Hund jagt Pferde. Was tun?

10 Antworten

Bestrafen, wie Du sie sonst auch bestrafst, wenn sie etwas tut, was sie nicht darf.

Es geht gar nicht, dass sie auf Ansprache nicht reagiert!

Wenn Du/Ihr das nicht alleine schafft, solltet Ihr einen Hundetrainer dafür bestellen.

Beutelkind  03.11.2014, 18:54

Um auf Ansprache entsprechend reagieren zu können, braucht der Hund planungssicherheit, also die Gewissheit, der Mensch regelt im Sinne des Hundes dessen Belange! Mit "Strafe" kann ein derartiges Vertrauen nicht hergestellt werden!

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YarlungTsangpo  04.11.2014, 09:07
@Beutelkind

DH, so ist es !

Strafe nimmt dem Hund jede Lernneugierde, Eigeninitiative, macht Hunde komplett unsicher in ihrem Verhalten, so dass man mit Strafe in der Hundeerziehung keinen zuverlässigen Gehorsam erzielen kann

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Hallo Landiss,

Du sprichst von einem Appenzeller Sennenhund, welcher ein temperamentvoller, selbständiger Viehtriebhund ist.

https://www.yumpu.com/de/document/view/21573318/der-appenzeller-sennenhund-schweizer-hunde-magazin/5

Bevor man eine Hunderasse anschafft informiert man sich über Wesenseigenschaften der Rasse, insbesondere wenn es sich um reine Arbeitsspezialisten unter den Hunden handelt. Solche wollen ihre Anforderungen erfüllt wissen.

Der Appenzeller verselbständigt sich gerne wenn er nicht seiner typischen Rasseart gemäss, erzogen und geistig ausgelastet wird.

Die Ursache ist zu erkennen und zuverlässig abzustellen, indem des Hundes Bedürfnisse erfüllt werden.

Das offene Rasseportrait im Link kann hierbei helfen.

Erste Massnahme nur noch mit Leine und Halter - welcher Umgang mit Pferden regelt und übernimmt in den Garten. Erziehung zu einem offenen und zuverlässigen Gehorsam. Aufgabe im Hundesport welche auch geistige Auslastung neben der körperlichen Auslastung bietet.

So ein Verhalten kann man abtrainieren!

Unser JackRussell hatte auch diese Marotten! Nehm den Hund an die Leine, nähere Dich den Pferden. Soweit wie der Hund noch entspannt bleibt. Dann leg Ihn ab. warte 2 min und gehe nun einige Schritte auf die Pferde zu! Erneut den Hund ablegen und warten. Das wiederholen, solange der Hund entspannt bleibt. Ansonsten abbrechen und zum späteren Zeitpunkt wiederholen. Nach einigen Tagen und versuchen wird das für Ihn etwas ganz normales werden.

WICHTIG... Der Hund achtet auf Dein Verhalten, also ruhig bleiben, und wenn der Hund kaspert, konsequent wieder ablegen!

Heute kann ich mit unserem auf Pferd uns Reiter zugehen ohne eine Reaktion des Hundes!

Hallo Landiiss!

Herzlich Willkommen auf der Ratgeberseite gutefrage.net!

Du schreibst in einem Kommentar hier:

"Also ich bin mir ziemlich sicher, dass sie Angst hat, weil ihr als sie noch kleiner war ein Pferd auf die Pfote getreten ist. Allgemein ist sie teilweise auch unsicher anderen Menschen und Tieren gegenüber."

Wenn Du diesen Gedanken hast, dann frage ich mich: Wie konnte es dazu kommen? Euer Job ist es, der Hündin Sicherheit zu vermitteln, dazu gehört auch, dafür Sorge zu tragen, dass ihr niemand auf die Füße tritt!!

Anyway - ich denke, Deine Hündin testet aus was geht. Sie ist jetzt ein Jahr alt und kommt so langsam in die Pubertät, sie lotet ihre Grenzen und die Grenzen ihres Ter­ri­to­ri­ums aus.

