Handelsfachwirt = Hochschulreife oder eher doch nicht?
Wenn ich mich nun zum Handelsfachwirt weiterbilde, würde ich die allgemeine Hochschulreife erhalten. Zumindest wenn ich das richtig verstanden habe..
Könnte ich dann studieren was ich möchte? Und welche wichtigen Wissensbereiche würden mir neben Mathematik fehlen?
Ich möchte das wissen um abwägen zu können, ob ich nicht doch besser mein Abitur nachhole..
Ps: Die Schule hatte ich vor 3 Jahren mit einem Hauptschulabschluss beendet
4 Antworten
Da hier unter anderem einige falsche Antworten verfasst wurden, möchte ich das Ganze nochmal richtigstellen.
Mit dem erfolgreichen Abschließen des Handelsfachwirt (IHK) hast du eine allgemeine Hochschulzugangsberechtigung. Mit dieser kannst du ebenfalls an einer Universität studieren.
Ich habe mich nach dem Fachwirt ebenfalls für ein Studium (B.Sc.) entschieden und habe kein Abitur nachgeholt.
Welchen Bereich möchtest du denn studieren? Im wirtschaftswissenschaftlichen Bereich an einer Universität, welche durchaus Wert auf Mathe legt, wirst du nur mit den IHK-Kenntnissen immense Probleme kriegen.
Aber: Die meisten Hochschulen und Universitäten bieten sogenannte Brückenkurse an, vom Gabler Verlag gibt es ebenfalls einige brauchbare Exemplare. Ich kann dir nur empfehlen ein Studium aufzunehmen, wenn du noch die Ambitionen dazu hast.
Dass ein solches Vorhaben mit sehr viel Arbeit verbunden ist, sollte dir jedoch bewusst sein. Des Weiteren wäre es interessant zu wissen, ob du ein Vollzeitstudium planst oder ob du neben dem Beruf studieren möchtest.
Quelle (S. 10, Pos. 19): http://ankom.dzhw.eu/pdf_archiv/Liste_der_Fortbildungen_die_zu_einem_allgemeinen_Hochschulzugang_berechtigen_sollen.pdf
Du hättest mit dem Fachwirt eine Hochschulzugangsberechtigung als sogenannter "Beruflich Qualifizierter". Für diese Leute gibt es bei N.C.-Fächern eine Quote von bis zu 10 %, zulassungsfreie Fächer kann man damit sofort studieren.
Eigentlich ist es nun keine so gute Idee, damit z.B. Grundschullehrer werden zu wollen. Aber der Aufwand für einen Fachwirt per "Crashkurs" ist deutlichst geringer als der für ein Vollabitur. Dann müsste man sich die fehlende Bildung eben anderswo beschaffen (notfalls eben während des laufenden Studiums), wenn man nicht scheitern will.
Ich finde die Regelung, diese Leute zur Uni zuzulassen, Leute mit Fachhochschulreife aber komplett auszuschliessen, ohnehin für eine völlig absurde Idee, entstanden wohl im unbedachten Rausch des Aktionismus.
Danke für den Kommentar! Das mit den anderen EU-Staaten war mir neu. Auf diesen Kollegs/Abendgymnasien fangen allerdings viele Leute an, die das völlig falsch einschätzen, da sie Gymnasium einfach nicht kennen. Es sind aber auch viele Ex-Gymnasiasten da. Ich als armer Realschüler hatte besonders am Anfang auch so meine Probleme. Unterm Strich fand ich das deutlich stressiger als später die Uni. Ist aber natürlich rein subjektiv.
Von welchem Anbieter der Weiterbildung sprechen wir hier?
Der Erwerb der allgemeinen Hochschulreife im Zuge des Handelsfachwirts wäre mir neu. Die mir bekannten Lehrgänge dauern 12 bzw. 18 Monate.
Ich muss vermutlich nicht darauf hinweisen, dass bei einer allgemeinbildenden Schule zwischen Hauptschulabschluss und Abitur mehr als 12 - 18 Monate vergehen...
Meinen Hauptschulabschluss habe ich vor 6 Jahren bekommen
Fachwirt = FACH-Hochschulreife. Klingt doch wohl irgendwie logisch?
Und das weißt du woher?
Laut Angaben der Akademie Handel bekommt man den allgemeinen Hochschulzugang
Warum fragst du denn, wenn du es scheinbar besser weißt?
Du hast dir meine Frage scheinbar nicht mal durchgelesen du Wurst
Danke erstmal für die Antwort, habe mich nun den ganzen Tag damit beschäftigt. Diese Regelung wurde deshalb eingeführt, weil man in den benachbarten EU Staaten ebenfalls während der Ausbildung einen schulischen Reifegrad erreicht. Dafür gibt es den Fachwirt im Europäischen Ausbildungsrahmen und im Deutschen Ausbildungsrahmen. Letzterer hat einen größeren Stellenwert und ist quasi Vorraussetzung, wenn man wirklich etwas erreichen will. Meiner persönlichen Erfahrung nach mangelt es an Lebenserfahrung bei der Fachhochschulreife. Habe es damals 2 Jahre lang versucht und nichts wirklich verstanden, bis ich eine richtige Ausbildung anfing.
Aufjedenfall kommt man um Nachhilfe nicht rum. Daher entscheide ich mich wahrscheinlich das volle Abi nachzuholen.
Dennoch. Ich finde es toll, was in Deutschland trotz 80 Mio Einwohnern möglich ist. Habe schon von Erfolgsgeschichten gehört, in denen ein Professor wohl auch vom Hauptschulabschluss, zur Lehre und zum Fachwirt sich durchgekämpft hat, um am Ende zu promovieren.
Man sollte seine Ignoranz abschalten und nicht vergessen, dass nicht jeder Mensch die gleichen Voraussetzungen hat.
LG