Ich bin Petrus und hier möchte ich meine Kirche bauen NAME?

6 Antworten

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wo wird sie genau getätigt in der Bibel?

Das steht in Matthäus 16, Vers 18 und lautet in der heutiigen Bibel:
" Aber auch ich sage dir: Du bist Petrus, und auf diesem Felsen werde ich meine Gemeinde bauen, und des Hades Pforten werden sie nicht überwältigen."

Hat diese Aussage einen bestimmten Namen

Eigentlich nicht. Man könnte sie aber als "Gründungsmythos der katholischen Kirche" bezeichnen.

Wird Sie überhaupt getätigt?

Das ist die entscheidende Frage.

Nachdem die römische Abspaltung des Christentums von Kaiser Konstantin zur Staatskirche erhoben wurde, strebte diese als römisch-katholische Kirche nach Macht und Reichtum und schreckte dafür vor absolut nichts zurück. Mord, Folter, Völkermord, Lüge und Fälschung waren gängige Methoden und wurden stets damit gerechtfertig, dass sie ja dem Wohl der Kirche dienten.

Um sich gegenüber den weltlichen Herrschern und dem einfachen Volke legitimieren zu können, schuf sich Rom selber durch Fälschungen drei Säulen, eine weltliche, eine geistige und eine bischöfliche.

Um weltliche Macht und Reichtum zu erlangen, erfand sie die sogenannte Konstantinische Schenkung, nach der Kaiser Konstantin angeblich große Ländereien der Kirche übereignet hätte. Diese Konstantinische Schenkung ist inzwischen so klar als Fälschung nachgewiesen worden, dass die Kirche selber dies nichtmehr abstreiten kann. Dennoch darf sie den so durch Betrug gewonnenen Vatikan immer noch behalten.

Die zweite Fälschung betraf die geistige Legitimation, eben das von dir erwähnte Felsenwort. Damit begründet die RK ihre Legitimation als einzige echte und von Jesus eingesetzte Vertretung des Christentums zu sein. Damit rechtfertigte sie auch stets die Bekämpfung aller Versuche, neben der RK ein Christentum aufzubauen, indem sie diese als Häresie (Gottesläösterung) einstufte. Selbst viele katholische Theologen stimmen inzwischen dem ziemlich Offensichtlichen zu. Auch diese Legitimation auf geistiger Ebene ist genauso eine spätere Fälschung/Verdrehung wie die Konstantinische Schenkung. Jesus hat demnach nie solches gesagt.

Die bischöfliche Legitimation soll den Herrschaftsanspruch des inneren Führungszirkels der katholischen Kirche und den Anspruch auf absoluten Gehorsam durch den niederen Klerus und das Volk rechtfertigen. Dazu wird der Mythos verbreitet, alle Bischöfe, auch die heutigen, seien durch die apostolische Sukzession beauftragt, diesen Herrschaftsanspruch in weltlichen und religiösen Fragen wahrzunehmen. Die apostolische Sukzession beschreibt die kontinuierliche und persönliche Weitergabe des Sendungsauftrags, den Petrus erhalten haben soll bis in die Gegenwart. Nun gibt es aber das Problem, dass viele Bischöfe der ersten Jahrhunderte entweder nicht bekannt oder nicht existent sind oder dass der Nachweis einer Weitergabe des Sendungsauftrages fehlt. Aber auch hier wusste sich Rom zu helfen, indem es eine Liste von Bischöfen aufstellte, deren Lücken durch freie Erfindungen gefüllt wurden, und die angeblich eine lückenlose Kette von Petrus bis zu den heutigen Bischöfen bildet.

Das ist eine Aussage aus der Bibel die verändert wurde, richtig müsste es lauten

Matthäus 16;18 Aber auch ich sage dir: Du bist Petrus, und auf diesem Felsen werde ich meine Gemeinde bauen, und des Hades Pforten werden sie nicht überwältigen.

Das Wort Gemeinde kann ebenso mit Kirche übersetzt werden, es kommt dann halt drauf an, welche Übersetzung man gerade zur Hand hat.

nev7s 
Fragesteller
 24.01.2020, 08:01

Vielen, vielen Dank!

