Glauben Zeugen Jehovas, dass nur 144 000 Menschen in den Himmel kommen?

12 Antworten

Hallo FussPilzJoe,

ja, das glauben wir, und so sagt es auch die Bibel! Viele denken, das ewiges Leben spiele sich nur im Himmel ab. Die Bibel spricht jedoch an vielen Stellen von einem ewigen Leben hier auf der Erde! Hier sind nur zwei Aussagen, die das bestätigen:

"Die Gerechten selbst werden die Erde besitzen, Und sie werden immerdar darauf wohnen" (Psalm 37:29)

"Glücklich sind die Mildgesinnten, da sie die Erde erben werden" (Matthäus 5:5).

Wenn die Juden zu biblischer Zeit in den heiligen Schriften lasen, stießen sie dabei immer wieder auf Aussagen, die sich auf ein künftiges Leben auf der Erde bezogen. Die Hoffnung auf ein Leben im Himmel war ihnen völlig unbekannt.

Damit wurden sie erstmals konfrontiert, als Jesus Christus davon sprach, z.B. als er zu seinen Jüngern sagte: "Im Hause meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es anders wäre, hätte ich es euch gesagt, denn ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten. Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und will euch heimnehmen zu mir, damit dort, wo ich bin, auch ihr seid" (Johannes 14:2,3). Mit dem "Hause meines Vaters" meinte Jesus natürlich den Himmel und er sagte unmissverständlich, dass er seine damaligen Jünger dorthin holen werde.

Doch zeigt die Bibel auch, dass nicht alle Jünger Jesu Christus automatisch die Hoffnung haben, einmal mit ihm im Himmel zu sein. Sie spricht von "Auserwählten" und "Berufenen", deren Zahl begrenzt ist (Kolosser 2:3, Römer 1:6).

Jesus sagte einmal mit Blick auf diese "Auserwählten": "Fürchte dich nicht, du kleine Herde, denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Königreich zu geben" (Lukas 12:32). In der "Offenbarung" wird sogar die genaue Zahl dieser "kleinen Herde" bekanntgegeben: 144.000 Personen (siehe Offenbarung 7:4 und 14:1).

Warum ist aber die Anzahl der zu himmlischen Leben Berufenen überhaupt begrenzt? Weil diese Personen im Himmel eine besondere Aufgabe zu erfüllen haben; zusammen mit Jesus Christus bilden sie eine himmlische Regierung, in der Bibel auch "Gottes Königreich" genannt. Wie bei jeder anderen Regierung auch, können ihr nicht alle Bürger angehören, sondern nur eine begrenzte Auswahl geeigneter Personen.

Diese himmlische Regierung wird über gehorsame Menschen hier auf der Erde regieren. Darüber schreibt die Offenbarung: "...mit deinem [Jesu Christi] Blut hast du für Gott Personen aus jedem Stamm und [jeder] Zunge und [jedem] Volk und [jeder] Nation erkauft, und du hast sie zu einem Königtum und zu Priestern für unseren Gott gemacht, und sie sollen als Könige über die Erde regieren" (Offenbarung 5:9,10).

Welches sind aber einige Voraussetzungen dafür, dass jemand in den Himmel gelangen kann? Zum Beispiel muss jeder, der einen Platz im "Königreich der Himmel" bekommt, mit Jesus Christus in den "neuen Bund" und in den "Bund für ein Königreich" aufgenommen werden.

Jesus sagte beim letzten Abendmahl zu seinen Jüngern: " Ihr aber seid es, die in meinen Prüfungen mit mir durchgehalten haben; und ich mache einen Bund mit euch, so wie mein Vater einen Bund mit mir gemacht hat, für ein Königreich, damit ihr an meinem Tisch in meinem Königreich esst und trinkt und auf Thronen sitzt (Lukas 22:29-30).

Nach Jesu Worten wird nur jemand in diesen Bund aufgenommen, der "in meinen Prüfungen mit mir durchgehalten" hat, d.h. jemand, der ähnliche Erprobungen des Glaubens wie Jesus durchgemacht und in ihnen, ebenso wie er, standgehalten hat.

Eine weitere Voraussetzung für das himmlische Leben ist die Wiedergeburt. Das geht aus folgenden Worten Jesu hervor: "Wenn jemand nicht wiedergeboren wird, kann er das Königreich Gottes nicht sehen" (Johannes 3:3). Auf das Thema "Wiedergeburt" näher einzugehen, würde den Rahmen dieser Antwort ganz sicher sprengen. Doch sei hier nur soviel gesagt, dass die Wiedergeburt eine unabdingbare Voraussetzung für die Berufung zu himmlischem Leben ist.

Wie diese biblischen Darlegungen gezeigt haben, steht ein Leben im Himmel wohl den meisten Menschen nicht in Aussicht. Andererseits wird das am Anfang beschriebene Leben in einem Paradies auf Erden sehr vielen Menschen offenstehen, denn über die Auferstehung zum Leben hier auf der Erde heißt es in der Bibel: "Und ich [der Apostel Paulus] habe die Hoffnung zu Gott, welche diese [Männer] auch selbst hegen, dass es eine Auferstehung sowohl der Gerechten als auch der Ungerechten geben wird (Apostelgeschichte 24:15).

Zu diesen "Ungerechten" zählen all die Menschen, die in ihrem früheren Leben nicht die Möglichkeit hatten, Gott wirklich kennenzulernen. Nach ihrer Auferstehung bekommen sie jedoch die Chance dazu. Wenn sie sie nutzen, dann steht ihnen das verheißene ewige Leben in Aussicht.