Ein Hund sollte niemals sich selber überlassen irgendetwas regeln! Wenn die Hündin die Pferde mobbt, dann hat sie im Garten nix zu suchen! Es sei denn, Ihr seid dort und beschäftigt sie mit etwas anderem!

Wenn die Hündin auf Ansprechen "null" reagiert, habt Ihr in ihrem ersten Lebensjahr etwas versäumt, was Ihr dringend nachholen solltet!! Bindung. Beziehung. Erziehung.

Ich empfehle eine gewaltfrei arbeitende Hundeschue!

Gutes Gelingen!

Beutelkind

Rottimaus14  03.11.2014, 19:33

DH! Unterordnung ist enorm Wichtig am Pferdestall. Unsere hat mit 13 Wochen schon Pferde mit auf die Weide gebracht, man muss dazu sagen das meine jüngste Stute enorm Gutmütig ist und sich nicht vor Welpe zwischen den Beinen erschreckt sondern eher Neugierig und behutsam ist.

Das war die beste Lehrstute für den Hund ever. Die liebt es auch wenn der Hund an ihr hoch springt udn mit den Krallen runter rutscht, da ist das Wellnessprogramm^^

Aber auch bei so viel Gutmütigkeit ist Unterordnung das A und O. Bleib und Distanzbefehle müssen sitzen.

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Beutelkind  03.11.2014, 19:41
@Rottimaus14

Das Wellnessprogramm würd ich gerne mal sehen!!! :)

..."Unterordnung" ist irgendwie ein doofes Wort! Es trifft es nicht wirklich! Der wirkliche Schlüssel ist Vertrauen! Gegenseitiges, einverständliches Vertrauen... Neugierig und behutsam...! :)

...Du hast eine kluge Stute! :)

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Rottimaus14  03.11.2014, 20:08
@Beutelkind

Naja. Der Bleib Befehl muss schon sitzen. Sicher hat das viel mit Vertrauen zu tun. Schließlich geht unser Hund automatisch hinter mich wenn ihr die Pferde zu zudringlich sind.

Und sie kann sicher sein das auch wenn ich sie als lebender Marker für Volten im Unterricht "gebrauche" ihr nichts passiert obwohl das Pferd nur wenig entfernt im Trab um sie herum läuft und ich bin ganz woanders, stangen hin legen oder so.

Obedience war da eine große Hilfe, nicht nur Kommandos ausführen sondern auch auf sie vertrauen. Damit konnte ich auch Vertrauen aufbauen. Sicher zu sein das der Hund sitzen bleibt wenn ein Pferd vorbei läuft gibt allgemein ein sicheres Gefühl. Bei allen. Die ganze Spannung ist weg. Man erwartet nichts schlimmes das der Hund aufspringt und das Pferd scheut.

Unser Hund macht Slalom durch die Beine meiner Stute durch udn die döst dabei.

Dieses Vertrauen kam mit Routine und Sicherheit darüber das unser Hund auch am Pferd gehorcht.

Damit will man ja seinen Hund nicht unterdrücken sondern schützen. Es wird sonst zu gefährlich für alle wen der Hund zu hektisch am Pferd ist.

Unterordnung ist ein blödes Wort, da stimme ich dir zu. Aber ich sehe es nicht als Unterdrückung sondern Hilfe sich sicher in der Gesellschaft zu bewegen. Vor allem Sicher für den Hund.

Kann vom Wellnessprogramm mal ein Video machen^^ Meine Stute senkt sogar den Kopf und dreht ihr die Unterseite des Halses zu weil sie da sehr gerne gekrault wird. Aber das eben nur wenn sie nicht angebunden ist. Unser Hund fühlt sich davon aber eher bedrängt wenn da so ne Halsunterseite ankommt und geht^^

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Beutelkind  03.11.2014, 20:28
@Rottimaus14

"Naja. Der Bleib Befehl muss schon sitzen..."