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In Matthäus 16,18-19 seht: "Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen. Ich will dir die Schlüssel des Himmelreichs geben: Was du auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, soll auch im Himmel gelöst sein."

Der Walvoord-Bibelkommentar erklärt dies m. E. recht gut:

"Das Bekenntnis des Petrus wurde für Jesus zum Anlass, sein messianisches Programm darzulegen. Petrus (Petros , Maskulinum) war stark wie ein Fels, doch Jesus fuhr fort, dass er auf diesem Felsen (petra , Femininum) seine Gemeinde bauen wolle. Die Änderung des Geschlechts im Griechischen brachte manche konservativen Exegeten zu der Ansicht, dass Jesus seine Gemeinde auf sich selbst bauen wollte. Andere Forscher vertreten die These, dass Petrus und die übrigen Apostel die Grundsteine bilden, auf denen das Gebäude der Kirche ruht (Epheser 2,20; Offenbarung 21,14). Wieder andere sind schließlich der Auffassung, dass die Gemeinde auf dem Zeugnis des Petrus errichtet ist. Am plausibelsten scheint mir, tatsächlich davon auszugehen, dass Jesus Petrus für seine richtige Aussage lobte und dann davon sprach, dass er die Gemeinde auf sich selbst errichten werde (1. Korinther 3,11)."

In der MacArthur-Studienbibel findet sich als Erklärung:

"auf diesen Felsen. Die gr. Form von Petrus, Petros, bedeutet »kleiner Stein« (Joh 1,42). Jesus machte hier ein Wortspiel mit dem Begriff petra, der einen Felsblock bezeichnet (vgl. 7,24.25).

Da das NT zur Genüge verdeutlicht, dass Christus sowohl der Grund der Gemeinde ist (Apg 4,11.12; 1Kor 3,11), als auch ihr Haupt (Eph 5,23), wäre es falsch zu sagen, der Herr habe hier eine dieser Rollen auf Petrus übertragen. In einem gewissen Sinne hatten die Apostel eine grundlegende Aufgabe beim Bau der Gemeinde (Eph 2,20), doch die Rolle des Primats steht nicht Petrus zu, sondern ist allein Christus vorbehalten.

Somit werden Jesu Worte hier am besten als simples Wortspiel verstanden: Aus dem Mund des »kleinen Steins« kam eine Wahrheit von der fundamentalen Bedeutung eines Felsblocks.

Petrus selbst erläutert dieses Bild in seinem 1. Brief: Die Gemeinde besteht aus »lebendigen Steinen« (1Pt 2,5), die wie Petrus bekennen, dass Jesus der Christus ist, der Sohn des lebendigen Gottes. Und Christus selbst ist der »Eckstein« (1Pt 2,6.7)."

In dieser Form gibt es die Aussage nicht in der Bibel.
Jesus sagt in Mt 16,18 etwas ähnliches zu Petrus.
Allerdings bedeutet dies nicht, dass die Kirche oder Gemeinde auf Petrus gegründet ist.
Jesus macht ein Wortspiel (petrus <=> petra). Petrus bedeutet (kleiner) Stein und petra bedeutet "Fels". Über den Fels, nämlich Jesus, sprach Petrus zuvor. Und auf diesen Fels, Jesus, baut Jesus die Gemeinde.

Einen speziellen Namen hat die Textpassage nicht.

Das stimmt nicht ganz (Mt.16,18).

Jesu meinte damit (im 2. Teil des Verses) sich als Eckstein der Gemeinde (Eph.2,20),

die Er auf Seinen Namen (Gemeinde Gottes - Joh.10,30) baute (Lk.12,32).

Es gibt zwar andere "Kirchen", die jedoch vom "Gott dieser Welt" (1.Mose 3,1; Joh.8,44; Offb.12,9) geleitet werden (Offb.17,1-6).

Doch nicht mehr lange (Offb.20,2).

Woher ich das weiß:Recherche