Habe ich genug Geld für mein Alter?
Hey, ich werde diese Jahr 20, habe mit Anfang 19 mein Abitur abgeschlossen und mache dieses oder nächstes Jahr eine Ausbildung.
Ich habe ungefähr 5.000€ auf der Bank gespart wovon ich weiß das ich dieses Geld erst mal weiter sparen kann weil ich das nicht für eine Anschaffung ausgeben muss.
Ich habe noch kein Auto, für die Ausbildung werde ich erst mal ein altes Auto von meinem Vater benutzen können das er dafür aufgehoben hat aber später möchte ich mir ein eigenes kaufen, wahrscheinlich aber erst nach der Ausbildung. Eine eigene Wohnung habe ich auch noch nicht.
Ist das eine normale Summe mit bald 20 oder sollte man da mehr Geld haben, weil das wegen der Inflation auch immer weniger wird?
Wie viel Geld sollte ich gespart haben?
Genug wofür?
Genug Geld dafür das ich bald schon 20 werde. Man sollte ja immer eine bestimmte Summe in einem Alter (zum Beispiel 20, 30) gespart haben die man irgendwann im Leben mal braucht.
11 Antworten
Das Geld, welches Du heute, mit 20 Jahren, hast, wird vermutlich eher marginal in Deine Altersvorsorge fließen. Prinzipiell ist es schon gut, wenn man sich schon in jungen Jahren über so etwas Gedanken macht. Aber da hast Du noch ca. 45 Jahre hin..
Um später eine akzeptable Altersvorsorge zu haben, solltest Du:
- Zunächst mal eine vernünftige Ausbildung und/oder ein Studium machen, damit Du später nicht im Billiglohnsektor arbeiten mußt. Es gibt zwar immer wieder Leute, die meinen dies lohne sich nicht und man fängt besser als Hilfskraft irgendwo an, wo man dann „richtig“ verdiene.. glaub mir, diese Rechnungen gehen am Ende alle nicht auf.
- Wenn Du dann in dem von Dir gewählten Job arbeitest, solltest Du möglichst für einen großen Konzern arbeiten. Dort verdient man erfahrungsgemäß mehr und man hat bessere Entwicklungs- und Karrierechancen. Spätestens jetzt zahlst Du dann auch in die Rentenversicherung ein. Auf keinen Fall solltest Du in Jobs arbeiten, wo die Sozialversicherungen künstlich minimiert werden, um mehr netto zu haben.. auch diese Rechnung holt einen im Alter ein. In guten Betrieben gibt es auch eine Betriebsrente. Im Alter wirst Du froh darüber sein.
- Wenn Du gut verdienst, machst Du einen Ratensparvertrag und packst jeden Monat einen Teil Deines Gehaltes auf ein Tagesgeldkonto. Auch einen ETF-Sparvertrag kann man da still laufen lassen, um Kapital zu sammeln.
- Wenn Du ausrechend Eigenkapital hast, finanzierst Du Deine erste selbstbewohnte Immobilie. Dies wird später auch eine wichtige Säule Deiner Altersvorsorge. Ab jetzt zahlst Du keine Miete mehr sondern bis auf weiteres die Tilgung für Deine Wohnung.
- Wenn Du immer noch gut verdienst (besser…?), dann zahlst Du recht viel Steuern und bei der Kranken- und Rentenversicherung bist Du über dem Bemessungsbeitrag, bei dem noch Beitragssteigerungen möglich sind. Du bezahlst also in die Rentenkasse jedes Jahr den Maximalbetrag ein. Sehr gut. Jetzt redest Du mit Deinem Chef und bittest ihn, einen Teil Deines Gehaltes als Direktversicherung auszuzahlen. Dieses Geld wird zunächst nicht versteuert, was Deinen Steuersatz senkt und damit Dein Netto prozentual erhöht. Die Steuern werden aber bei der Auszahlung der Direktversicherung fällig, was aber günstiger für Dich ist, weil Du als Rentner vermutlich viel weniger Einkommen hast und demnach auch weniger Steuern bezahlst.
