Glasfasernetz-Anschluss: wie kann ich den Vertragumgehen?
Mein getrennt lebender Mann hat im letzten Oktober einen Vertrag mit unserem gemeinsamen Netzanbieter gemacht, der einen zusätzlichen Anschluss eines Glasfaser-Gerätes beinhaltet.
Dieser Vertrag ist zu einem laufenden Vertrag dazu gekommen, den wir ursprünglich mal gemeinsam für diese Wohnung abgeschlossen hatten...mit DSL, Festnetz und mehreren kostenlosen Handynummern. Obwohl mein Mann schon eine ganze Weile nicht mehr hier wohnt, nutzt er die kostenlose Nummer und hat bisher die gesamten Vertragskosten getragen.
Nun wollten wir den Vertrag auf mch umschreiben. Das geht aber nicht, weil der Glasfaseranschluss noch nicht in Betrieb genommen wurde. Es fehlt noch die Installation der entsprechenden Geräte. Mein Mann hatte die Post des Anbieters bekommen und nie darauf reagiert und mich hat das Glasfasernetz nicht interessiert.
Nun wollte ich also endlich den Vertrag übernehmen. Der Anschluss für das Glasfasernetzteil liegt aber genau hinter dem Kopfende meines Bettes. Ich will es dort auf gar keinen Fall nutzen. Die Möbel können aber nicht anders gestellt werden.
Was kann ich machen, um doch noch aus dem Vertrag raus zu kommen?
Unsere Genossenschaft hat die Glasfasertechnik in jeder Wohnung verbauen lassen. Aber muss man sie deswegen auch nutzen?
1 Antwort
Du kommst sauber raus, indem der aktuelle Vertragspartner (dein Mann) den Glasfaser-Zusatz wegen Nichtbereitstellung außerordentlich kündigt – vorher setzt ihr schriftlich eine letzte, angemessene Frist zur Herstellung und kündigt dann fristlos, wenn nichts passiert. Das ist genau so vorgesehen; bei verzögertem Ausbau darfst du nach Fristsetzung außerordentlich beenden.
Solange der Anschluss nicht geschaltet ist, schuldet ihr für den Glasfaser-Tarif grundsätzlich kein Entgelt. Eine Pflicht, die in der Genossenschaft verlegte Glasfaser tatsächlich zu nutzen, gibt es nicht; dulden ja, abonnieren nein.
Wenn der Anbieter mauert, gehst du direkt in die Schlichtung der Bundesnetzagentur; die vermittelt verbindlich zwischen Kunden und Anbieter. Antrag online stellen.
„Hiermit bevollmächtige ich, [Name, Anschrift, Kundennummer], meine Ehefrau [Name, Anschrift], mich gegenüber [Anbieter] in sämtlichen Vertragsangelegenheiten zum Vertrag [Vertrags-/Auftragsnummer Glasfaser] zu vertreten, insbesondere Fristen zu setzen und Kündigungen zu erklären. [Ort, Datum, Unterschrift]“
„Kundennr.: [···], Vertrag: [···]. Seit Vertragsschluss am [Datum] ist der Glasfaseranschluss trotz mehrfacher Ankündigungen nicht betriebsbereit. Ich setze Ihnen hiermit eine letzte Frist bis zum [heute + 21 Tage] zur vollständigen Herstellung und Aktivierung.
Dein Mann bleibt Vertragspartner und storniert ausschließlich die ungeschaltete Glasfaser-Auftragsposition mangels Inbetriebnahme; gleichzeitig verlangt er die sofortige Entkopplung vom Bestandsvertrag sowie die Vertragsübernahme des DSL/Festnetz-/Mobil-Altvertrags auf dich.
Wenn der Anbieter euch mit „Sie haben Termine ignoriert“ kommt, kontert ihr: Ganztagsfenster begründen keinen Annahmeverzug. Blockt der Anbieter trotzdem, gebt ihr den Fall direkt in die Schlichtung der Bundesnetzagentur.
Leider liegt die Sache genau umgekehrt. Mein Mann hat auf die mehrmalige Aufforderung des Anbieters das Gerät endlich anzuschließen nicht reagiert. Ich fühle mich nun damit auch überfordert...