Hygiene beim Abendmahl.
Was ist bei der Austeilung eines Abendmahls in der evgl. Kirche für die anderen Teilnehmer hygienischer, das Trinken aus dem Kelch, oder das Eintauchen der Oblate in den Wein?
13 Antworten
Ich würde sagen das drehen des Kelches ist hygienischer. Denn die Oblate wird in die Hand genommen. Und die Hände sind ja nie richtig sauber. Aber das ist meine persönliche Meinung. Kann sein das andere das anders sehen.
@ kdd1945
Was entspricht der Anordnung Jesu?
"...Nehmet, esset..." Mt 26, 26
"...Trinket alle daraus..." Mt 26, 27
Da ist es schade, wenn man nur ein einziges Mal im Jahr das "Gedächtnismahl" feiert und dann noch nicht mal jemand essen und trinken darf, weil er nicht zu den "144000 Auserwählten" gehört...
Da ist mir ein bisschen "Unhygiene" doch noch lieber als der Verzicht auf ein Sakrament.
Das Gedächtnismahl hat Jesus eingeführt, damit man seines Opfertodes gedenke. Es erscheint logisch, dass dieser Gedenktag, ähnlich, wie das Passahfest, das Jesus mit seinen Aposteln direkt vor dem Abendmahl beging. Sieh dazu:
1Kor 5,7 (ELB) Fegt den alten Sauerteig aus, damit ihr ein neuer Teig seid, wie ihr ja bereits ungesäuert seid! Denn auch unser Passahlamm, Christus, ist geschlachtet.
Diejenigen, die zu Priestern, Königen und Richter auserwählt werden, um mit Jesus Christus zu regieren, werden von seinem Vater durch heiligen Geist bestimmt (das bedeutet nämlich der Neue Bund).
9 Und sie singen ein neues Lied und sagen: Du bist würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen; denn du bist geschlachtet worden und hast durch dein Blut Menschen für Gott erkauft aus jedem Stamm und jeder Sprache und jedem Volk und jeder Nation 10 und hast sie unserem Gott zu einem Königtum und zu Priestern gemacht, und sie werden über die Erde herrschen!
20 Dann trat die Mutter der Söhne des Zebedäus mit ihren Söhnen zu ihm und warf sich nieder und wollte etwas von ihm erbitten. 21 Er aber sprach zu ihr: Was willst du? Sie sagt zu ihm: Bestimme6, dass diese meine zwei Söhne einer zu deiner Rechten und einer zu deiner Linken sitzen mögen in deinem Reich7! 22 Jesus aber antwortete und sprach: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde? Sie sagen zu ihm: Wir können es. 23 Er spricht zu ihnen: Meinen Kelch werdet ihr zwar trinken, aber das Sitzen zu meiner Rechten und zu meiner Linken zu vergeben, steht nicht bei mir, sondern ist für die, denen es von meinem Vater bereitet ist.
Das Wort Sakrament muss wohl eine RKK-Erfindung sein, es kommt allerdings nicht einmal in der EÜ vor.
Zu deiner Frage gibt es in der Praxis eine wirklich gute hygienische Alternative:
Man verabreicht den "Wein" (alternativ Traubensaft) in sogenannten "Minikelchen" (ähnlich einem Schnapsgläschen, welches nur die Einzeldosis enthält) und dazu das schon vorher in Einzelportionen aufgeschnittene Brot serviert auf einem Tablett. Diese "Minikelche" gibt es in einem sogenannten Ständer mit ungefähr 50 Einzelkelchen, welche vor dem Abendmahl bereits befüllt werden. - So ist größtmögliche Hygiene gewährt.
Dieses System habe ich schon bei verschiedenen ev. Freikirchen angetroffen.
Alles andere, egal nun ob gemeinschaftliches "aus dem Kelch trinken", oder Eintauchen der Oblate in den Wein, ist vom Hygienestandpunkt her kaum zu bewerten, da hierbei auch noch die Art und Resistenz der möglichen "Krankheitserreger" eine Rolle spielt.
"Sie aber blieben beständig in der Apostel Lehre, in der Hygiene, im Brotfürsichessen und im Gebet." Stand das nicht irgendwo Apg 2, 42 oder so?
Hi.
Die Frage enthält doch schon die Antwort ...
Natürlich sind das unhygienische Praktiken, die sich nur im Grad der Unhygiene unterscheiden. Aber ist das so wichtig - angesichts der Tatsache, daß unzählige Gläubige tatsächlich glauben, hier wirklich das Blut Christi zu trinken und sein Fleisch zu essen?
Eine sinnvolle Alternative habe ich bei einer evangelisch-reformierten Gemeinde kennengelernt: Dort gab es "Einzelkelche".
