinische Lehre, die Trinitätslehre, Übernahme heidnischer Riten, Übernahme und Vermischung mit bekannten heidnischen Legenden, Ausschluss mancher(!) Apokryphen, Fokusverschiebung bezüglich der Werte, Hierarcherechtfertigung der kath. Kirche (Petrus), Autoritätsrechtfertigung der Kirche allgemein, Politische Vereinnahmung und Lenkung der Kirchendogmen durch das römische Reich und weitere Punkte.

Ja, Bodesurry, ich weiß, du siehst das alles ganz anders, vielleicht auch nur das meiste. Wir haben schon oft diskutiert. Wir müssen das nicht wiederholen. Ich verspreche dir hoch und heilig, wenn ich irgendwann einmal Argumenten begegne, die diese Irrlehren belegen, ändere ich fluchs meinen Glauben, denn wie dich sicher ebenso interessiert mich schlichtweg die göttliche Wahrheit.

In diesem Sinne ܐܰܠܳܗܳܐ ܐܰܡܳܟ݂ Aloho amokh

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