Ich (14) will ein Baby aber habe keinen Freund?

20 Antworten

Ein Baby zu bekommen ist ein Wunsch den viele Frauen haben. Das ist normal. Diese Gefühlslage kommt, wenn man in die Pubertät kommt.

Um ein Kind zu bekommen brauchts eine Gebärmutter, welche schon Eizellen bildet.

Aber es braucht noch etwas anders. Es braucht eine Mutter, welche fest im Leben steht, welche nach allen Seiten abgesichert ist die in der Lage ist das Kind zu ernähren.

Mal so ein paar Fakten:

Die Erstausstattung für ein Baby kostet zwischen 3000 und 5000 Euro. Kleidung, Kinderwagen, Windeln, Kinderbett, Nahrung, Kinderbett, Schrank, Wickeltisch, Kosten für Fahrten zum Arzt usw...

Danach kostet das Kind im ersten Jahr im Monat zwischen 300 und 500 Euro je nach bedarf. Der Bedarf steigt, sollte das Kind eine Behinderung haben. Sollte das Kind eine unvorhergesehene Krankheit haben steigen die Kosten auch.

Ein weiterer Faktor ist die Zeit. Wer kümmert sich um dein Kind wenn du in der Schule bist? Du kannst das nicht von deinen Eltern verlangen. Das ist schön wenn sie für dich da sind, du bist ihr Kind. Aber dein Kind ist nur ihr Enkel und du kannst nicht verlangen das sie dich finanziell und zeitlich gesehen unterstützen. Deswegen schafft man sich auch erst ein Kind an, wenn man selber in der Lage ist die Zeit einzuteilen.

Und noch etwas könnte passieren. Du bist jetzt noch schulpflichtig. Du kannst nicht sagen, ich habe ein Kind, ich gehe nicht mehr in die Schule bis das Kind in die Kita geht. Das wird nicht gehen. Daher könnte es auch sein, wenn deine Eltern nicht willens oder in der Lage sind sich um das zweite Kind zu kümmern, das dir das Jugendamt dazwischen funkt und das Kind ist schneller weg als du Windel buchstabieren kannst. Du bist selber noch Schulpflichtig und verfügst nicht über ein eigenes Einkommen um dein Kind ernähren zu können. Wenn mit deinem Kind also irgend was ist, kannst du dich also nicht kümmern. Es fallen Strafen an, wenn du die Schule vernachlässigst und nicht erscheinst, weil zB dein Kind krank ist. Die Strafen könnten bis 5000 Euro ausfallen.

Je älter dein Kind wird, desto höher werden die Kosten sein. Da du selber schulpflichtig bist muss das Kind ab einem gewissen Alter zur Tagesmutter, in die Krippe oder in die Kita. Die Grundkosten mag das Amt übernehmen, es sei denn deine Eltern verdienen so viel Geld das sie dein Kind finanziell noch durchbringen könnten. Bei uns gehen die Kita Gebühren ab 18 Euro los, plus 40 Euro Essengeld. Das ist der Satz für Hartz 4 Empfänger. Der Höchste Satz liegt bei 420 Euro plus Essengeld - im Monat.

Das sind alles Kosten, welche du noch nicht stemmen kannst. Daher solltest du deinen Kinderwunsch noch etwas zurück stellen. Wenn du eine abgeschlossene Ausbildung hast und ein paar Jahre im Beruf gearbeitet hast, dann stehen die Chancen für dich und dein Kind erheblich besser da. Finanziell wäre die Lage eine andere.

Und noch ein kleine Sidefact.....

130.000 Euro kostet ein Kind von Geburt bis 18. Lebensjahr. Das sind aber nur die Lebenserhaltungskosten. Da fehlen Summen wie Taschengeld, Geld für Klassenfahrten, Medikamente, Urlaub.... und sollte das Kind wirklich eine Behinderung haben, was man vorher ja nicht weiß, dann steigen die Kosten von 130.000 Euro auf unbekannte Höhe.

Auch da kann ich dir ein kleines Beispiel geben. Mein Bruder hat die Bluterkrankheit. Meine Eltern mussten zeitlebens mit ihm in das 60 km entfernte Uniklinikum fahren, weil er Gerinnungsfaktoren gespritzt bekommen musste. Jede Woche fuhren sie dort 2 mal hin, manchmal öfters. Wenn du dir die Spritpreise mal anschaust, sind das Kosten, die auf die oben genannte Summe noch drauf kommen.

Du solltest dir also mehrere Fragen stellen:

A: Ist mein Körper in der Lage ein Kind zu bekommen?

B: Unterstützten meine Eltern mich, zB mit Geld oder Zeit, damit du deine Ausbildung zu Ende machen kannst?

C: Bin ich bereit, meine Freizeit zu Opfern und mich um das Kind zu kümmern?

