Hat Jesus das gesagt oder wurde ihm der Spruch in den Mund gelegt?

10 Antworten

Demnach ist es vollkommen egal, was wir durch den Mund zu uns nehmen!

Das sagst du, aber nicht Jesus.

Auch Menschenfleisch und Blut wäre erlaubt, dass obwohl Gott - im Besonderen Blut - verboten hat. Und das wir keinen Kannibalismus dulden und Gott sicherlich auch nicht liegt auf der Hand.

Eben.

Dabei meinte Jesus eigentlich nur das Händewaschen vor dem zunehmen gängiger Speisen.

Denn die Jünger Jesu wurden nicht kritisiert das sie Menschenfleisch aßen, sondern das sie sich lediglich nicht die Hände wuschen, wenn es um an sich erlaubte Speisen geht.

Genau genommen sagte Jesus damit, das ungewaschene Hände beim Essen nicht einen Menschen verunreinigen, obwohl es schon üblich war sich die Hände zu waschen.

Es gibt aber Christen die mit dieser Passage untermauern möchten das Schweinefleisch ok sei - was eigentlich unnötig ist, da bereits nach der Flut das Essen von allen Tieren erlaubt war und lediglich zur Zeit der Wüstenwanderung es zu verschärften Regeln gab, alle möglichen Tiere nicht zu Essen, wo Schwein nur eines von war.

Jesus thematisierte also gar nicht das was sie aßen, sondern wie - und ob es einen Menschen unheilig machen würde.

Aber später wurde dennoch die Verbote aus Zeiten der Wüstenwanderung für Christen wieder aufgehoben und auf dem selben Stand wie nach der Flut reformiert.

Hat Jesus das selbst gesagt oder erzählten das nur seine Apostel?

Das hat er ziemlich wahrscheinlich selbst gesagt. Es passt gut zu dem was er sonst so ausgesagt hat, gerade im Bezug darauf, wenn Gesetzlichkeit Leuten wichtiger war als Menschlichkeit.

Auch dass Lk und Mt diesen Text entschärfen, damit er für ihre Leser weniger anstößig ist, spricht für die Echtheit dieser Aussagen.

Aurina 
Fragesteller
 25.04.2023, 23:22

Woher weißt du dass der Text entschärft wurde?

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Aurina 
Fragesteller
 25.04.2023, 23:47
@BillyShears

Die Texte sind sehr ähnlich und was du mit "entschärfen" gemeint hast, ist mir echt ein Rätsel.

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BillyShears  25.04.2023, 23:55
@Aurina
Die Texte sind sehr ähnlich

Beachte worin sie sich unterscheiden. Bei Mt fehlt zB „Damit erklärte er alle Speisen für rein“

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Aurina 
Fragesteller
 25.04.2023, 23:59
@BillyShears

Gut, mag ja sein, aber genau genommen ist "entschärfen" reichlich übertrieben. Denn darunter stelle ich mir sonst was schlimmes vor, dass verschleiert werden musste.

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BillyShears  26.04.2023, 14:01
@Aurina

Mag sein dass das auf dich so wirkt, für jüdischstämmige Leser des 1.Jhdt's nChr war es schon ein elementarer Unterschied ob er alle Speisen für rein erklärte oder ob man das einfach weglässt.

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Aurina 
Fragesteller
 26.04.2023, 16:29
@BillyShears

Das weiß ich, aber das meinte ich gar nicht. Denke wir reden aneinander vorbei.

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Jesus versuchte mit dem Spruch die ewig geltenden jüdischen Koscher-Gesetze außer Kraft zu setzen.

Natürlich kann auch Laschen Hara (Hebräische Mitzwah für: Beleidigung, Verleumdung, Üble Nachrede) unrein sein, aber nicht grundsätzlich.

Klar, für Nichtjuden gelten keine Koscher-Gesetze, denn diese gelten ausschließlich Juden (dauerhaft, ewig.). Aber Juden belehren, die (ewig gültigen) KoscherGesetze wären aufgehoben, war schon damals Blasphemie, was durchaus mit der Todesstrafe beantwortet werden kann.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – אני יהודי ישראלי - Ich bin israelischer Jude.