...Naturgemäß können "Befehle" bei einem Tier nicht "sitzen". Das gelingt nur bei Menschen...^^

:)

...Tiere sind unberechenbar, mitunter trotz Vertrauen! Ich habe im Reitstall gesehen, wie ein tutenbraves Pferd einem kleinen Hund die Wirbelsäule gebrochen hat, einfach so, aus dem Nichts... Nicht alle Pferde sind so wie Deine Stute, will ich damit sagen...! Und wenn die Rottimaus noch so brav sitzt, sie ist kein "Marker" und sollte sich vom Acker machen können, wenn sie einem nicht so freundlichem Pferd wie Deiner Stute begegnet!

Vielleicht könnt Ihr das irgendwie mit einem anderen Pferd trainieren?

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Rottimaus14  03.11.2014, 21:44
@Beutelkind

Unser Hund darf niemals den Stall ohne mich betreten und ich stehe immer zwischen den Parteien. Wer hektisch wird fliegt raus und darf woanders sein Gemüt abkühlen. Ist ja ein offenstall.

Einen Fluchtweg gibt es immer auch sind die Distanzen immer so gewählt das sich keiner Unwohl fühlt. Auch beim Volten reiten ist immer Platz für Flucht, außerdem sind Volten nicht so eng, erst recht nicht mit einer 20jährigen Stute. Da ist also genug Raum. Oft stehe ich daneben und bin genauso gefährdet. Ich bin eigentlich immer genauso gefährdet wie unser Hund.

Sie gehört schon zu den Hunden wo ich mich am Stall drauf verlassen kann. Anders würde das nicht klappen können

Nichts desto trotz stehen sich da ein Raub und Fluchttier gegenüber. Wenn ich merke die Energie ändert sich kommt der Hund an die Leine und die Pferde auf Abstand.

Daher übe ich das an leinen Vom Pferd aus auch nur mit dieser speziellen netten jungen Stute. Die Mutter davon würde das nie mit machen.

Ich beschreibe die alte Stute mal so. Sie mag Hunde nicht besonders, aber sie akzeptiert es das da ein Hund herum läuft und auch mal bei ihr sitzt. Sie will aber nicht am Kopf angschnüffelt werden, dann wird an geätzt. Ich sorge dafür das sich der Hund vom Kopf fern hält und auch so keinen direkten Körperkontakt her stellt. Sie braucht ihren Persönlichkeitsraum. Dann ist alles gut.

Die Junge Stute ist regelrecht scharf darauf^^ Desto näher desto besser. Sie ist neugierig, verschmust und anhänglich. Ihre Mutter will von schmusen nix wissen.

Ich sorge dafür das alle die nötigen Distanzen einhalten.

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Rottimaus14  03.11.2014, 22:03
@Rottimaus14

PS: alles wo Körperkontakt zwischen Hund und Pferd entsteht wird nur mit der gutmütigen jungen Stute geübt. Und auch nur solange sie diese dösende entspannte Haltung hat.

Zwischen der alten Stute und Hund herrscht immer ein Sicherheitsabstand. In der Box geht der Hund halt hinter mich. Wobei sich ihr Verhalten die letzten 2 1/2 Jahre verbessert hat. Sie akzeptiert den Hund. Aber nur diesen Hund. Mögen ist aber noch was anderes^^

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Du solltest umgehend Deinen Hund an die Pferde gewöhnen. Auch die Pferde müssen sich an den Hund gewöhnen, um Ängste oder Unsicherheiten überwinden zu können. Dazu kannst vorerst nicht oft genug mit dem Hund und den Pferden ins Feld gehen oder auch auf der Weide mit ihnen arbeiten. Dazu gehört natürlich, dass Dein Hund Dir gehorchen lernt, d. h. nichts anderes, als dass er Dir vertrauen lernt. Ich habe auf unserem Hof immer Hunde (eigene und fremde) und Pferde, Kühe, Ziegen, Hühner etc.gehabt. Wenn die genannten Grundvoraussetzungen erfüllt sind, gibt es zwischen den Hunden und unseren Haustieren keine Probleme. Oft verstehen sie sich sogar recht gut und genießen den Umgang. Lacus