Handschrift & Benotung
Guten Tag,
also vorweg sollte kurz erwähnt werden, dass ich zwar eine etwas altmodische, sowie geschwungene, aber dennoch (in meinen Augen) lesbare Schreibschrift besitze.
So, und nun zum eigentlichen Thema:
In vergangener Zeit wurden bei uns an der Schule die Klassenarbeiten geschrieben und als jene dann zurückkamen, wurde eben ab und zu eine kurze Bemerkung vom Lehrer, bezüglich meines "extravaganten" Schreibstils gemacht, worauf aber am Ende kam, dass sie eben kompliziert, aber dennoch lesbar sei. Außerdem würden sie mit dieser Bemerkung auch in keinster Weise wollen, dass ich meine Handschrift ändere, weil das alles ja eine Sache der persöhnlichen Entfaltung etc. sei.
Aber dann kam auf ein mal heute ein Lehrer (mit einem gewissen Ruf) zu mir, und bemerkte, in lautem Tonfall, wie merkwürdig und altmodisch meine Schrift wohl sei und das ich so nicht in der Arbeit zu schreiben hätte, da er sonst garnichts lesen könnte. Darauf hab ich dann geantwortet, dass ich eigentlich nicht Willens wäre Druckschrift zu schreiben, da ich ja nun seit mehr als 7 Jahre Schreibschrift schreibe und demnach entsprechend langsam in der Arbeit wäre. Aber damit nicht genug. Denn der Lehrer hatte, während er über meine Schrift herzog noch gelacht usw. und hat dann schließlich gemeint, dass er mir sonst einfach eine 6 geben würde, weil er ja nun nichts lesen könnte.
Und da wäre meine Frage jetzt:
Darf ein Lehrer einem überhaupt eine 6 in einer (wichtigen) Arbeit geben, obwohl er von Anfang an weiß, wie meine Schrift aussieht und das ich in Druckschrift nicht hätte schreiben können, nur weil er es nicht lesen kann ???
Oder sollte er mich nach der Arbeit evtl. noch einmal fragen, ob ich die Arbeit, vor seinen Augen, wenn er denn garnicht mit meiner Schrift klarkäme, am PC abtippen sollte ???
LG
11 Antworten
Hallo svullatsch,
nun, deine Handschrift ist ausgesprochen extravagant. Sie ist an vielen Stellen verschnörkelt und - das ist der Punkt! - nicht flüssig lesbar!
Und hier wird es für dich interessant:
Es gibt einen Unterschied zwischen genereller Lesbarkeit und flüssiger Lesbarkeit!
Ich selbst bin Lehrerin und du kannst mir glauben, dass mir schon die "abenteuerlichsten" Handschriften vor Augen kamen.
Fakt ist:
- Du hast ein Recht auf deine individuelle Handschrift.
- Sinn und Zweck einer Handschrift ist jedoch die schriftliche Kommunikation. Wenn diese nicht gewährleistet ist, dann gilt eine Handschrift als nicht bzw. nicht flüssig lesbar.
- In schulischen Leistungsüberprüfungen sämtlicher Art muss der Prüfer (der Lehrer) die Schrift lesen können. Ansonsten kann er nicht beurteilen, ob der Prüfling den geforderten Stoff beherrscht oder nicht! Deshalb gilt die Devise: Was nicht lesbar ist, gilt als falsch!
Insofern musst du dich damit abfinden, dass es immer wieder (für deine berufliche Zukunft relevante) Personen geben wird, die sich schwertun mit deiner Handschrift.
Manche Leute haben ein geschultes Auge und können es einigermaßen flüssig lesen; andere wiederum (gerne Naturwissenschaftler z. B.) haben mit dieser Gabe gar nix am Hut und tun sich ausgesprochen schwer, deine Schrift zu entziffern.
