Ja, an sich schon. Ich bin auch ein Fan davon, mag es aber nicht unbedingt, die Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Meistens trage ich etwas, was ich selbst als "Kompromiss" bezeichne. Röcke und Blusen, die entfernt an frühere Zeiten erinnern, dazu Schuhe mit niedrigen Blockabsätzen, Locken etc. Die Freizeit- und Strandmode aus den 50er Jahren sticht im übrigen weniger aus der Masse hervor als das, was man ganz typischerweise als "50er Jahre Mode" ansieht. Sieh dir viele Filme und Fotos aus der Zeit an und schaue dabei, welche Kleider auch heute noch getragen werden könnten, ohne allzu viel Aufmerksamkeit zu erregen. Auf diese Weise kann man eventuell den Einstieg finden.
Feiern, zu denen auch andere Menschen eleganter als im Alltag erscheinen, sind ebenfalls eine gute Gelegenheit, um den Vintagestil zu betonen. Denn am auffälligsten an dem Stil ist schließlich, dass er heute oft "overdressed" wirkt.
Eigentlich braucht man aber keine Angst davor zu haben, Vintage zu tragen. (Ja, ja, das rede ich mir auch schon seit mehreren Jahren ein...). In der Mottowoche vor dem Abitur bin ich einmal in einem vollständigen 60er Jahre Kostüm (mit originalem Minikleid, breitem Gürtel, passendem Mantel und Schuhen, Haarschleife und toupierten Haaren) zur Schule und auf dem Heimweg noch einkaufen gegangen. Der einzige auffällige Blick, den ich bekommen habe, war von dem Kassierer, und der war offensichtlich positiv gemeint. Diese Erfahrung sollte einen eigentlich ermutigen.
Wichtig ist glaube ich auch, dass man sich den Stil nicht einfach "überstülpt", sondern auch innerhalb davon schaut, was einem steht, und was nicht. Wenn du Lust hast, kaufe dir eine originale Burda Moden Zeitschrift, die es noch günstig mit Schnittmustern gibt, schaue dir die Modelle an, nähe eines, das dir besonders gefällt und in dem du dich wohlfühlen würdest. Genauso gut kannst du natürlich auch eine moderne Schnittmusterzeitschrift kaufen, die Vintage als Thema hat, das ist dann zum Teil allerdings stark modernisiert.