Hat man ein Vorteil, wenn man Latein in der Schule macht?

7 Antworten

Es ist (in Deutschland) nicht mehr notwendig für ein Medizinstudium. Und auch nur begrenzt hilfreich, da die meisten Fachbegriffe eh aus dem Griechischen stammen.

In Österreich sieht das aber wohl anders aus.

Das spielt heute keine Rolle mehr. Bonuspunkte kriegst du meines Wissens dafür nicht.

Ich würde aber trotzdem in Erwägung ziehen, zumindest das Kleine Latinum zu machen. Klar, es ist eine tote Sprache, aber sie hilft dir beim Erlernen romanischer Sprachen. Und sogar wenn du eine bestimmte romanische Sprache gar nicht gelernt hast, wunderst du dich doch, wie viel du z.B. in einem Zeitungsartikel oder sonstigen Text in der betreffenden Sprache verstehen (oder dir "logisch" zusammenbasteln) kannst, nur weil du Latein gelernt hast. Ich habe das Große Latinum gemacht, nicht Italienisch gelernt, verstehe aber relativ viel beim Lesen. Ich möchte behaupten, dass Latein den Kopf auf sprachstruktureller Ebene genauso schult wie Mathematik in den Naturwissenschaften. Beide sind im jeweiligen Bereich äußerst nützliche Hilfsinstrumente.

Bei Latein musst du aber bereit sein, viel Grammatik und leider auch viel Vokabular auswendig zu lernen, das du in deinem alltäglichen Leben nicht brauchst. Du lernst ausschließlich klassisches Latein, also auch kein Vulgärlatein, so wie es im Volk gesprochen wurde. Aber das ist ja egal, denn beides ist tot. Grammatik und Wortschatz können dir somit keine Streiche spielen. Auch mit der Aussprache gibt's keine Probleme, es sei denn, der Lehrer ist ein Fan der Unterscheidung zwischen langen und kurzen Vokalen.

Steht die Entscheidung zwischen Latein und Französisch bzw. Spanisch zur Diskussion, dann musst du überlegen, ob du nur dann zielgerichtet und gern eine Sprache lernst, wenn du weißt, dass du dann mit Menschen aus anderen Ländern kommunizieren kannst und z.B. vielleicht bei einer Auswanderung nur noch das i-Tüpfelchen draufsetzen, aber nicht mehr die komplette Sprache neu lernen musst. In vielen Berufen von heute macht es sich gut, wenn man zumindest 2 lebende Sprachen spricht. Das Kleine oder Große Latinum im Abi-Zeugnis bringt vielleicht ein "Oho!", aber als Verhandlungssprache in der Wirtschaft ist es nun mal nicht geeignet.

Mir wurde gesagt bei Medizin achten sie mittlerweile nicht mehr darauf, obwohl es damals ein Entscheidungskriterium für mich war.

Vorteile, die ich rausziehen konnte waren, dass man einige Wortähnlichkeiten zu anderen Sprachen findet wie spanisch, englisch, französisch, was das Sprachverständnis, wenn auch nur minimal erweitert und das man historisch viel lernt. Rein fachlich gesehen. Ansonsten bleibt es eine tote Sprache.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Jeder muss Mal durch
UbuRoi  19.04.2022, 17:50

50% der Fremdwörter stammen aus dem Altgriechischen. Das hast du in deiner Aufzählung vergessen.

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spanferkel14  20.06.2022, 10:21
@UbuRoi

Was haben Spanisch, Französisch und Englisch mit Altgriechisch zu tun? Wenn überhaupt, dann hat der FB in seiner Aufzählung weitere romanische Sprachen vergessen.

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Es geht nur um den Nachweis bei manchen Studien, nicht ums Können.