Markus 7, 15-16: "Es gibt nichts, was von außen in den Menschen hineingeht, das ihn unrein machen könnte; sondern was aus dem Menschen herauskommt, das ist’s, was den Menschen unrein macht".

Von Vers 14 an machte der Herr die revolutionäre Aussage, daß nicht das, was in den Mund eines Menschen hineinkommt, ihn unrein macht (wie etwa Essen, das mit ungewaschenen Händen zu sich genommen wird), sondern das, was aus dem Menschen herauskommt (so wie die Traditionen, die Gottes Wort beiseite setzten). Ein Mensch wird durch das wirklich verunreinigt, was aus seinem Herzen kommt: »Unzucht, Dieberei, Mord, Ehebruch, Habsucht, Bosheit, Arglist, Ausschweifung, Neid, Lästerung, Hochmut, Torheit.« Dahinter steht der Gedanke, daß hier auch noch menschliche Tradition aufgeführt werden müsste. Die »Korban«-Tradition kam einem Mord gleich. Die Eltern konnten eher Hungers sterben, als daß dieser böse Eid gebrochen werden konnte. Eine wichtige Lehre dieses Abschnittes ist, daß wir immer alle Lehre und alle Tradition am Wort Gottes prüfen, dem gehorchen, was von Gott ist und ablehnen müssen, was von Menschen ist. Am Anfang mag jemand eine deutliche, biblische Botschaft predigen und damit die Zustimmung bibelgläubiger Menschen gewinnen. Wenn er diese Zustimmung gewonnen hat, beginnt er vielleicht, einige menschliche Lehren hinzuzufügen. Seine Anhänger, die meinen, daß er nicht irren könne, folgen ihm blindlings, auch wenn seine Lehre die Spitze des Wortes abstumpft oder seine Bedeutung verwässert. Auf diese Weise hatten auch die Schriftgelehrten und Pharisäer als Lehrer des Wortes ihre Autorität gewonnen. Aber nun hoben sie die Absicht des Wortes auf. Der Herr Jesus musste die Menschen ermahnen, daß das Wort einen Menschen glaubwürdig macht, nicht umgekehrt. Immer muß der große Prüfstein bleiben: »Was sagt das Wort?«".

William McDonald

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – EBTC Internationale Bibelschule Berlin, Autor
Aurina 
Fragesteller
 25.04.2023, 14:25

Lange Rede kurzer Sinn, Jesus erklärt es sogar nochmals den Jüngern und zwar so:

Versteht ihr nicht, dass alles, was zum Mund hineingeht, das geht in den Bauch und wird danach in die Grube ausgeleert?

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Da sämtliche Geschichten in der Bibel über diesen angeblichen Jesus Jahrhunderte nach seinem angeblichen Tod aufgeschrieben wurden, ist es höchst unwahrscheinlich, das irgendetwas davon ein echtes Zitat von diesem Jesus ist.

Wahrscheinlicher ist, das man der Figur Jesus Zitate aller möglichen anderen Personen in den Mund gelegt hat.

Immerhin sind nahezu alle Geschichten in der Bibel Plagiate älterer Religionen, da liegt es nahe, das auch die Zitate Plagiate oder einfach Erfindungen der Autoren sind.

joergbauer  25.04.2023, 18:15
  1. Korinther 1,18: "Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden; uns aber, die wir selig werden, ist es Gottes Kraft". 
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Pfefferprinz  25.04.2023, 22:55

Es waren lediglich wenige Jahrzehnte, keine Jahrhunderte nach Jesu Tod und Auferstehung.

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Deamonia  26.04.2023, 09:40
@Pfefferprinz

Habe nochmal nachgeschaut, es waren 70 Jahre, also weder Jahrhunderte, noch wenige Jahrzehnte.

Bei einer Lebenserwartung von im Schnitt 30 Jahren waren das schon mehrere Generationen.

Es sind daher definitiv keine Zeitgenössischen Berichte, sondern halt Geschichten die da bereits vielfach mündlich weitergegeben und immer weiter ausgeschmückt wurden.

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