Hey Leute, mein leiblicher Vater hat mich verlassen als ich 2 war und jetzt habe ich keine männlichen Vorbilder. Wie kann ich damit umgehen?

Hey Leute, ich möchte euch gerne meine Geschichte erzählen. Als ich gerade mal 2 Jahre alt war, ist mein leiblicher Vater gegangen. Bis ich 8 Jahre alt war, wurde ich von meiner Mutter und meinem Stiefvater erzogen. Mit 9 Jahren bekam ich plötzlich Wutanfälle und weinte viel. Jetzt, in meiner Pubertät, spüre ich immer noch die Auswirkungen. Ich bin ruhiger geworden, lache wenig und fühle mich nie wirklich glücklich. Meine Mama unterstützt mich so gut sie kann. Wir sind jetzt nur noch zu viert in der Familie, ohne meinen Vater.

Zu Weihnachten habe ich herausgefunden, dass mein Vater WhatsApp hat, und ich habe ihm geschrieben, um mich mit ihm zu treffen. Leider hat er abgesagt. Dann habe ich erfahren, dass er eine neue Freundin hat, da er mir ein Bild von sich und ihr geschickt hat. Seitdem breche ich täglich in Tränen aus. Viele machen sich Sorgen um mich.

Könnt ihr mir vielleicht Mut machen oder mir Tipps geben, wie ich mit all dem umgehen kann? Ich habe kein männliches Vorbild außer meinem Opa, aber ich sehe ihn nicht als mein Vorbild an. Hat es Auswirkungen auf die Pubertät?

Das Ergebnis basiert auf 8 Abstimmungen

Hat Auswirkungen 63%

Hat keine Auswirkungen 13%

Du bist traurig 13%

Du musst an dich glauben 13%

Sieht so aus, als ob du seelisch krank wärst 0%

diderot2019

26.02.2024, 17:37

Wie alt bist du jetzt?

Wissensucher123

Fragesteller

26.02.2024, 18:19

Erst 15

4 Antworten

diderot2019

26.02.2024, 17:45

Bei vielen Scheidungskindern hat das Auswirkungen. Es hängt aber auch stark davon ab, was du daraus machst. Das mit den Wutanfällen ist eine sehr typische Situation: Der Junge versucht, selbst die Vaterrolle zu übernehmen und macht die fehlende Kraft mit Aggression wett.

Sicher sollst du nicht denken, dein Vater habe dich verlassen. Deine Eltern haben sich getrennt. Dafür kannst du nichts. Möglicherweise war es auch deine Mutter, die deinen Vater rausgeworfen hat. Viele Scheidungsmütter verheimlichen dies ihren Kindern. Eine ganze Reihe solcher Fälle schildert Andreas Schmidt, 'Mehr Vater für's Kind'.

Traurig ist allerdings, dass dein Vater sich jetzt nicht für dich interessiert.

Über diesen Satz musste ich schmunzeln:

Ich habe kein männliches Vorbild außer meinem Opa, aber ich sehe ihn nicht als mein Vorbild an.

Das geht den meisten Jungen so, dass sie ihren Vater nicht als ihr Vorbild sehen. Reale Väter haben Fehler. Auch wenn man den Vater mag und in gewissen Dingen als Vorbild sieht, findet man ihn auch in vielen Dingen peinlich. Deine Schulkollegen freuen sich nicht, wenn ihre Väter in die Schule kommen. Die finden das peinlich. Aber sicher ist es für dich noch schwieriger, wenn kein Vater kommt. Was ich sagen will: Du brauchst keinen idealen Mann als Vorbild, sondern einen realen. Und der hat Fehler, wie dein Opa oder dein Schwiegervater.

Vielleicht gibt es einen Sportverein mit einem guten Trainer?