Gibt es Menschen, die nie jung sein wollen, auch wenn sie es objektiv nicht mehr sind?
Und falls ja, bist du es auch? Hättest du eine Erklärung, warum das so ist?
Bei mir ist das so, dass ich es schon als Kind gehasst habe, ein Kind zu sein. Mir hat der Status in der Familie (dass ich „das Kind“ bin) nie geschmeckt. Selbst als mittlerweile Ü30-Jähriger ärgert es mich, wenn ich gelegentlich als „junger Mann“ bezeichnet werde.
Dabei wundert mich, dass die meisten Erwachsenen sehr gerne jünger sein würden. Wie kommt es? Und bin ich damit „unnormal“?
4 Antworten
Wenn man unter 20 ist will man älter sein,
wenn man unter 50 ist, ist alles ok,
wenn man über 50 ist, will man jünger sein.
So geht es den allermeisten Menschen !
Hier ist ein Paradox: Einerseits will niemand jung oder alt sein. Andererseits gibt es keinen richtigen Namen für das (erwünschte) Alter zwischen 25 und 50: Bis zu irgendeinem Alter (so etwas wie 50) wird man als „jung“ betitelt und danach ist man plötzlich „alt“. Warum gibt es kein „Mittel“, während es doch alle sein wollen?
Mit 20 wollte ich nicht älter sein! Mit 50 dachte ich glücklich, jetzt hast Du schon seit 10 Jahren das Schwabenalter erreicht und bist endlich erwachsen geworden! Und freute mich zufrieden auf die nächsten erwachsenen Jahre!
Als Kind habe ich mich nicht daran gestört, Kind zu sein, da mich meine lieben Eltern und meine liebe Mama als Spätgebärende stets auf Augenhöhe betrachtet haben und mit mir umgegangen sind. So gab es weder Schläge noch Verbote bei meinen Eltern. Meine lieben Eltern erklärten mir von Anfang an die Welt und zwar in jeder Beziehung. Wenn ich etwas nicht tun sollte, so erklärten sie mir, warum dieses Verhalten nicht gut sei und wie ich mich besser verhalten sollte. Dadurch, dass sie mich als ebenbürtig behandelten, weckten sie nicht meinen Widerspruchsgeist, sondern ich fühlte mich von ihnen akzeptiert und zwar immer und überall. Meine Eltern schlossen mich auch nie von ihren Unterhaltungen untereinander aus, auch nicht von denen mit ihren Bekannten oder Freunden. Ich nahm für sie selbstverständlich an allen Gesprächen teil. Und hörte stets sehr aufmerksam zu und lernte auf diese Weise schon sehr früh viel über Menschliches und Allzumenschliches. Wenn ich die Reaktion eines Menschen in einem Gespräch mit meinen Eltern nicht verstanden hatte, sprachen wir hinterher darüber, sodass ich mir eine fundierte Meinung bilden konnte. Durch ihre Errziehung war ich sehr umgänglich und gelehrte und sehr gut zu haben, sodass meine lieben Eltern ihre Freude an mir hatten - und ich an ihnen!
So kam es, dass ich mit jedem Alter, in dem ich mich durchs Leben bewegte, zufrieden war! Auf jedes hinzukommende Jahr war ich immer stolz. Und nun im Erwachsenenalter fühle ich mich nicht alt, sondern höchstens weise und denke manches Mal, "mein Gott, wenn du dieses Wissen und diese Langmut, die du jetzt hast, schon mit 20 gehabt hättest, wie wunderbar wäre das erst gewesen!" Es ist so schön, nun in d i e s e m meinem Alter über Weisheit, Engelsgeduld und Stoizismus zu verfügen, wie herrlich fühlt sich diese innere Gelassenheit und Harmonie an! Und ich danke dem Schicksal für mein Alter und freue mich darüber!
Gibt wahrscheinlich welche, die auch so sind, aber wahrscheinlich nicht viele
Viele wollen ja so lange jung sein und jung aussehen wie es geht
Aber warum?
Ich meine, bei Frauen kann ich das nachvollziehen. Eine junge Frau ist in der Regel attraktiver.
Aber warum ist das auch bei Männern so?
In der heutigen Zeit würde ich nicht mehr jung sein wollen
Ich auch nicht. Die Frage ist, wann „jung“ aufhört und wann „mittel“ beginnt.
In meiner Bibliothek steht ein altes Buch mit dem Titel "Ich schwöre mir ewige Jugend!" auf das ich seit vielen Jahren blicke. Ich gehe nach dessen Betrachtung gerne in die Diele zum großen Spiegel vor und schaue auf mein Ebenbild und denke mir in Gelassenheit: "Genauso ist es, ich schwöre mir ewige Jugend!"
Aber ich bin über 30 und will immer noch älter sein (zumindest bloß nicht jünger)… Heißt es etwa, dass ich nicht reif genug bin?