hund bellt wenn sohn nach hause kommt

6 Antworten

Der Weg, das Bellen in den Griff zu kriegen, führt darüber, es unter Signalkontrolle zu stellen. Wenn der Hund bellt, lobe ihn und verwende dabei ein Signalwort, z.B. "fein Laut". Dabei halte ihm ein Leckerchen hin.

Wenn er das fressen will, muss er das Bellen einstellen. Dann sagst du "fein Klappe halten" oder sowas in der Art :). Dabei fütterst du weiter.

Von da ab nutzt du jedes Bellen, den Hund mit "fein Laut" zu loben und mit "fein Klappe halten" fürs nicht Bellen zu belohnen.

Meist hat der Hund nach kurzer Zeit verstanden, dass es Futter gibt, wenn du "Fein Laut" sagst und stellt das Bellen ein. Das "Klappe halten" versteht er so, dass er dann auch ruhig bleiben soll.

Anda2910  06.12.2013, 22:07

Eine sehr schöne Antwort Jule, aber hier sollte vielleicht bedacht werden, wenn die Ursache des Verhaltens woanders zu finden ist, dann wird auch die Signalkontrolle nicht helfen.

Trotzdem danke für die tolle Antwort ;-)

Liebe Grüße Anda ;-)

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Jule59  07.12.2013, 13:29
@Anda2910

wenn die Ursache des Verhaltens woanders zu finden ist, dann wird auch die Signalkontrolle nicht helfen.

Doch, ich bin ziemlich sicher, dass sie hilft, wenn man sie konsequent aufbaut. Bei Dingen, die sich über rein positive Verstärkung aufbauen lassen, ist es ziemlich egal, wo die Ursachen liegen. Der Hund kann nur profitieren.

Anders sieht es dort aus, wo man mit Strafe arbeiten will. Da muss man sich sehr wohl ganz genau über die Ursachen des Verhaltens im Klaren sein, wenn man den Hund nicht versauen will.

Und ein Dankeschön an dich für deine konstruktiv-kontroversen Antworten. Ich schätze das sehr :).

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Anda2910  07.12.2013, 14:35
@Jule59

Da hast Du vollkommen Recht Jule hier kann der Hund nur profitieren, sitzen aber (sagen wir mal es wäre Angst) diese Ängste zu tief, muß der Hund eine Gegenkonditionierung und ein geeignetes Alternativverhalten angeboten bekommen. Das mit der Signalkontrolle ist wirklich eine tolle Idee, aber sagen wir mal der Besuch kommt rein und Hundi hat wirklich Angst und der Hund bellt genau deshalb um eine Entfernung zum Besucher zu bekommen, dann mag es sein, dass er ruhig ist vielleicht, aber die Ursache hat sich dadurch nicht beheben lassen. Das wäre potentiell gefährlich, denn dann könnte es auch in diesem Fall passieren, dass der Hund ruhig ist, aber er dann trotzdem eventuell nach vorne schießt, auch wenn er keine Angst vor Strafe zu haben braucht, wobei ich sowieso von straflicher/aversiver Einwirkung hinsichtlich der Hundeerziehung nichts halte.

Klar geht es vermutlich dem Hund dann besser, aber trotzdem hat er keine Alternative zum eigentlichem Verhalten gelernt, er hat auch nicht gelernt dabei, dass Besucher ihm nichts tun und da sollte m.M.n. auf die Intensität der Ursache geachtet werden. Ist es vielleicht nur eine kleine "Unsicherheit", dann wird es sich vermutlich wirklich in Luft auflösen, stecken da aber tiefere Ängste hinter, könnte es schwierig werden.

Aber wie schon geschrieben, ich denke in Einzelfällen kann das sogar sehr gut helfen!!! ;-)))

Naja mit Dir darüber zu diskutieren macht ja auch Freude, hast ja oftmals m.M.n. super klasse Ideen!!! ;-)

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Jule59  07.12.2013, 14:57
@Anda2910

Danke für die Blumen :)

Gegen Angst spricht in diesem Fall, dass er nur kurz bellt, wenn es klingelt und dass er es nicht immer tut.