D: Bist du in der Lage einen Haushalt alleine führen zu können? Kannst du kochen, waschen, kannst du Nähen, weißt du wie erste Hilfe am Kind geht, kannst du mit Hammer und Schraubendreher umgehen???

E: bist du bereit dein Leben und deine Freizeit aufzugeben und dich um das Kind zu kümmern?

Wenn du eine dieser Fragen mit nein beantwortest, dann solltest du deinen Kinderwunsch nochmal überdenken

Noch ein kleiner Hinweis. In diesem Alter wirst du nicht darauf hoffen können, das der Kindsvater dich unterstützt. Ein älterer Kerl würde die Vaterschaft abstreiten, schon allein um Strafen und Kosten zu entgehen und bei einem jüngeren Kerl würden seine Eltern dich wahrscheinlich zu einer Abtreibung drängen, schon allein weil dein Freund nicht für die Kosten aufkommen kann und seine Eltern solange blechen müssten, bis er selber Geld verdient. Oder aber der Junge wird die Vaterschaft leugnen. Weil finanziell ist das für ihn eine sehr schlimme Lage und kein guter Start ins Leben. Das Amt wird sich jeden investierten Euro zurück holen wollen.

Das alles solltest du dabei bedenken. Vermutlich fehlen hier auch noch ein paar Hinweise. Aber da ich selber besser abgesichert bin fallen mir diese im Moment nicht ein, weil das Dinge sind, an die Denkt man nicht, wenn man nicht betroffen ist oder wenn die Dinge nicht auf einen selber zutreffen.

Ich weiß nur eins - Hätte ich mit 14 Jahren ein Kind bekommen, dann wäre mein Leben heute ein anderes. Und nicht gerade besser.

DERstobbel  04.08.2023, 09:24

Top Antwort. Mit einem kleinen "Schönheitsfehler":

..und sollte das Kind wirklich eine Behinderung haben, was man vorher ja nicht weiß,...

Das ist pauschal nicht ganz richtig. Manche Krankheiten lassen sich schon im Mutterleib feststellen. Manche zumindest mal durch Bluttests eine gewisse Tendenz - für Trisomie 21 Beispielsweise.

Was ich meine: Es kommt drauf an um welche Einschränkung es sich handelt. Aber ansonsten guit augeschlüsselt.

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AlexausBue  04.08.2023, 10:22
@DERstobbel
Das ist pauschal nicht ganz richtig. Manche Krankheiten lassen sich schon im Mutterleib feststellen. Manche zumindest mal durch Bluttests eine gewisse Tendenz - für Trisomie 21 Beispielsweise.

Jetzt wird es hier extrem spekulativ, anmaßend und wackelig!

Punkt 1:

sollte das Kind wirklich eine Behinderung haben, was man vorher ja nicht weiß, dann steigen die Kosten von 130.000 Euro auf unbekannte Höhe.

Ja und Nein. Es gibt viel Unterstützung der Pflegekassen und vom Staat. Das kann eine große Entlastung sein.

Dennoch bleiben darüber hinaus unter Umständen viele unvorhersehbare Kosten, die man nicht erstattet bekommt.

Belliwell hat im Wesentlichen Recht.

Punkt 2:

Manche Krankheiten lassen sich schon im Mutterleib feststellen.

Manche Ja, viele aber nicht! Selten bis nie kann ein Arzt mit absoluter Sicherheit eine Garantie für oder gegen etwas geben. Also hilft dieser Kommentar in den meisten Fällen nicht.

Und in den wenigen Fällen, wo man etwas weiß, was dann?

Was kann man dann tun?

Man ahnt ja, in welche Richtung dieser Gedanke führt, man sollte aber vorsichtig sein, dass nicht der Gedanke entsteht, ein Gynäkologe macht einen einzigen Test und sagt 1 Minute später: "Zu 100% ist das Kind schwerstbehindert!"

Die Aussagen, die man bekommt, sind nicht immer klar und eindeutig und nie kann man die Ausprägung einer Behinderung, die tatsächlichen Einschränkungen, die Lebenserwartung oder die Lebensqualität vorhersagen.

Deswegen ist die Aussage

Manche Krankheiten lassen sich schon im Mutterleib feststellen.

... mit der indirekten offensichtlichen Andeutung:

"und dann kann man es ja immer noch abtreiben."

... vorsichtig zu benutzen.

Abtreibungen, nur weil der Verdacht auf eine mögliche Einschränkung besteht, kommt vom moralischen, ethischen oder Glaubens- Aspekt nicht für alle Menschen in Frage.

Schon gar nicht, wenn der Arzt keine absolute Aussage trifft - was er nie tut.

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Tut mir leid, aber mit 14 Jahren kann man das Ausmaß von so einer Entscheidung schwer abschätzen. Du trägst sehr viel Verantwortung für das Kind. Und um sagen zu können, das du die Verantwortung auch übernimmst, musst du dazu in der Lage sein. Also zur Not auch alleine.

