Hättest du das Zeug zum "Blickwechsel"-Kandidaten?
Hier auf Gutefrage finden regelmäßig die Blickwechsel statt, bei denen einem Nutzer, der irgendeine Besonderheit hat, spezielle Fragen zu dem Thema rund um diese Besonderheit gestellt werden können. Damit sich der Blickwechsel lohnt, werden Kandidaten ausgewählt, von denen Gutefrage wohl ausgeht, dass die übrigen Nutzer gerne mehr über das Thema wissen würden bzw. dass sie in ihrem normalen Alltag nicht oder nicht offen ins Gespräch kommen mit einer Person wie dem Kandidaten.
Hättest du selbst eine solche Besonderheit aufzuweisen? Eine, die außergewöhnlich ist, mit der andere Menschen wenig in Berührung kommen und von der du denkst, dass andere dadurch bestimmt neugierig werden / von der du denkst, dass es erstrebenswert ist, wenn andere mehr darüber wissen.
Hintergrund der Frage: ich finde den Blickwechsel und sein Thema häufig wenig interessant / etwas einseitig und frage mich nun, ob so manche Nutzer nicht etwas ganz andersartiges zu bieten hätten.
Mit welchem Thema würdest du "auftreten"?
10 Antworten
Gute Frage, aber ich denke eher nicht, nein. Ich wäre allerhöchstens für einen Blickwechsel im Thema Autismus geeignet, weil ich selber Autistin bin und von mir behaupten würde, dass ich mich damit sehr gut auskenne, doch so einen Blickwechsel zu dem Thema gab es bereits und ich weiß auch noch, von wem. Ist zwar schon etwas her, aber trotzdem. Ich bezweifle sehr stark, dass gutefrage es zulassen würde, dass sich Themen wiederholen. Und selbst wenn:
Selbst dann wäre ich nicht dafür geeignet. Nicht aufgrund von fehlendem Wissen und fehlender Erfahrung (außer in speziellen Teilbereichen, wie z.B. Arbeit + Autismus), sondern weil ich viel zu viel Angst hätte, irgendwelche ... gemeine Fragen lesen zu müssen. Wie erkläre ich das am besten? Also es gibt Leute, denen merkst du an, dass sie in dem Thema nichts wissen, aber du kannst erkennen, dass deren Fragen ehrlich gemeint sind. Sie wissen es wirklich nicht, sie wollen nicht hetzen. Und dann gibt es solche, bei denen man es direkt bemerkt (oder zumindest ich tue das), dass sie einfach nur ... dass sie ... Verstehst du? (Wortfindungsstörung. Erklärungsstörung. Hab ich jeden Tag. Ein weiterer Punkt, weshalb ich dafür nicht geeignet wäre.)
Ich komme mit solchen Leuten ja nicht einmal auf einer normalen gf-Ebene aus. In einem Blickwechsel? Je nachdem, wie die Frage gestellt wird, kann ich schon echt rasend werden. Ich weiß wirklich nicht, ob ich es immer schaffen würde, superduper freundlich zu sein. Was mein Ziel wäre. Denn ich würde schließlich nicht die Leute verschrecken wollen, die es wirklich ernst meinen und wirklich daran interessiert sind, mehr zu lernen. (Man könnte argumentieren, dass die, die es nicht ernst meinen, keine Blickwechsel-Frage stellen würden, aber ich wäre mir da nicht zu 100% sicher.) Ich will auch nicht zum drölfzigtausendsten Mal erklären müssen, dass und weshalb man Autismus nicht heilen kann, dass und weshalb es keine Krankheit ist, dass wir Autisten keinen Empathiedefizit haben und so weiter und sofort. (Das sind alles Fragen bzw. Behauptungen, die hier relativ häufig aufkommen, deshalb habe ich die als erste Beispiele genommen, doch es gibt noch mehr.)