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Anda2910  07.12.2013, 21:57
@Jule59

Das könnte stimmen, aber trotzdem könnte es immer noch Angst sein, unterschwellige Angst kann auch unbemerkt nebenher ablaufen.

Aber das ist hier trotzdem alles Rätselraten, was es wirklich ist, werden wir wohl beide nicht rausfinden können ohne es gesehen zu haben.

Deshalb wollte ich im Endeffekt auch nur darauf hinweisen, dass man es nicht einfach ins blaue getippt beurteilen sollte. ;-)

Das war eigentlich mein Hauptanliegen, aber ich denke dessen bist Du Dir bewusst ;-)

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xxguit94  10.12.2013, 10:26
@Anda2910

Kann mir jemand auf die Sprünge helfen - ich kann nicht ganz folgen. Nur wenn ich dem Hund jetzt beibringe, es heißt "Laut" wenn du bellst, hört er damit auf? Wenn ein Hund weiß, dass er sich bei "Platz" hinlegen soll, heißt es doch auch nicht dass er sich dann nie wieder von allein hinlegt??

Oder - würde der Hund dann nicht noch exzessiver bellen - wenn er jedes Mal dafür Aufmerksamkeit + Lob kriegt?

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Warum Dein Hund bellt, wenn Dein Sohn nach Hause kommt, ist eine Frage, die wohl kaum jemand hier beantworten kann, denn dazu sehen wir eben nicht, wie sich der Hund und auch nicht, wie sich Dein Sohn verhält, um also beurteilen zu können, warum Dein Hund Deinen Sohn anbellt, müßte man es sehen oder zumindest eine etwas detailliertere Beschreibung des bellens und der Situation haben. Trotzdem wäre es auch dann nur eine "eventuell" Aussage.

Wenn Dein Hund ständig bellt, also wenn es schellt und sich somit Besuch ankündigt, dann ist das schellen für ihn zu einem Auslöser für "Aufregung" geworden, ob diese nun positiv oder negativ ist, ist auch von hieraus ungesehen kaum beurteilbar.

D.h. worin der Auslöser nun wirklich liegt, weiß ich und wohl auch kein anderer hier, denn dazu müßte man das bellen einerseits hören und andererseits das Verhalten des Hundes, eben alles im gesamten Kontext.

Eine Möglichkeit aber, die Du hier schon bekommen hast, es ihm "abzugewöhnen" besteht darin, wie Jule es sehr schön beschrieben hat, ergo das Verhalten unter Signalkontrolle zu stellen.

Eine andere Möglichkeit wäre, Du bietest ihm eine Möglichkeit, sich abzureagieren. Kaufe einen Futterball und rolle diesen weg von der Tür, damit kann er sich dann beschäftigen, dass raus fallen des Futters und dann das futtern dessen beruhigt den Hund und lenkt ihn eben auch von der Tür ab.

Noch eine Möglichkeit wäre auch, dass Du dazu einen Helfer nutzt, der einfach immer wieder mal schellt und es passiert nichts.

Somit wird das schellen für Deinen Hund mit der Zeit uninteressant, denn es passiert danach ja nichts.

Sollte aber Dein Hund ein Problem mit eventuellen Besuchen haben, so wird er vermutlich auch nicht aufhören zu bellen, wenn dann auch wirklich Besuch kommt, denn dann liegt das Problem in einer anderen Ursache und diese wäre von hieraus wieder Rätselraten.

Eine Möglichkeit könnte sein, dass er ein Problem mit gewissen Menschen hat und eben aus Angst bellt, aber auch Ressourcen- bzw. Territorialverhalten könnte dazu beitragen, dass Dein Hund bellt.

