Going to oder will?

1 Antwort

Bei Satz 1 und 2 würde „will“ meiner Meinung nach mehr Sinn ergeben. Beides sind für mich viel eher Prognosen, Vorhersagen oder Einschätzungen, aber keine konkrete Planung. „Ich werde mich gut mit meinen Kollegen verstehen. Ich werde meine Pflichten als erwachsener ernster nehmen.“ Bspw kann man schlecht einplanen, sich mit seinen Kollegen zu verstehen. Schließlich müssen die sich mit einem auch verstehen. Ist also eher ungewiss und eine Einschätzung, somit „will“.

Bei Satz 3 würde ich „going to“ sagen, ist schließlich ein fester und konkreter Plan. Außer man geht in die Richtung „Ich werde wohl bald meinen Führerschein bekommen…“ und wäre somit kein konkreter Plan mehr.


UserKarina 
Beitragsersteller
 06.09.2025, 11:38

Aber wenn bei Satz 1 dann da stehen würde (try to get along well) könnte man dann going to eigentlich sagen, oder? Dann ist es ja der Plan, dass man es versuchen möchte. Und warum beim zweiten Satz eher kein Plan?

turnqueen2012  06.09.2025, 11:50
@UserKarina

Ja, das „try“ wäre dann meiner Meinung nach schon deutlich konkreter. Das wäre dann mehr als eine Vorhersage/Einschätzung, nämlich eine konkrete Absicht.

Zur 2 fände ich das „will“ eben natürlicher, weil ich den Satz so lese. Ich lese darin eher eine Einschätzung, eine Vorhersage über die Zukunft und kein „Ich plane jetzt schon, als erwachsener meine Pflichten ernster zu nehmen“. Meiner Meinung nach ist das halt eher so ein „So wird es sein, wenn ich erwachsen bin.“

„Going to“ passt einfach besser bei Dingen, die ich aktiv planen und auch steuern kann. Also etwas kaufen, einen Kurs belegen, meinen Führerschein machen, in Urlaub fahren,… Ob ich wirklich planen kann, meine Pflichten ernster zu nehmen, weiß nicht