Haben wir alle schon gelebt?

11 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Auch das ist richtig, wir sind schon viele, viele mal wieder geboren worden. Das ist das Rad des Lebens. Zuerst als Pflanze, dann als Tiere, dann Mensch. Manchmal geht es auch wieder Rückwärts. Immer wieder geboren zu werden ist aber nicht der eigentliche Sinn unseres Daseins.

Hallo Heavensmy,

ich habe gerade vorgestern die Frage eines anderen Fragestellers beantwortet, der fragte, ob Wiedergeburt realistisch sei. Diese Antwort werde ich Dir weiter unten hier einfügen.

Erst mal möchte ich aber speziell auf Deine Berechnung und Deinen diesbezüglichen Gedanken zur Wiedergeburt eingehen:

Ich habe mir diese Gedanken auch lange gemacht, und wenn man sie konsequent durchdenkt, tauchen noch viel mehr Fragen auf. Nur als Beispiel: Es wird in Kreisen von Menschen, oder Kulturen, die von Reinkarnation ausgehen oft davon gesprochen, dass es das Ziel der Seele sei, nicht mehr wiedergeboren zu werden, und dass unsere Handlungen (= Karma) uns dazu zwingen, immer wieder neu wiedergeboren zu werden. Nun kann man sich fragen, was geschieht, wenn es irgendwann schon fast alle Seelen geschafft hätten, nicht mehr wiedergeboren zu werden. Was ist dann mit den wenigen - oder gar der einzigen letzten Seele, die es noch nicht geschafft hat? In welcher "Gesellschaft" werden diese - oder wird diese Eine dann wiedergeboren?

Schließlich kam ich auf eine Idee, die all diese "rechnerischen" Fragen bezüglich Wiedergeburt mit einem Schlag beantworten kann, nur ist diese Idee erstens sehr drastisch, und zweitens auch sehr unbequem für uns, sollte sie zutreffen. Die Idee ist die, dass es gar nicht viele verschiedene Seelen im Universum gibt, sondern nur eine Einzige, die sich in den verschiedenen Verkörperungen dauernd selbst begegnet.

Die Wiedergeburten dürften dazu aber nicht zeitlich geordnet stattfinden, sondern es müsste dann natürlich möglich sein, dass Du nach Deinem Tod beispielsweise 1959 als ich wiedergeboren würdest, so dass wir beide zwar die selbe Seele, aber in zwei verschiedenen gleichzeitig lebenden Verkörperungen wären. Aber das beträfe dann natürlich nicht nur uns beide, sondern komplett alle Lebewesen, und da wird die Sache unbequem... Jeder Mörder und Verbrecher, jedes Opfer von Mord und Verbrechen, alle wären dann irgendwann wirklich DU (schon gewesen oder noch als zu erlebendes Leben vor Dir)...!

Nun zu der Antwort, die ich oben erwähnt habe, die ich Dir hier einfügen werden:

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Realistisch ist erst mal, dass es Dich jetzt (!) gibt, obwohl Du keinen Grund dafür nennen kannst, warum Du dieses individuelle Lebewesen, welches Du jetzt bist, als Dich selbst erlebst (und nicht ein Lebewesen, das vor 200 Jahren lebte, oder eins der anderen Lebewesen, die jetzt zeitgleich mit Dir leben).

Auch realistisch ist, dass wir uns gar nicht vorstellen können, dass es eine Zeit gibt, in der "nichts mehr kommt". Die einzige Parallele, die wir dazu kennen, ist beispielsweise eine Vollnarkose während einer OP. Diese Zeit - egal ob Minuten oder viele Stunden - wird vom Betreffenden nicht erlebt und scheint nicht vergangen zu sein. Er wacht rein subjektiv erlebt sozusagen im selben Moment auf, in dem er in die Narkose versetzt wurde. Daran sieht man sehr schön, dass es schlicht nicht ERLEBBAR ist, dass "nichts mehr kommt".

Von dem her erscheint Reinkarnation das einzig Realistische unter den ganzen diesbezüglichen Vorstellungen. NUR: es kann nicht das individuelle Ich sein, als das wir uns jetzt erleben, das da wiedergeboren wird, denn zu diesem gehört der jetzige individuelle Körper natürlich ganz wesentlich dazu, und der ist dann ja tot, und ein neuer Körper wird nicht mehr der gleiche sein wie der alte!

Es scheint mir ein individuelles Ich zu geben, bestehend aus dem individuellen Körper, den individuellen Gedanken und Gefühlen, und ein rein erlebendes Ich, welches das individuelle Ich erlebt, egal wie dieses individuell nun auch sein mag.

Das individuelle Ich ist an den individuellen Körper gebunden und wird darum mit dem Tod unweigerlich zerstört, wie auch der Körper zerstört wird. Aber das erlebende Ich kann nicht nichts erleben, und wird daher ein neues individuelles Ich als SICH SELBST erleben.

Daher stimmen also beide Positionen:

Das Ich wird mit dem Tod ausgelöscht (das individuelle Ich);

Das Ich wird nach dem Tod ein neues Leben erleben (das erlebende Ich).

LG

Martin

PS:

Hier habe ich noch ein Gedankenexperiment von mir zum Thema der beiden verschiedenen Ichs:

http://www.jenseits-von-allem.de/gedanken.htm#10

(dort nannte ich das "erlebende Ich" noch nicht so, sondern ich nannte es "das eigentliche Ich-Gefühl"; aber das "erlebende Ich" scheint mir inzwischen der treffendere Name zu sein)

Ich glaube an die Worte der Bibel. In Hebräer 9,27-28 steht: "Und so gewiss es den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht."

Das ist auch ein großer Trost, nicht immer wieder ein Erdenleben durchlaufen zu müssen. Wenn man sich mit dem Hinduismus und Buddhismus beschäftigt, die an Reinkarnation glauben, stellt man fest, dass dieses Konzept dort auch recht negativ gesehen wird, da das Ziel ist, dem Kreislauf der Wiedergeburten zu entfliehen und ins Nirwana (in einen Zustand des Nichts bzw. der Nichtexistenz) einzugehen.

Als Christ freue ich mich sehr darauf, nach dem Tod ein Leben in Herrlichkeit bei Gott haben zu dürfen und kann nur jeden in aller Freiheit dazu einladen, auch dabei sein zu wollen. Dazu muss man nur an Gott glauben und Ihm vertrauen...

es gibt eine endliche zahl von menschen, die immer wieder zur erde kommen, wenn es neues zu lernen gibt!

Leonleitz  21.04.2020, 23:13

Denkst du wirklich ?

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Ja. Keiner ist zum ersten Mal hier. Wieviele Menschen gleichzeitig auf der Erde sind, bestimmt nur, wie lange die mittlere Wartezeit draußen ist/war, d.h. als es weniger Gelegenheit zur Inkarnation gab, ist man einfach seltener inkarniert.

Gelöscht werden nur die Erinnerungen des Gehirns, nicht aber die Erinnerungen der Seele. Darum kommen manche Menschen mit einer natürlichen Veranlagung für bestimmte Fähigkeiten, z.B. Musizieren - das Gehirn muss dann nur die Bedienung des Instruments wieder lernen, aber den Sinn für die Musik hat man mitgebracht.

Leonleitz  21.04.2020, 23:12

Ich hoffe das ist wirklich so.. ich habe panische Angst vor dem sterben und danach.. also diesem "nichts". Das ich einfach nicht mehr da bin. Ich habe die Hoffnung einfach als jemand anderer aufzuerwachen.. auch wenn das dann eben nicht ich bin wie ich es jetzt bin aber ich glaube du weißt was ich meine.

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