Dann wird sich die folgende alte Prophezeiung aus einem Psalm erfüllen:" Denn die Rechtschaffenen sind es, die auf der Erde weilen werden, und die Untadeligen sind es, die darauf übrigbleiben werden" (Sprüche 2:21). Kannst Du Dir vorstellen, wie schön es sein wird, wenn es auf der Erde keine bösen Menschen mehr geben wird?

LG Philipp

Ja.

Zeugen Jehovas: Kein Platz für alle im Himmel
Zeugen Jehovas begehen heuer am 11. April den aus ihrer Sicht einzigen christlichen Feiertag. Die Gemeinschaft ist überzeugt, dass nur eine kleine Zahl auserwählter Personen Platz im himmlischen Königreich hat. In Russland droht ein Verbot der Gemeinschaft.
Heuer am 11. April – nach biblischem Kalender der 14. Nisan – begehen die Zeugen Jehovas (auch Jehovas Zeugen) ihren höchsten Feiertag: das Gedächtnis des Todes Jesu. Das Datum variiert jedes Jahr und wird nach dem jüdischen Mondkalender berechnet, wie er zur Zeit Jesu in Verwendung gewesen sein soll. Zentrum der Feier ist das gemeinsame Gebet und die Abendmahlsfeier, bei der nur jene, die sich zu den 144.000 Auserwählten zählen, die ins himmlische Reich kommen, von Brot und Wein nehmen.

Das Problem ist nur, dass diese Zahl schon längst erreicht wäre. Zudem geht es bei den 144.000 klar und eindeutig um Israeliten und nicht zum Zeugen Jehovas.

Ja, denn die Zeugen Jehovas haben ein "Zwei-Klassen-System": Die himmlische und die irdische Klasse.

Zur himmlischen Klasse gehören die 144.000 Menschen, die in den Himmel kommen. Die Zeugen Jehovas nehmen hier die Zahl 144.000, die in der Johannesoffenbarung vorkommt, wörtlich (Offb 7,4; Offb 14,1). Die Frage ist hier allerdings, ob die Zahl wörtlich oder symbolisch zu verstehen ist.

Die Menschen der irdischen Klasse wird einmal in einem irdischen Paradies ewig leben.

Die Lehre vom "Zwei-Klassen-System" wurde von der Wachtturm-Gesellschaft erst 1935 dogmatisiert. Vorher gab es diese Lehre in dieser Form nicht.

Firmian  17.07.2021, 16:01

Aber selbst, wenn man die Zahl mit den 12 mal 12.000 wörtlich nähme, muß man weiterlesen, daß das nur die zwölf Stämme Isreals betrifft und zusätzlich noch "ungezählte" Nichtisraeliten dazukommen.

Für mich nicht unbedingt nachvollziehbar, daß man die Zahl wortwörtlich nimmt und die Namen der Stämme anscheinend nicht.

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Nein. Diese 144.000 sind lediglich die Regierung.

Und der "Himmel", den viele Außenstehende meinen, ist das Paradies. Und das befindet sich eben auf der Erde, nicht irgendwo im Nirgendwo wie viele es sich vorstellen. Der Mensch wurde für die Erde erschaffen...

Es ist genau betrachtet nicht wirklich erstrebenswert, zu den 144.000 zu gehören. Wer will schon so viel Verantwortung haben?

Nur Leute mit unheiligen Machtgelüsten finden es doof, daß sie auf der Erde bleiben sollen... Aber da gehören sie halt auch hin weil inkompetent. 😜

warehouse14

UW1969  16.07.2021, 19:05
  • Nein. Diese 144.000 sind lediglich die Regierung.

Die Zeugen Jehovas glauben, dass im "Tausendjährigen Reich" die Menschen von Christus und 144.000 Menschen regiert würden und diese würde sich dann im Himmel befinden. Die Zeugen Jehovas glauben also damit schon, dass es einen himmlischen Bereich gibt (Jehova, Christus, gute Engel und 144.000 Menschen). Als Christ hat man hier aber eine etwas andere Auffassung.

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Ja.

Ist eine traurige Diskrepanz das ganze, wo die geistliche Führung der Jehovas Zeugen den natürlichen Juden es abschreibt, Gottes auserwähltes Volk zu sein. So gibt es eigetlich in der Offenbarung eine klare Israel-bezogene Auflistung der 144.000, 12 Stämme mal 12.000 = 144.000.

Jesus bezeichnete sie einmal als die "kleineHerde".

Doch die Prophezeiung das Gott Menschen aus allen Nationen retten wollte, nicht nur aus Israel, die erging schon an Abraham, lange bevor es die Offenbarung gab.

Auch gibt es Diskrepanzen in der Vorstellung, wie und wo Gottes Reich ist. Auch in der Frage nach dem Paradies und dem Leben im Jenseits, da es alles miteinander zu tun hat.

Doch letztlich kommt Gottes Statt, das himmlische Jerusalem an das schon Abraham glaubte, letztlich irgendwann auf die Erde, so das der Himmel auf die Erde kommen soll - insofern landen letztlich alle wieder auf der Erde. Auch die, die gerade jetzt schon bei Gott sein dürfen. Dazu gehören Judenchristen wie auch ehemalige Heiden.

Kurz: Ja es ist eine dieser für deren geistliche Führung typische Lehre, wo es nur irgendwie darum geht, das man nur als Geistgesalbter bei den Jehovas Zeugen in den Himmel kommt. Auch wie das aussehen soll. mit Jesus zu regieren, wird bei Jehovas Zeugen wasvöllig anderes verstanden als wie in der normalen Christenheit, wo Jesus jemanden zu sich auf gleicher Ebene zieht,als König, um ihn besser ein Freund und Bruder zu sein - es geht um den Dienst, nicht um Befehle zu erteilen, sondern immer nur um die Liebe Gottes, welche sich selber zu teilen wünscht.