Glaubst Du an Seelenverwandtschaft?

4 Antworten

Nein, ich glaube nicht daran, dass es nur eine einzige Person auf dem Planeten gibt, mit der ich eine glückliche, erfüllende Beziehung haben könnte, und ich glaube nicht, das eine Beziehung von Anhieb an funktionieren muss ohne jemals ein ernstes Gespräch zu benötigen, um gut genug zu sein.

Jeder Mensch hat zig Leute, mit denen er*sie glücklich sein könnte, und auf 'the one' zu warten, macht einem eher die Suche kaputt.

Ich habe das Gefühl der Seelenverwandtschaft persönlich gespürt. Es war voller Wunder, z.B. beim Gedankenlesen, was faszinierend präzise funktionierte. Das lag daran, dass man sich gegenseitig voll und ganz auf die Körpersprache des anderen einließ sind alle Kanäle öffnete. Trotzdem ist nichts Übernatürliches dabei.

Wir waren inniglich verliebt und uns sehr nah und vertraut, deutlich mehr als in anderen Beziehungen die ich kenne. Eine „Beziehung“ selbst hatten wir aber gar nicht, denn wir waren anderweitig fest vergeben.

Schließlich flog uns das Ganze um die Ohren. Sie landete in eine Klinik für Psychosomatik, danach eine Kur. Sie verabschiedete sich mit Beteuerungen ewiger Liebe. Bei der Rückkehr hatte sie nur noch ein „ich hab schon einen anderen und brauch dich nicht mehr“ für mich übrig.

Die Diagnose aus der Klinik war das Borderline Syndrom. Bei ihr war das Fehlen des emotionalen Gedächtnis‘ sehr ausgeprägt und wenn sie nicht nach 2 oder 3 Tagen extern an ihre intensiven Gefühle erinnert wird, entfallen sie vollkommen rückstandsfrei Aus Herz und Hirn. Darum hängt sie z.B. ihren Arbeitsplatz mit Fotos ihrer Partner voll, damit sie nicht den Kontakt verliert.

Wenn man alle vorherigen Emotionen vergisst, erscheint einem jede Nähe und Zuneigung überwältigend und neu, einmalig und himmlisch. Das fördert die totale Offenheit und so auch das Gefühl der Seelenverwandtschaft. Ich selbst leide zwar nicht unter Borderline und mein emotionales Gedächtnis funktioniert prima. Trotzdem war es eine durch und durch faszinierende Erfahrung, dass jemand so offen und herzlich ist.

Fazit: Das Gefühl von Seelenverwandtschaft kann einen sehr intensiv täuschen. Hier spielen ein paar Mechanismen zusammen, die das Einhalten einer gesunden Distanz ausschalten. Selektive Wahrnehmung und ein Mix aus Endorphinen, Dopamine und Oxytocin vervollständigen den Eindruck, die Seelen wären „auf einer Frequenz“ und man würde sich bereits Jahrtausende kennen.

Mein Tipp: wenn sich die Gelegenheit bietet, sollte man sich reinstürzen, als ob es kein Morgen gäbe. Dafür echte Liebesbeziehungen oder sogar Familien zu gefährden, ist natürlich eine richtig blöde Idee. Aber als Single ist das aufregender als jede Tequila-Orgie! Man darf diese „Seelenverwandschaft“ halt nicht als vollkommen real betrachten (das Gilt ja auch für Weihnachten und die ulkige Behauptung Könige wären aus irgendeinem Grund besondere Menschen) und muss auf eine harte Landung gefasst sein. Hinterher sieht man einiges weniger euphorisch :-)

Hiii,

Ja,ich glaube schon an Seelenverwandtschaft.🩷😊🤗

LG Maike^^

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich beantworte gerne eure Fragen🌼🌻😊