Gibt es unter euch Menschen, die vom Leben "bestraft" wurden?
Ich gehe davon aus, dass die meisten User hier kein angenehmes Leben hatten oder haben. Ich spüre es einfach.
8 Antworten
Sorry, ich kann nicht mit einer Leidensgeschichte dienen. Meine Geschwister, meine Frau, ein großer Teil meiner ehemaligen Kommilitonen und Freunde hat sich aus relativ kleinen Verhältnissen hochgearbeitet und studiert um in Berufen zu arbeiten die sie interessant und oft erfüllend finden. Ich kenne niemanden aus meinem engeren Familien und Bekanntenkreis, der systemisch rumjammert oder dauerhaft unglücklich ist und sich "bestraft" fühlt (inklusive einer jungen Frau die aufgrund einer Autoimmunerkrankung langsam vor sich hinstirbt).
Mein Eindruck ist eher, dass das sich vom Leben bestraft fühlen die Ausnahme und sehr spezifisch und individuell auftritt; eventuell ist es auch situationsabhängig- z.B. wenn man sich im normalen Auf und Nieder des Lebens mal gerade im Tal befindet. Aber das ist, genau wie das Glücklichsein, eben kein Dauerzustand.
Du fragst:
Gibt es unter euch Menschen, die vom Leben "bestraft" wurden?
Das Leben kann niemanden bestrafen. Ob es und gut geht hängt maßgeblich davon ab, ob wir zuvor eine richtige oder falsche Entscheidung getroffen haben.
Ein Beispiel: Wer sich gegen eine fundierte Ausbildung entscheidet, wurde nicht vom Leben bestraft, wenn er keine gut bezahlte Jobs machen kann.
Du schreibst:
Ich gehe davon aus, dass die meisten User hier kein angenehmes Leben hatten oder haben.
Und ich gehe davon aus, dass du dich nicht informiert hast, wie viele User auf GF überhaupt aktiv sind.
Was heißt "die Meisten" - 60 % - 3/4 aller Nutzer?
Du behauptest:
Ich spüre es einfach.
Eine sehr oberflächliche Beschreibung, deiner hellseherischen Fähigkeiten.
Meine persönliche Meinung ist:
Pech im Leben zu haben, gehört zum Lebensrisiko.
Wirklich Jeder kann unverschuldet in Schwierigkeiten geraten.
Verlust des Arbeitsplatzes, weil der Betrieb pleite ist.
Verlust der Wohnung, weil der Vermieter Eigenbedarf angemeldet hat.
Zweifelsfrei keine schöne Situation. Schuldzuweisungen und Selbstmitleid lösen jedoch keine Probleme.
Nicht das Leben an sich hat mich bestraft und ich finde es nicht richtig, gleich von einer Bestrafung zu sprechen. Ich habe es schwerer als andere. Vielleicht bringt mir das auf langfristige Sicht etwas.
Nur, weil das Leben nicht unbedingt einfach ist, empfinde ich dies absolut nicht als „Strafe“. Ich versuche stets, das Bestmögliche rauszuholen, lerne (auch) aus meinen Fehlern, gehe Probleme konstruktiv an, geniesse jeden schönen Moment sehr bewusst und liebe & schätze mein Leben mit allem, was dazugehört. Ich habe nichts im Leben „geschenkt“ bekommen, musste mir alles hart erarbeiten. Aber dies ist für mich definitiv kein Grund zum Jammern, im Gegenteil; ich sehe es so, dass ich stolz darauf sein darf, dass mich all dies (inkl. negativer & positiver Erfahrungen!) dahin geführt hat, wo ich nun stehe/bin:)
Dass ich beruflich mit den „dunklen“/negativen menschlichen Seiten/Taten und deren Auswirkungen/„Ergebnissen“ zu tun habe, ist ein anderes Thema, denn ich habe mich ja bewusst & gerne dafür entschieden. Im Zuge dieser Tätigkeit sehe ich sehr viel übles, Gewalt & Leid; um damit umgehen zu können, bedarf es einer starken & stabilen Psyche - ansonsten würde man selbst zugrunde gehen.
Wenn man Probleme/Sorgen hat, die man alleine nicht zu bewältigen/verarbeiten vermag, hat man die Möglichkeit, sich professionell unterstützen zu lassen; Hilfe zu suchen/anzunehmen, ist absolut keine Schande, ganz im Gegenteil.
Die meisten? Wie kommst du da drauf?
Vom Leben gestraft würde ich Leute bezeichnen, die ständig Pech und Leid Erfahrung, ohne selbst je schlecht gewesen zu sein.
Das ist doch recht selten.
Sagt mir mein Gefühl. Ich glaube nicht, dass die meisten User hier glücklich mit ihrem Leben sind.