  • Du musst ein gutes Vorbild sein
  • Du musst dir ein Kind finanziell leisten können
  • Das Kind sollte genug Platz für sich haben (es braucht spätestens wenn es aus dem Windelalter raus ist sein eigenes Zimmer)
  • Du musst ihm ein gutes Soziales Umfeld bieten können
  • Du musst sehr viel Zeit für das Kind haben
  • Du musst die Nerven und die Reife für die Erziehung haben. Dauerhaft.
  • Das Kind hat ein Recht auf seinen Vater. Es sollte jemand sein der der Verantworung gewachsen ist, nicht nur einer, der dir einfach ein Kind macht.

Woher nimmst du die Zeit für ein Kind? Du bist Schulpflichtig. Danach solltest du Ausbildung oder Studium machen. Schon alleine um ein gutes Vorbild zu sein. Du musst womöglich monatelang die Nächte durchmachen wegen dem Kind. Kleine Kindert sind auch ständig krank. Erst recht wenn sie in den Kindergarten kommen.

Wie finanzierst du das Kind? Das ist Aufgabe der Kindeseltern. Und die Finanzielle belastung geht ja nicht weg. Auch wenn du dann Anfängst zu arbeiten, wie soll Geld übrig bleiben für Auto, Möbel und Kaution etc, damit ihr möglichst bald in eine eigene Wohnung ziehen könnt?

Wie machst du das mit dem Sozialen Umfeld? Kinder können gemein sein. Soll dein Kind gehänselt werden weil es so eine Mutter hat, die schon mit 14 schwanger geworden ist? Ihr werdet auf ewig abgestempelt. Vielleicht kannst DU damit umgehen, aber es ist verantwortungslos, so was einem Kind aus egoistischen Gründen anzutun.

Wie denkst du managst du die Sache mit dem Vater des Kindes? Was ist wenn ihr euch trennt? Gerade die Beziehungen von Jugendlichen halten oft nicht lange. Was macht ihr, wenn er wegen Ausbildung oder Uni weg zieht? Wie kann er das Kind überhaupt sehen? Hast du ein Auto um das Kind zum Vater zu bringen?

Und wenn du das nicht alles ganz wunderbar durchdacht hast oder es nicht so klappt wie erhofft., kann es gut sein, dass sich das Jugendamt einschaltet.

Aber wenn du unsere expertise als Eltern nicht anerkennen willst, wende dich vielleicht an eine Stelle, die sich mit genau solchen problematiken auskennt. ProFamilia zum Beispiel. Da kann man dich beraten.

ja, ab und zu hat man bereits in deinem Alter solche Wünsche -

du musst aber eines bedenken:

ein Baby ist ein ganz kleiner Mensch, noch völlig unselbständig und kann für sich nicht aufkommen - es benötigt Nahrung, Bekleidung, ein Dach über dem Kopf, Sicherheit, Geborgenheit, Liebe und viel Zuwendung

was davon kannst du ihm geben?

a) Liebe und viel Zuwendung: ja, ist vorstellbar

b) Geborgenheit/Sicherheit : nur bedingt

c) Nahrung, Bekleidung, ein Dach über dem Kopf: nein - (und das ist der elementare Punkt)

du bist noch sehr jung, 14 Jahre alt - die elementaren Bedürfnisse unter c) kannst du noch nicht für dich beschaffen, also erst recht nicht für ein Baby - sie sind aber die Basis, die nötig ist, um das Leben in dieser Welt überhaupt möglich zu machen - diese wird dir momentan von deinen Eltern gestellt und du, bzw. ihr als Eltern habt diese Verpflichtungen dann eurem Kind gegenüber

lass noch ein wenig Zeit vergehen, gehe weiter in die Schule und lerne intensiv, damit du später in einem gutbezahlten Beruf deinem Kind auch ein schönes Aufwachsen bieten kannst - das ist sehr wichtig, glaub es mir, schließlich habe ich schon Kinder und Enkel -ich weiß es

Ach, hier bei GF findest du bestimmt ein paar andere Kinder, die auch Kinder wollen. Und wenn nicht hier, dann irgendwo anders im Internet. Da würde ich mir jetzt keine Sorgen machen. Den Plan an sich halte ich für etwas überstürzt angelegt.

Das ist auch keine "Phase" oder so

Natürlich ist das eine Phase!

Oder denkst Du, Du willst von jetzt an bis zu Deinem Tod IMMER ein Baby haben? Auch als 85-jährge Frau?

Ich weiß nicht soll ich einfach jetzt warten bis ich nen Freund habe?

Du sollst warten, bis Du alt genug bist und dem Kind auch etwas bieten kannst. Und das kann auch erst in 10 Jahren sein.

Wenn Du Recht hast und das tatsächlich KEINE Phase ist, dann hast Du ja in 10 Jahren auch noch den gleichen Wunsch und die Phase ist nicht vorbei ...