Somit wäre der Futterball hier eher eine Management-Maßnahme, als eine Lösung für Dein Problem, aber ein komplettes Training könnte man hier sowieso nicht empfehlen, da man eben dazu wie schon angemerkt, dass Verhalten sehen müßte. ;-)

Liebe Grüße Anda

unserem welpen habe ich das n i c h t - bellen so beigebracht: immer wenn wir an der haustür vorbeikamen haben wir sie kurz aufgemacht und die klingel gedrückt, natürlich so, als wäre es das normalste der welt. wenn jemand nachhause kam und klingelte, haben wir erst gar nicht reagiert, sind dann laaangsam aufgestanden, haben noch kurz in den schrank gekuckt und haben erst dann die tür geöffnet. klingeln wurde so als was sehr langweiliges eingeführt. unser hund ignoriert das klingeln jetzt. mancher denkt sich jetzt: ja bravo und wenn jemand einsteigt? das ist tatsächlich passiert, jemand betrat in der nacht unsere wohnung, wir waren noch wach und ich sagte zu meinem mann: hey, da ist wer in der wohnung. unser hund rannte darauf zu dem mann hin, laut bellend, sodass der vor lauter schreck aus der wohnung gerannt ist. im notfall macht er also einen guten job, deswegen muss er aber nicht jeden gast verbellen oder ankündigen. versuche doch mal, mit eineigen personen zu trainieren. die person klingelt, du übst bleib, platz mit leckerli, eine weitere person macht die türe auf, sagt hallo, türe wieder zu. du musst es ausprobleren. meinem letzten hund habe ich das auch erst mit 6 jahren beigebracht und er hat es noch begriffen.

dann wird er wohl im Rudel von ihm nicht akzeptiert. das kann pasieren, wenn der hund das gefühl hat, dass er im Rang über ihm steht und er bestimmen kann wer dazugehört und wer nciht. Ich denke, wenn ihr ein paar stunden bei einem Hundeprofi bzw. Hundetrainer nehmt und den sohn mit einbezieht, dann kriegt ihr das schnell hin

Anda2910  06.12.2013, 22:13

Ein Hund mit Menschen bildet kein Rudel aus, ein Rudel bildet sich nur innerartlich aus.

Auch wir der Hund nicht den Gedanken des Erreichens der Weltherrschaft in sich tragen, denn das sind leider auch nur menschliche Eigenschaften, solch ein unterjochendes Verhalten zeigen Hunde untereinander nun wirklich nicht.

Ein Hundeprofi würde also nicht auf solche Ideen kommen, denn er wüßte, dass Konrad Most's Zeiten schon sehr sehr lange vergangen sind und dafür sollten wir wirklich dankbar sein, denn mittlerweile weiß man, dass Rangreduktionsprogramme Hunde erst aggressiv werden lassen, wenn sie es bis dahin nicht schon sind...

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taigafee  07.12.2013, 07:20

dann kriegt ihr das schnell hin

ja, im fernsehen klappt das sogar in 45 min. leider sieht die realität so aus, dass gerade diese falsche deutung von hundeverhalten viel elend in die beziehungen zwischen mensch und hund gebracht hat.

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tapri  07.12.2013, 08:53
@taigafee

wir haben immer 3 Hunde und da ist das ganz normale und natürliche Rudelverhalten der Hunde zu sehen. Ihr habt vieleicht andere Erfahrungen gemacht, aber ich spreche weder von Fernseh Hundeflüsterern noch von überzüchteten Stubenpudel. Ein natürlicher Hund wird alle in seinem Umfeld in sein Rudel aufnehmen oder eben nicht. Die Ausdrücke die ich verwende sind vermenschlicht, aber das Ergebnis bleibt das selbe

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Anda2910  07.12.2013, 12:51
@tapri

Was würdest Du denn empfehlen, wenn der Hund "meint" im Rang über dem Menschen zu stehen?

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taigafee  07.12.2013, 13:30
@tapri

ok, und was passiert denn dann, wenn nicht?

und was ist, wenn seine nichtakzeptanz nicht einfach nur natürliche ablehnung ist?

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Nun, der hund ist doch schon älter. An deiner Stelle würde ich es dabei belassen... und die Kosten in Kauf nehmen. Wir hatten vorhin schon eine ähnliche Frage von der "anderen" Seite.

Weshalb? Es klingt nicht so akut, was du schilderst.

Das Beste ist, du lässt alle Lebewesen so sein, wie sie sind.