Sinnvoll - und nicht bluttrinkend und menschenfleischessend (oder: gottesfleischessend) - finde ich übrigens die "reformierte Gesamtalternative": Hier "ist" der Wein nicht das Blut, hier ist die Oblate nicht das Fleisch, sondern Brot und Wein bedeuten Leib und Blut Christi.
Gruß, earnest
Och,
sondern Brot und Wein bedeuten Leib und Blut Christi
das ist doch dasselbe wie
hier wirklich das Blut Christi zu trinken und sein Fleisch zu essen
Aber das ist doch symbolisch gemeint! Christen sind doch keine Kanibalen, so nicht !
Kommt ganz auf die Glaubensrichtung an, Szintilator. Ich hatte absichtlich auch nicht von "allen" Christen gesprochen. (Und ich bin ja ganz deiner Meinung, daß Christen keine Kannibalen sind oder sein sollten.)
Schau mal Wiki "Transsubstantiation" - da findest du Beispiele für die angeblich tatsächliche "Wandlung", abhängig von der Glaubensrichtung.
Gruß, earnest
Wääääh.... mir wird jetzt erst wieder bewusst, was das bedeutet hat. Ich hab das glaube ich nur ein mal gemacht: bei meiner Konfirmation. Mir wird ganz übel, wenn ich das lese. Ich will weder das Gefüjl haben, sein Fleisch und Blut zu essen/ trinken noch die Bedeutung...naja..ich habe sowieso meine eigene Vorstellung vom christlichen Glauben.
Für mich ist zum Beispiel eine Eheschließung heiliger (als in der Kirche), wenn Mann und Frau (alternativ: Mann/Mann- Frau/Frau) wie die Gesellen früher auf Wanderschaft gehen, um heraus zu finden, ob sie für ein gemeinsames Leben geschaffen sind. Einmal quer durch den Wald. Wenn sie dort einem Einsiedler begegnen, der weise Fähigkeiten hat, dann kann der genau abschätzen, ob er ihnen den Ehesegen geben kann. Romantischer ist es zudem auch noch...Eheringe aus edler Fichte in besonderer Herstellung gefertigt...
Aber das nur mal so nebenbei ;-)
Da Rotwein Alkohol und Gerbstoffe enthält ist er ohnehin keimtötend. Silber (aus dem Kelch) auch. Der Kelch wird außerdem nach jedem Trinken gedreht und der Rand nach einer vollen Drehung mit einem alkoholgetränkten Tuch abgewischt.
Am hygienischsten sind natürlich (wie schon von anderen genannt) Einzelkelche. Diese sind keineswegs nur bei Freikirchen anzutreffen. Ist natürlich ab einer gewissen Größe der Gemeinde irgendwann unpraktikabel. Da würde ich dann aber so oder so die Intinctio erwarten, sonst kommt man mit dem Abwischen nicht mehr nach und es wird flaschenweise Wein weggesoffen. ;-))
Das würde aber - zum Beispiel in Limburg - kaum kostenmäßig reinreißen ... ;-)
Ist mir auch gerade aufgefallen. In Limburg wurde "man" von anderem besoffen.
:-)
Aber evangelische Beispiele lassen sich sicher auch finden.
(P.S.: Auch du klaust mir manchmal das Wort aus dem Mund - ich wollte gerade korrigieren... So ist das Leben.)
Intinctio
mittels Löffel oder Röhrchen? http://de.wikipedia.org/wiki/Intinktion
Im Unterschied zu anderen Kirchen ist es den Kommunikanten in der katholischen Kirche verboten, das eucharistische Brot selbst einzutauchen
Stippen wär ja auch noch eine nette Möglichkeit ;-) da weiß ich ja, warum das "Weißbrotbrechen" im Nordelbischen so beliebt ist, das saugt mehr auf :))
Mittels Stippen selbstverständlich! Löffel oder Röhrchen habe ich da noch nie gesehen. Stellt sich ohnehin das selbe Problem wie bei Einzelkelchen: Irgendwann sind die Löffel alle! Also einfach essbare Einmal-Löffel in Form von Oblaten nehmen. Da bröckelt auch nichts ab wie beim Brot (ist zwar so keimfrei wie das Brot eben ist, aber doch irgendwie unappetitlich).
Also die Innenseite des Kelches dürfte durch den Alkoholgehalt entkeimt sein, die Außenseite vielleicht weniger. Das wäre mal ein Fall fürs Fernsehen, Stern Tv oder so. "Viren und Bakterien in Kirchen...Ansteckungsgefahr höher, als gedacht" :D
Ich würde davon bestimmt Ekelherpes oder sowas kriegen....
Bäh...da hört selbst bei Mir die Nächstenliebe aber auf....
Das Eintauchen entspricht nicht der Anordnung Jesu:
1 Kor 11,23 Denn ich habe vom Herrn empfangen, was ich euch dann überliefert habe: Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot, 24 sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis!2 25 Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sprach: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut. Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis!