Goldggewinnung aus Elektroschrott

16 Antworten

Nein, so einfach ist das nicht. Du brauchst Chemikalien und Säuren, die nicht so einfach zu bekommen sind in Deutschland. Viele sind sehr giftig. Das beste Verfahren ist das Natriumcyanid Verfahren. Aber dieser Stoff ist sehr giftig. Auch andere Verfahren benötigen ähnlich gefährliche Chemikalien wie Acrolein, Methylmercaptan, Natrium oder Kaliumcyanid. Außerdem wird benötigt, Königswasser und Salpetersäure und Salzsäure (Salpetersäure und Salzsäure ergeben, Königswasser, werden zur Waschung aber auch einzeln gebraucht). Außerdem noch einige Behälter und Geräte, was erstens nicht billig ist und zweitens in Deutschland kaum zu bekommen ist.

Wenn du aber wirklich einige Teile haben solltest wo das Gold überwiegt, kannst du es auch ohne die gefährlichen Stoffe aus den Metallen waschen. Dafür brauchst du nur das Königswasser und einige andere Säuren. Dieser Schritt muss erst von dem Metall zum größtem Teil, befreit werden. Danach gibst du alles in Salpetersäure. Muss lange stehen bleiben und etwas Hitze sollte auch zu geführt werden um das Lösen zu beschleunigen. Einige Metalle werden so in der Säure aufgelöst. Danach nimmst du andere Säuren und machst das selbe in verschiedenen Schritten. So werden die meisten Metalle und Zusätze aufgelöst, bis auf das Gold.

Vor der Säure Prozedur müssen noch Lösungsmittel eingesetzt werden. So werden auch die Kunststoffe aufgelöst. Danach löst man den Rest im Königswasser. Das Gold löst sich auf. Dabei entsteht, Tetrachloridogoldsäure. Diese muss nun zum Gold um gefällt werden und weitere Metalle, die immer noch vorhanden sein können, müssen nun mit Salzsäure erneut aufgelöst werden. Am Ende kann man Quecksilber verwenden und das Gold, amalgamisieren und mit großer Hitze, anschließend in einen reinen Klumpen Gold schmelzen! Gibt aber viele Verfahren. Dieser ist kompliziert, weil du an Natriumcyanid nicht ran kommen wirst. Auch die Schritte die ich beschrieb kann man unterschiedlich an gehen. Am Ende ist nur wichtig das nach Möglichkeit, reines Gold übrig bleibt. Aber dir ist schon bewusst, das du schon einige Kilo Elektro-Schrott haben musst, damit etwas Gold raus kommt?

Trick21 
Fragesteller
 09.11.2012, 01:11

Erstmal vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Ich bedenke im Moment einen Kilogramm Pentium Pro CPUs zu kaufen, da sich in je einer CPU 3g Gold befinden sollen..(Buchquelle: Gold aus PCs S.13). In diesem Buch wird ein Verfahren geschildert, das ziemlich lukrativ sein soll, da man mit wenig Geld und Aufwand das Gold aus dem Computerschrott gewinnen könne.

Die so genannte AP oder CBX Methode:

  1. ein Behälter mit 2-3 Litern 50-80 Grad heißem Wasser füllen

  2. Das Ätzgut in ein Netz packen und in den Behälter legen

  3. 100ml 33%ige Salzsäure hinzufügen

  4. Maximal 100ml 12%-33%igen Wasserstoffperoxid hinzufügen. Nun müssten kleine Gasblasen vom Material aufsteigen.

  5. Deckel drauf, aber Behälter nicht luftdicht verschließen, da es leichte Gasbildung gibt (Sauerstoff)

  6. Sobald die Reaktion deutlich nachlässt (Grünfärbung, kaum noch Blasenbildung) => Lösung abschütten, Gold abschöpfen und an Punkt 1 erneut beginnen. Die Lösung sollte blau sein. Ist sie grün, filtern und etwas H202 hinzufügen.

Sollte ich jetzt einfach folgendermaßen vorgehen?: (bitte korrigiere mich, wenn ich falsch liege)

  1. Ich zermahle die CPU's samt Keramikgehäuse etc.
  2. Packe das zermahlene Ätzgut in ein geeignetes Netz und anschließend in den heißen Behälter.
  3. Schritt 3-5 + Wärmezufuhr mit Hilfe einer Herdplatte evtl.

  4. Ab Schritt 6 wüsste ich jetzt nicht wie ich weiter vorgehen sollte. Wie oft sollte ich diesen Vorgang wiederholen bzw. wie merke ich, wie oft ich den Vorgang wiederholen sollte?.

In welcher Form werde ich das Gold schließlich erhalten, Pulverform? Wie könnte ich es am Ende mit möglichst wenig Geld und Aufwand zu seiner festen Form bringen, schmelzen? wie am besten? Wie viel Gramm werde ich wohl erwirtschaften (+ wie hoch wird der Reinheitsgrad sein?)

Das sind alles Fragen, die ich noch klären müsste. Ich würde mich riesig freuen, wenn du oder ein anderer, der sich in dem Gebiet auskennt, mir zumindest bei der einen oder anderen Frage weiter helfen könnte.

Mit freundlichen Grüßen Trick21

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PhoenixIR6  09.11.2012, 05:47
@Trick21

Hallo Trick. Dieses Verfahren ist mit unbekannt! Daher kann ich dir darüber leider gar nichts sagen. Mir scheint es auch nicht Recht ein zu leuchten, warum man auf diese Weise, reines Gold von den Platinen/Chip Teilchen bekommen sollte? Wenn das funkeln sollte, wird es mit allen möglichen Metallen, verunreinigt sein. Die anderen Metalle würden ja 1:1 zusammen mit dem Gold abgelöst. Ich glaube nicht Recht an diese Methode, weil es sehr unlogisch ist. Aber ich kann ja auch nicht alles Wissen. Die Methoden die ich meine, ergeben pures Gold, ohne Verunreinigungen.

