Selbstverständlich können Freunde einem etwas geben, was man sich allein nicht schaffen kann. Dieses "etwas" bekommt man allerdings längst nicht in jeder Freundschaft (oder besser gesagt Freundesgruppe, denn ich glaube, gerade dort kommen die häufigsten falschen Freundschaften vor) geschenkt. Echte Freundschaften, in denen man Schönes und Lustiges, Dinge die man sich nie geträumt hätte sowie Dinge, die man schon immer einmal tun wollte, erlebt, in denen man immer füreinander da ist und Verständnis hat, sind Glücksfälle. Von denen darf man sich keine allzu große Anzahl erhoffen. Und was tut man, wenn man gerade keinen solchen Glücksfall hat? Entweder sucht man sich Leute, mit denen man die Zeit verbringen kann, oder man ist allein. Und da ist die große Frage, was mehr Vorteile als das andere hat. Nette Leute können einem die Langeweile vertreiben, aber sie können einen auch in Dinge hineinziehen, die man gar nicht will, der Gruppenzwang eben. Wenn man allein ist, kann man lernen, allein glücklich zu sein, und der Moment, in dem man die Freiheit und Unabhängigkeit spürt, dass einem das gelingt, der ist mindestens ebenso unbezahlbar wie ein Erlebnis mit Freunden!
Jedenfalls bin ich nicht der Meinung, dass man zwingend Freunde haben muss, um eine glückliche Jugend zu haben. Genauso wie ein Jugendlicher oder eine Jugendliche nicht glücklich sein muss, bloß weil er oder sie "Freunde" hat. Ich habe tatsächlich schon öfter erlebt, wie Jugendliche, die häufig auf Partys gehen und auch sonst allem Anschein nach "dazugehören" von sich selber behauptet haben, sie hätten keine Freunde.
Das einzige, das bedauernswert ist, ist, wenn man keinen solchen Glücksfall wie oben beschrieben kennt. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass das auch viele Jugendliche, die ihre Freundesgruppe haben, bedauern müssen.
Letztendlich ist es auch einfach die Gesellschaft, die einem einredet, dass Jugendliche von Natur aus biertrinkende Herdentiere sein müssten. :D