- Vielleicht brauchst Du ja jetzt eine größere Wohnung? Die alte ist (fast) abbezahlt. Jetzt finanzierst Du die nächste Wohnung, vermietest möglichst Deine alte Wohnung und zahlst bis zu Deinem 62ten Geburtstag die neue Wohnung ab. Man kann natürlich auch die alte Wohnung verkaufen und sich dann zur Belohnung einen dicken Schlitten zulegen. Ist aber bzgl. Deiner Altersversorgung kontraproduktiv.
- Vielleicht hast Du ja einen Partner gefunden, der hier aktiv mithilft. Aber Augen auf bei der Partnerwahl. Wer sich als Hauptverdiener nach 20 Jahren Ehe scheiden läßt, verliert einen ordentlichen Batzen von seiner Altersvorsorge. Wenn natürlich Dein Partner mehr verdient als Du, dann ist dies wohl eher nicht Deine Sorge.
- Nun kannst Du einigermaßen beruhigt in die Rente gehen. Vielleicht sogar ein wenig früher als der Gesetzgeber es möchte, da Du ja zu den Hochleistungsträgern in der Gesellschaft gehörst. Vielleicht gibt es dann ja auch wieder Altersteilzeit-Programme, die Dir einen relativ schmerzfreien Ausstieg aus dem Erwerbsleben ermöglichen.
- Am Ende basiert Deine Altersvorsorge dann auf folgenden Säulen:
Gesetzliche Rente, über die man heute kaum eine seriöse Aussage machen kann.
Privatrente aus Deiner Direktversicherung
Betriebsrente
Selbstgenutzte Immobilie (SEHR wichtig im Konzept; Miete würde Dich arm machen)
Dazu kommt noch Kapital aus Ersparnissen und eventuell Mieteinnahmen aus weiteren Immobilien.
Das ganze Konzept geht aber nur dann auf, wenn man sich dazu entschließt, ein Leistungsträger in der Gesellschaft zu werden. Luschen, die nichts reißen, permanent arbeitslos sind oder sich bei jeder Gelegenheit von der Arbeit abseilen, schaffen das nicht und werden dann spätestens im Alter mit etwas Pech total verarmen. Und heute kann man auch nicht vorhersagen, ob es bis dahin noch so schicke Wohlfahrtsleistungen vom Staat geben wird, wie wir dies heute kennen..
Ich hatte mit 20 Jahren kein Erspartes. Der Bausparvertrag, der mir angedreht wurde und der auch sonst gar nicht auf mich zugeschnitten war, wurde sogar von mir vorzeitig aufgelöst, weil ich das Geld drigend brauchte. Das waren aber auch bis dato unter 10.000 Mark.
Du scheinst mir viel eisiger zu sparen, als ich es damals getan habe. 5.000 Euro sind eine gute Summe, auf die man aufbauen kann.
Aber bei allem Sparen: Das LEBEN nicht ganz vergessen. Geld muss fließen, damit es wieder zu dir zurückfließt. Du solltest einen Teil des Geldes für Dinge aufwenden, die dir Freude bereiten. Alles muss nicht in die Spardose.
Ich hatte in dem Alter genau 0€ gespart, alles gut.
Meine erste Wohnung habe ich mit nicht viel mehr Geld bezogen, ging auch.
Bei meinem ersten Auto war ich nach der Anschaffung auch wieder Pleite, bin trotzdem immer angekommen.
Ist nicht auffällig oder außergewöhnlich. Ob es reicht, hängt vom Lebensstandard ab. Aber wo soll das Geld auch herkommen, wenn du die Ausbildung noch nicht begonnen hast.
chancen auf Ausbildungsplatz ist genug für die meisten brauchst du ja nicht mal mehr Abitur denk ich mal
Ich denke, dass du dir da noch keinen Stress machen solltest. Bis schließlich noch sehr jung. Vielleicht solltest du dich mal mit dem Thema investieren vertraut machen. Denn auf der Bank wird das Geld tatsächlich weniger Wert.
Ich hab halt erst mal in Ruhe Abitur gemacht und überlege ob ich nicht erst mal noch ein soziales Jahr machen soll, weil man damit ja noch mehr Chancen auf einen Ausbildungsplatz hat?