Großeltern brauchen Hilfe?
Hallo,
meine Großeltern werden immer älter und meine Oma braucht solangsam Hilfe, da mein Opa im Haushalt nicht mehr mithelfen kann und meine Oma alles alleine macht. Das Haus, in dem die leben ist 100 Jahre alt und es gibt Treppen. Die Kinder meiner Großeltern (meine Mutter und der Sohn meines Opas) machen nichts, obwohl sie in der Nähe wohnen. Ich wohne 300 km weiter weg (studiere Medizin) und meine Oma setzt jetzt ihre Hoffnung auf mich.
Habt ihr Tipps, wie ich das ganze managen kann und sie sensibel an das Thema Hilfe von Außen heranführen kann? Habe mir schon einen Ratgeber zum Thema Pflege, Pflegestufen und Rechtliches heruntergeladen und will mich da jetzt langsam einlesen.
Ich kann leider nur alle 3 Wochen mit dem ICE dorthin fahren. Meine Oma braucht schon Hilfe beim z.B. Arzttermin besuchen. Sie hat auch einen Hund, der sehr fit ist und viel Auslauf braucht. Ich mache mir wirklich Sorgen...Habt ihr Ideen?
7 Antworten
Dafür musst du erstmal wissen was deine Oma nicht mehr alleine kann. Pflegestufe und Pflegeheim werden sie sicher nicht wollen solang es noch möglich ist allein im Haus zu leben. Das hört sich mehr nach abschieben an für alte Leute. Rede lieber nochmal mit allen Verwandten die dort in der Nähe wohnen. Wenn das Geld reicht bezahlt einen Nachbarn das er im Garten hilft, beim Einkauf und mit dem Hund raus geht. Du kannst auch über Caritas und ähnliche Vereine Hilfe finden. Sieh mal nach ob es einen Lieferdienst in der Umgebung gibt, die Getränke und Lebensmittel bringen. Vielleicht auch Bofrost und ähnliches.
Schwierige Sache. Großeltern sind Hilfe entgegen ja auch gerne mal stur oder so, ne? Red am besten mal mit deiner Mum und deinem Onkel, dass die sich mal kümmern. Sonst musst du eben eine Betreuung einarbeiten und dann engagieren. Andernfalls sollen deine Großeltern, wenn sie das noch schaffen, in ein Betreutes Wohnen oder so ziehen. Da ist es aber ziemlich schwer Plätze zu bekommen. Für die Treppen wäre so ein Lifta oder generell Treppenlift ja auch nicht schlecht. Da weiß ich aber nicht, wie da Regeln für so alte Häuser sind von wegen Denkmalschutz und so. Irgendwas in die Richtung. Für den anderen Haushalt macht es sonst halt Sinn, das ganze zu digitalisieren. Da weiß ich aber auch nicht, wie das finanziert werden kann bei euch. Da wären dann Dinge wie ein Saugroboter und Wischroboter. Kannst deinen Großeltern natürlich auch die Bedienung eines Thermomixes oder so erklären.
Das wären mal so meine Ideen. Wenn mir noch was einfällt, dann sag ich dir noch Bescheid. Kann aber auch gerne noch nachfragen.
LG Ben
Ob du es organisiert bekommst? Klar. Es ist eine Frage des Geldes leider
Ja, kenne ich - die medizinisch angehauchten Menschen bekommen immer die Gesundheitsdaten übermittelt und vor den anderen wird heile Welt gespielt. Mein Rat halte dich zurück. Wenn sie Hilfe brauchen, müssen sie lernen um Hilfe zu bitten. Ungefragt Aufgaben übernehmen- kommt einer Entmündigung gleich.
Je länger die Großeltern noch alles alleine regeln, desto länger bleiben sie geistig und körperlich mobil.
Für den Hund, wenn man selbst nicht mehr für ausreichend Auslauf sorgen kann- dann sollte man jemanden bitten. Nachbarn?
Das wichtigste wäre eine Vorsorgevollmacht- hierfür bist du aber meiner Meinung nach zu weit weg.
Wenn der Opa nicht mehr helfen kann, warum nicht?, wäre Opa evtl zuerst an der Reihe mit Beantragung Pflegegrad. Muss Opa unterschreiben, du kannst beim Ausfüllen helfen.
Mit bewilligtem Pflegegrad- kann vielleicht Antrag auf wohraumverbessernde Maßnahmen gestellt werden- vielleicht zuerst mal abklären, was alles gemacht werden muss oder kann. Treppenlift?, Teppiche raus, Rollator, Toilettenerhöhung...,.
Und die Haushaltshilfe- mach Oma klar, dass du dies nicht sein wirst und du hier nur helfen kannst etwas zu organisieren. Auch mit dem Gedanken, dass Fremde im Haus sind - muss sie zunächst verarbeiten und die Erfordernis selbst erkennen.
humh
Versorgungsamt https://schwerbehindertenausweis.biz/versorgungsamt-suche/
Pflegeversicherung/Krankenkasse https://de.wikipedia.org/wiki/Pflegeversicherung_(Deutschland)
Pflege/Haushaltshilfe https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%A4usliche_Krankenpflege
Beim Versorgungsamt bekommt man die Einstufung der Behinderung. Ab 50% gilt man als schwerbeschädigt.
Bei der Pflegeversicherung bekommt man die die Einstufung für den Pflegegrad
Bei den einzelnen Pflegeeinrichtungen bekommt man Hilfte für die medezinischen/gesundheitlichen Hilfen und Hilfe im Haushalt. Die beiden vorhergehenden Bereiche sind dafür da, daß man nicht alles selber bezahlen muß.
Es gibt in jedem Bereich im ganzen Land kostenlose Beratungsstellen. Selbstverständlich auch für Angehörige, wie Sie !
Gutes Gelingen.
Und gut ist es, wenn Sie von den Ärzten Berichte über den Zustand vorab schon wissen oder mitteilen können. Mitteilen können bevor die Gutachter vom Medizinischendienst die Einstufungen machen.
wenn es finanziell einigermassen gut aussieht bei deinen Grosseltern , organisiere einen Pflegedienst, der sich um sie kümmert. Das Verhalten deiner Mutter und deines Onkel lassen zu wünschen übrig
Ja, ich bin erst 23 und muss jetzt alles organisieren. Meine Mutter behauptet, bei meinen Großeltern wäre alles gut. Die geht alle 3 Wochen für max. ne halbe Stunde hin und sagt mir dann, es wär doch alles gut. In der Zeit können meine Großeltern alles überspielen. Finde das total blöd. Meine Mutter ist auch aggressiv geworden als ich sie gefragt habe ob wir uns abwechseln könnten und jeder mal alle 4 Wochen einen Großeinkauf macht...Das Ding ist, meine Oma behauptet halt auch immer, sie bräuchte keine Hilfe, das ist aber einfach ihre Art, um niemandem zur Last zu fallen. Denkst du, ich kriege das alleine organisiert? Ja, oder?