Darüber hinaus hat man dafür ja nur eine gewisse Zeit, einen gewissen Zeitrahmen. Und man sieht die Fragen auch erst, wenn man dabei ist, sie zu beantworten, nicht? Keine Ahnung, vielleicht sieht man die schon früher und kann sich schon früher überlegen, wie man sie beantwortet. Doch wenn nicht, dann müsste man sich für mich eine ganze Woche Zeit nehmen (davon ausgehend, dass so ... 30-80 Fragen circa reinkämen, idk, vielleicht zwei Wochen), denn ich würde zu den meisten Fragen gefühlt Romane schreiben. Ich kann mich null kurz halten. Wenn ich einmal in Fahrt bin, kann mich nichts mehr aufhalten und dann hocke ich an einer Antwort für über zwei Stunden (ungelogen). Und dann? Dann kann ich nicht einfach weitermachen, nein. Ich brauche dann erstmal für den Rest des Tages meine Pause. Schließlich würde ich sehr tief in die Materie eintauchen und alles, so gut es mir möglich ist, erklären wollen.
Ich mag es sehr, über das Thema zu reden - deshalb mache ich es auch so oft -, nur ein Blickwechsel erscheint mir da, für mich, viel zu einschränkend und noch anstrengender, als das Ganze eh schon ist.
Außerdem: Selbst wenn alles perfekt verlaufen würde ... Wäre ich in einem halben Jahr, einem Jahr, zwei Jahren, ... fünf Jahren noch immer zufrieden mit meinen Antworten? Ich hab vor ein, zwei Jahren auch noch Dinge über Autismus geglaubt oder bestimmte Dinge nicht so richtig erklären können, die ich heute anders sehe. Ich würde nicht wollen, dass man immer darauf zurückgreifen kann, auf meine Blickwechsel-Antworten, hinter denen ich in vielleicht (irgendwann) gar nicht mehr vollständig stehe. (Das ist ja auch eine Thematik, über die ich Wissen sammel. Bedeutet, ich weiß nie alles darüber. Was eh unmöglich ist, denn Forschung und Wissenschaft usw. usf. schläft nie und entdeckt immer neue Dinge.)
Bin ich dann schlussendlich wirklich besser, als all die Seiten (und davon gibt es insbesondere im deutschsprachigen Raum unsagbar viele), die sich mit ihren Informationen zu der Thematik nicht aktuell halten können, die noch irgendwelches Wissen von 1940-2010 verbreiten? Ich glaube, ich nehme das zu ernst. Aber trotzdem. Mir geht's ums Prinzip.
Ansonsten würde mir nichts einfallen. Also thematisch gesehen. Ich habe ansonsten kein Thema, mit dem ich mich sehr/so gut auskenne.
Und so weiter und sofort.
Da ich mich zurzeit in der Ausbildung finde wäre ich jetzt auch nicht unbedinngt dafür.
Aber ansonsten IT und auch der Beruf IT-Forensiker
Naja, bei dem Blickwechsel geht es nicht um einzigartiges, sondern darum, dass man eine bestimmte Sicht auf etwas hat, welche die Mehrheit der Menschen nicht hat.
Bei mir wären es zb die Themen Depression, Therapie und so was oder das Thema offene Beziehung, Sexualität usw oder das Thema Feminismus. Ansonsten vll noch Hobby-Schriftsteller und Fantasy. Sonderlich außergewöhnlich sind die Themen nicht.
Nein. Und selbst wenn ich so eine Besonderheit hätte, wäre es mir fremd, das öffentlich breitzutreten und doofe Fragen und Kommentare dazu lesen zu müssen
Nein definitiv nicht... würde ich niemanden zumuten wollen.. und möchte ich auch nicht.. bin definitiv kein Vorbild oder so...
Die Kandidaten hier nehme ich mir aber auch nicht unbedingt zum Vorbild...
Oder am Ende von Bekannten erkannt und angesprochen zu werden :D