Hilfe bei Gedichtinterpretation "Nachtgebet" - Joseph von Eichendorff (mit link)
Hallo zusammen,
ich hoffe, jemand von euch kann mir helfen: Es geht um eine Interpretation des Gedichtes wie oben genannt, hier: http://www.textlog.de/22752.html könnt ihr es nachlesen.
Ich weiß, dass das hier kein Hausaufgabenforum ist usw., ich bräuchte euren Rat auch nur bei einigen Anregungen. Form, Inhalt usw. ist ja nicht weiter schwierig, aber bei der Interpretation fehlen mir die Ideen ...
Mir ist nicht ganz klar, ob es nun um Familie, Tod, oder doch um die Schiffahrt geht?! Und ich denke mal, dass es um den Tod geht, wobei ich aber nicht weiß, warum vorher immerhin 2 Strophen lang die Rede von den schlafenden "Lieben" (--> Familie evt.) die Rede ist...
Also ich hoffe, jemand hier hat eine kreative Idee und kann mir helfen, im Internet hab ich ausnahmsweise nichts dazu gefunden!
Liebe Grüße und vielen Dank schonmal für alle Hilfen :-)
2 Antworten
Dein Ansatz "Geht es um Familie, Tod, oder doch um die Schifffahrt?" ist sehr pragmatisch. Um den Tod geht es wohl auch, allgemein aber um Angst vor Auflösung.
Das Gedicht heißt "Nachtgebet". Die Nacht ist das Thema der ersten drei Strophen, das Gebet steht in den letzten beiden Zeilen. Zwischen diesen beiden Teilen des Gedichts vermittelt das Bild vom Seemann.
In der Nacht erlebt der Sprecher ein unheimliches Gefühl der Entfremdung und der Verlassenheit: die Natur ist ihm fremd, sein Haus erkennt er kaum wieder, und seine Familie erscheint ihm wie tot. Er vergleicht sich mit einem Seemann, also jemandem, der ins Schwimmen geraten ist, den Grund unter den Füßen verloren hat, kein Land mehr sieht und vom Untergang bedroht ist. Der Sprecher hat Angst, das Gefühl der Entfremdung, der Verlassenheit und der Hoffnungslosigkeit werde ganz von ihm Besitz ergreifen - ob durch einen psychischen Zusammenbruch (Umnachtung!) oder im Tod, bleibt ungesagt. Der Sprecher bittet seinen Gott für diesen Fall um Gnade.
Jetzt hätte ich deinen Kommentar fast beanstandet statt kommentiert :O Also in der Schule, als wir kurz darüber gesprochen haben, kam raus, dass es tatsächlich gestimmt hat und im so etwas ging... Angst vor dem Tod etc. und das ganze, was wir schon geschrieben haben ;)
Wahrscheinlich hat dein Lehrer erst einmal bei gutefrage nachgelesen, worum es in dem Gedicht überhaupt geht. ;-)
ich glaub nicht das es um den tod geht, er fühlt sich allein und er hat das gefühl das alle gestorben sind, vielleicht ist er iwie depri und kommt mit seinem leben nicht klar
Hm ja, das könnte natürlich auch sein, aber ich dachte wegen der letzten beiden Zeilen "O Herr, wenn einst die Ufer weichen, sei gnädig du dem Steuermann!"
Dankesehr, hat mir sehr geholfen! Ich habe jetzt so etwas ähnliches geschrieben, nämlich Angst vor dem Tod, dass die Nacht zur Veränderung dessen, was bei Tageslicht ist, führt (Einsamkeit, Ruhe, Natur, Haus..); das Gebet hab ich in den letzten beiden Zeilen angesiedelt - das lyrische Ich bittet Gott um Hilfe, wenn der Tod naht; es vergleicht sich mit einem Seemann (verbindendes Element Einsamkeit) usw. ...Naja, ich denke im Großen und Ganzen hab ichs dann schon... werde es dann nochmal überarbeiten! Dankeschön nochmal für die Hilfe :-)