Hey, gibt es noch so etwas wie Carbonat, dass man wissen muss, dass es CO3 ist?
Hey, ich müsste Reaktionsgleichungen aufstellen können. Gibt es aber noch so Dinge wie Carbonat, wo man dann einfach wissen muss, dass es CO3 ist? Man kann es ja schließlich nicht aus dem Periodensystem ablesen?
Vielen Dank.
3 Antworten
Moin,
das kommt natürlich ganz auf den Zusammenhang an, aber ich lasse meine Klassen folgende sechs anorganischen Säuren mit ihren Resten lernen, die (sie und) du vorwärts und rückwärts auswendig kennen sollten:
- Salzsäure: HCl, Säurerest: Cl– (Chlorid)
- Salpetersäure: HNO3; Säurerest: NO3– (Nitrat)
- Schweflige Säure: H2SO3; Säurerest: SO32– (Sulfit)
- Schwefelsäure: H2SO4; Säurerest: SO42– (Sulfat)
- Kohlensäure: H2CO3; Säurerest: CO32– (Carbonat)
- Phosphorsäure: H3PO4; Säurerest: PO43– (Phosphat)
Von den mehrprotonigen Säuren (die mit mehr als einem H vorne) gibt es noch Säurereste, die nicht vollständig deprotoniert sind (wie oben).
Weitere Reste der...
- schwefligen Säure: Hydrogensulfit: HSO3–
- Schwefelsäure: Hydrogensulfat: HSO4–
- Kohlensäure: Hydrogencarbonat: HCO3–
- Phosphorsäure: Dihydrogenphosphat: H2PO4– ; Hydrogenphosphat: HPO42–
Es gibt natürlich noch etliche Säuren mehr, zum Beispiel
- Hypochlorige Säure: HClO (Rest: ClO–, Hypochlorit)
- Chlorige Säure: HClO2 (Rest: ClO2–, Chlorit)
- Chlorsäure: HClO3 (Rest: ClO3–, Chlorat)
- Perchlorsäure: HClO4 (Rest: ClO4–, Perchlorat)
- Fluorwasserstoff („Flusssäure”): HF (Rest: F– Fluorid)
- Bromwasserstoff: HBr (Rest: Br– Bromid)
- Iodwasserstoff: HI (Rest: I– Iodid)
- Schwefelwasserstoff: H2S (Reste: HS– Hydrogensulfid, S2– Sulfid)
- „Kieselsäure”: H4SO4 (Reste: Trihydrogensilicat, Dihydrogensilicat, Hydrogensilicat)
Wenn du die alle kannst, können die Reaktionsschemata in der anorganischen Chemie kommen.
Wenn du dich über die Namen oder die Endungen (-id, -it, at...) wunderst und dich fragst, wie diese Bezeichnungen gebildet werden, so sei dir noch folgendes verraten:
Wenn eine mehrprotonige Säure (also eine Säure, die mehr als ein H gebunden hat, das sie als Proton abspalten kann) nicht alle ihre gebundenen Wasserstoffatome als Protonen abspaltet, bleibt im Namen der noch gebundene Wasserstoff mit der Bezeichnung „Hydrogen-” erhalten. Sind es mehr als ein verbleibender Wasserstoff, gibt es davor noch griechische Zahlenwörter (di = zwei, tri = drei usw.).
Das Salz einer Säure, deren Säurerest nur aus einem einzelnen einfachen Anion besteht (ohne angebundenen Sauerstoff), erhält die Endung -id.
Die wichtigste sauerstoffhaltige Säure erhält die Endung -at.
Sauerstoffhaltige Säuren, die ein Sauerstoffatom weniger im Rest haben als die wichtigste Säure, bekommen die Endung -it.
Gibt es eine Säure, die zwei Sauerstoffatome weniger im Rest haben als die wichtigste Säure, erhalten die Endung -hypo...it.
Säuren, die ein Sauerstoffatom mehr im Rest haben als die wichtigste Säure, bekommen die Endung -per...at.
In der organischen Chemie gibt's dann natürlich noch einmal viel mehr Säuren, die allerdings im Wesentlichen alle auf der einprotonigen Carboxygruppe (–COOH) aufbauen...
Wie gesagt, es kommt auf den Zusammenhang an.
LG von der Waterkant
Da kann man in Strukturen denken.
Kohlenstoff braucht 4 Bindungen, Sauerstoff 2. Also hat ein Kohlenstoff 2 Sauerstoffe an den Armen, das ist dann CO2.
Mit Wasser braucht man das nur zu addieren. H2O+CO2<=> H2CO3.
CO3(2-) ist also der Säurerest, der sich z.B. mit einem Metall verbindet.
So in dem Sinne kann man sich die meisten Salze "erdenken".
Sulfat, Phosphat, Carbonat sind auf jeden Fall die drei bekanntesten sauerstoffhaltigen Moleküle.