Dir bleiben nun folgende Möglichkeiten:
- Gewöhne dir eine lesbare Handschrift an (ist sehr zeitintensiv und erfordert eine Menge Selbstdisziplin) oder
- "switche um" in Druckschrift, wenn es um Leistungsüberprüfungen sämtlicher Art geht.
Du kannst jedenfalls nicht verlangen, dass ein Lehrer seine Korrekturzeit verdoppelt, weil er über deiner Handschrift brütet.
Es ist ein ehernes Gesetz: Was nicht lesbar ist, ist falsch!
Insofern wünsche ich dir eine kluge Entscheidung, um damit deine schulische Laufbahn in trockene Tücher zu bringen...
LG von Miroir
Eine handschriftliche Klassenarbeit muß für den Lehrkörper lesbar sein.
Gib Dir Mühe beim Schreiben, schreibe so, daß jeder es lesen kann - und alle Probleme sind gelöst.
P. S. Ich mußte das meinen Kindern auch mehr oder weniger mühsam beibringen....
was der lehrer nicht lesen kann ist falsch. das war schon so und wird auch so bleiben...
Die Handschrift entwickelt sich sowieso.
Solange man vom Wohl und Wehe der Lehrerschaft abhängig ist, muß oder sollte man sich auch danach richten, was sie verlangen oder erwarten.
menschen greifen gerne fremde sachen, weil/wenn sie sie nicht verstehen. aber das handelnde motiv ist dabei meist angst. er würde sich ja blöd vorkommen, wenn er als lehrer Dich nicht verstehen kann. ist aber eigentlich sein problem, weil Deine schrift an sich die kriterien von ordentlicher schriftsprache erfüllt (gefällt mir sehr). wäre also allein eine überlegung, ob Du von Dir aus ihm entgegenkommen willst und ihm das lesen leichter machen. aber darüber herzuziehen ist niveaulos und unreif, und das kannst Du ihm auch entgegenen wenn er wieder scherze darüber machen sollte. wenn ihn das nicht beruhigt biete ihm an, das gespräch in anwesenheit des rektors weiterzuführen. lg
Ich sehe an deiner Schrift, dass man schon sehr genau lesen muss. Wenn er dann mal einen Rechtschreibfehler gibt, weil er ein Wort nicht richtig erkannt hat, ist das zulässig- ich hatte das Problem früher in Englisch, weil meine "a"s nach oben hin nicht ganz zu waren und deshalb leicht mit "u"s verwechselt werden konnten... da konnte ich mich nicht gegen wehren, denn ich hätte ja einfach im Nachhinein behaupten können, dass ich alles richtig geschrieben habe und die Lehrerin nur zu dumm zum Lesen war. Aber er kann nicht pauschal sagen "kann ich nicht lesen, gibt ne 6". Ich denke auch, dass es nur eine leere Drohung ist, aber sollte er das wirklich machen, kannst du zum Leiter des Fachbereichs (Deutsch oder was auch immer) gehen und ihn bitten, als Zweitkorrektor zu fungieren. Bitten, weil es höflich ist, ablehnen darf er nicht. Wenn er das lesen kann (und deine anderen Lehrer ja auch), dann muss sich dieser Lehrer hier eben mehr Mühe geben.
Ja, er darf das, wenn er es nicht lesen kann bleibt ihm gar nichts anderes übrig...
PS.: Auch wenn ich es nicht so gut lesen kann, deine Schrift sieht echt Cool aus :-D
Ja,
also meine Handschrift ist definitiv von allen anderen Lehrern als lesbar eingstuft worden. Und außer ein paar kurzen Worten ( die eher auf die Schönheit etc.) meiner Handschrift hindeuteten, kam keine Beschwerden von irgendwelchen Lehrern.
Außerdem bin ich der Meinung, dass eine Handschrift sehr stark die Persöhnlichkeit zum Ausdruck bringt und somit nur geringfügig zum Wohle der Lehrer verändert werden sollte, zumal meine Handschrift sowieso eher selten ein Kritikpunkt gewesen wäre.
LG