Da das Cyanid Verfahren für dich unmöglich auszuführen ist, wäre die beschriebene Säure Methode die beste die ich kenne. Wenn du sehr gut in Chemie bist, kannst du auch die anderen Metalle, isolieren. Silber und Platin sind auch sehr wertvoll. Aber ist natürlich aufwändiger und lohnt bei 1 Kilo Schrott überhaupt nicht. Und auch das pro CPU 3 gr Gold enthalten sein soll, will mir nicht in den Kopf. Ich hab die Cyanid Methode vor längerem selbst durchgeführt, aber die Ausbeute war doch eher minimal. Und das ist noch die beste Methode. Ich kann nicht sagen ob es wirklich bei einigen Modellen so viel Gold gibt. Ich gehe nicht davon aus.Ich hatte aber auch keine CPUs genutzt bei meiner Arbeit. Ich hatte andere Bauteile.

Aber zu deiner letzten Frage, Das Gold ist in der Säure Methode ein Gold Schlamm. Wenn man den ab gefiltert und mehrmals mit klarem Wasser abgespült hat, kann man Ihn entweder gleich im Tiegel mit sehr großer Hitze schmelzen oder man führt etwas Quecksilber hinzu. Das wird gemacht wenn man nicht richtig an alle Teile ran kommt. Das Quecksilber verbindet sich mit dem Gold zu Amalgam. Ergibt einen Klumpen. So kann man den letzten Rest des Pulvers an das Quecksilber binden, was sonst verloren wäre. Danach schmilzt man den Klumpen, das Quecksilber verdampft und reines Gold bleibt übrig. Im Deinem Fall würde ich auf das giftige Quecksilber aber verzichten. Musst nur aufpassen das du am Ende wirklich alles Pulver zusammen bekommst. In diesem Video kannst du sehen wie es der Typ schmilzt. Aber den Rest solltest du ignorieren, weil auch Er nicht weiß, wie man das Gold richtig von den anderen Metallen löst. Aber als kleine Anregung solltest du das mal sehen.

http://www.youtube.com/watch?v=O3yxYYaQQy8&feature=related

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willi55  09.11.2012, 15:43

Da hast du für 100 € Chemikalien verbraucht, gegen 200 Regeln zum Umgang mit Gefahrstoffen verstoßen, 3 Hosen und 5 Hemden mit Löchen produziert und dann Gold im Wert von 1 € erhalten.

Wow, das nenne ich clever.

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nun in diesen Bauteilen ist nur ein Hauch von Gold sprich Aufwand lohnt nicht den Gewinn daraus

JoeWied  09.11.2012, 05:20

Es ist nicht so wenig, wenn man Platin, Palldium und Kupfer auch mit löst. Aber es ist technisch einfach zu Aufwändig, wenn man die Umweltvorschriften / Gefahrenvorschriften einhalten will.

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vergiss es - die zutaten werden teurer als der erhoffte gewinn bzw. erlös.

Vorab, dass ist für eine Privatperson technisch nicht machbar. Lohnen tut sich das industriell aber allemal. In 1 Tonne Elektroschrott ist ca. 4 mal so viel Gold enthalten wie in 1 Tonne Erz.

Hallo

der Elektronicschrott wird geschreddert und dann später zu Sandkorngrösse vermahlen. Danach werden die Partikel getrennt (Fraktioniert) und danach wird jede Fraktion sperat behandelt. Wegen Gold alleine rechnet sich nicht der Elektronicschrott zu recyclen der ist je nach Elektronikschrotttyp nicht mal im Promillebereich. Was sich rechnet ist das auch Silber, Kupfer, Zinn, Coltan, Tantanal, Rhodium zZ viel Geld bringen.

Eine andere Methode ist die Platinen zu entlöten und die dann anfallenden Bauteile sortenrein zu sortieren. Bei der Methode gibt es weniger teure Abfallentsorgungen aber bisher ist die Sortierung noch zu teuer.

In aktuellen "handelsüblichen" Prozessoren ist kein Gold vor 10 jahren waren noch die Bond Drähte meist aus Gold aber seit dem Pentuim 3 ist nur noch Golddampf in der Anwendung dafür sind Platin und Silberanteile höher.

Wenn man rausfinden will wie man Elktronikschrott primitivst recylet dann muss man nach Afrika oder Indien auf den dortigen Müllhalden mal ansehen wie das dortige "Profis" machen.

Trick21 
Fragesteller
 09.11.2012, 01:22

Vielen Dank für Ihre Antwort:-)

Ich habe gelesen, das sich in der Pentium Pro CPU bis zu 3g Gold befinden soll. Allerdings stand da leider nicht aus welchem Jahr. Könnte ich jetzt bedenkenlos alle Pentium Pro CPUs, die älter als 10 Jahre sind kaufen und damit mein Glück versuchen? oder muss ich da vielleicht noch auf andere wichtige Kriterien achten? Es gibt ja unterschiedliche Modelle (286,386,486) habe ich gerade in Ihrem Link gesehen, danke!. Wär cool, wenn Sie mir da noch das ein oder andere Verraten könnten. Liebe Grüße Trick21

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bistdunet  09.11.2012, 09:52
@Trick21

Hallo, die 3g Gold sind nicht pro Prozessor sonder pro kg der Prozessoren. Elektronikrecycling ist ein reines Massengeschäft!

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