Ich mag keinen Dialekt?

12 Antworten

Semmel - das wäre bei uns übrigens Stuten - dieser "süße Stuten" - mit oder ohne Rosinen. Begriffe sind je nach Region unterschiedlich - Dialekte gibt es sehr viele.

Es ist schade, so empfinde jedenfalls ich, wenn man schöne Dialekte nicht mehr spricht, wenn diese "versterben".

Aber, es ist vollkommen richtig, Hochdeutsch zu reden und zu schreiben, das muss man können - jedoch wird man immer irgendwo einen leichten Dialekt hören, das lässt sich nie vermeiden. Wer ein gutes Gehör hat, weiß das - denn, jeder Dialekt hat auch einen "Singsang" - eine Art Melodie, in der er gesprochen wird. Besonders Dialekte aus Süddeutschland, Bayerisch, Fränkisch, Pfälzisch im Besonderen, die hört man raus - schon alleine, weil das "R" anders gesprochen wird als im Rest der BRD. Auch bei Schwaben hört mans meist raus - und wenn wir an Katy Witt denken, die wir wohl alle kennen, da hört man immer noch leichten Dialekt, obwohl sie sich seit Jahrzehnten bemüht, Hochdeutsch zu reden.

Und klar, verstehen Nichtmuttersprachler das Deutsche besser, wenn man keinen Dialekt spricht - mich hat man oft im Ausland gar nicht als Deutschen eingestuft, wenn ich die, meist wenigen, Brocken der Landessprachen von mir gab. Das war erfreulich. Während mein Kumpel, der übrigens fließend Französisch und Spanisch spricht, als Berliner eingestuft wurde, aber weit davon entfernt lebt. Er hat den leicht münsterraner Dialekt mit eingeflochten.

Kurz und gut: falsch ist es nicht, zu versuchen, Hochdeutsch zu sprechen, aber, den Dialekt kann man auch keinem versagen.

Die 16 Dialekte der Bundesländer umfassen alle viele lokale Mundarten. Diese werden oft nur lokal gut verstanden.

Deshalb verwendet man für die überregionale mündliche und schriftliche Kommunikation das nationale deutschländische Standarddeutsch. Es wird im ganzen deutschsprachigen Raum verstanden.

Und nochmals: Hochdeutsch ist keine Sprache sondern der Oberbegriff für alle Sprachvarietäten des zweiten Lautwandels, also für die 3 standarddeutschen nationalen Sprachen (at, ch, de) und auch für solche Mundarten.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Nicht jeder mag Dialekte und das ist auch völlig in Ordnung so!

Ich gehöre aber zu den Leuten die Dialekte lieben und ich spreche auch sehr gerne mit meinem Dialekt (Schwäbisch). Dadurch fühle ich mich mit den Menschen aus meiner Heimat noch viel mehr verbunden. Zudem sind Dialekte sind ein wichtiger Bestandteil jeder Kultur.

Venus345  02.07.2020, 15:42

des fend i ao mit mir kasch ao schwäbisch schwätza

leider ist es so, das die heutigen Kinder die Schwäbischen Wörter nicht mehr verstehen und in der Schule Hochdeutsch sprechen müssen.

mit den Nachbar Jungs kann man noch schwäbisch schwätza 

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kaeltex15  02.07.2020, 15:56
@Venus345

I find's au ziemlich schad' des die junga Leide viele schwäbische Wördr ned verschdeha. Es fängd ja scho bei oifacha Wördern wie "Gsälz" an. 

Abr bei mai Freinda ond mainr Familie kann i zom Glügg mai Dialegd raushänga lassa. Des isch a Droschd.

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LottaKirsch  02.07.2020, 17:07
@kaeltex15

Ich verstehe alles - außer (das vermeintlich einfache) Gsälz. 🤣

Gruß ausm Nooorn.

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Schrippe, Weck, Semmel, Brötchen... in jedem Bundesland wird man mit einem eigenen "Dialekt" oder einen Art der Aussprache konfrontiert. Egal ob Friesland, Hamburg, Hannover, egal ob im Ruhrgebiet oder im Saarland, in Hessen, in RLP, .... selbst das Schwäbische hat so seine Tücken hier und da.

Es kommt durchaus vor das man den einen oder anderen Dialekt nicht so sehr mag. Bei mir rollen sich die Fußnägel auf wenn ich Sächsisch oder Saarländisch höre. Mit dem hessischen oder pfälzischen Dialekt komm ich dagegen gut klar.

Als ich Kind war, zogen wir von NRW runter nach RLP. Für mich wars sprachlich gesehen als würd ich da mit einer Fremdsprache konfrontiert werden. Ich verstand null. Im Laufe der Jahre gewöhnte ich mich daran, sprach den Dialekt aber selbst nie (außer vielleicht mal so das eine oder andere Wort).

Ich wiederum würde behaupten, wenn Du gebürtig aus Bayern stammst, dass Du ganz sicher kein reines Hochdeutsch sprichst.

Wie auch? Als Kind nur von Menschen mit einem Dialekt umgeben, färbt das ganz natürlich auf Kinder ab und lässt sich auch nicht wieder , geschweige denn durch Hochdeutsch, tünchen.

Ich lebe seit über 30 Jahren in Meck-Pom, dieser Dialekt gefällt mir ausnehmend gut, obwohl ich noch nie versucht habe mich dem zu nähern, würde man mir meinen angeborenen Dialekt immer wieder zuordnen können..auch schon mehrfach geschehen, dass mir auf den Kopf zu gesagt wurde, aus welcher Ecke Deutschlands ich komme.

Macht mich wiederum stolz und..ich bin nicht daran interessiert es zu verheimlichen!