Gibt es ein Begriff für diese Subjektive Wahrnehmung?
Ayo,
Ich lebe schon seit vielen Jahren mit psychischen Schwierigkeiten und habe auch bereits mehrere Therapien hinter mir. Ich sage das als kleine Notiz, vielleicht hilft es, um das, was ich gleich beschreibe möchte, besser nachvollziehen zu können.
Seit einiger Zeit begleitet mich das Gefühl, als würde ich auf der Stelle treten, während alle anderen weitergehen, wachsen, sich entfalten, lachen, weinen und sich ihren Leben bewusst werden.
Und ich? Ich bleibe einfach stehen. Beobachte. Versuche zu atmen.
Manchmal überfordert mich dieses Gefühl so sehr, dass ich mich wie eingefroren fühle, innerlich stehen geblieben, stagniere ich irgendwo in einem früheren Alter.
Als hätte sich mein Körper zwar weiterentwickelt, aber etwas in mir ist bei (gefühlt)16 stehen geblieben. Und seither warte ich. Auf was? Weiß ich selbst nicht genau.
Dazu haben ich folgende Fragen:
Gibt es dafür einen bestimmten Begriff?
Was kann man gegen dieses Gefühl machen?
4 Antworten
Fordere das Gefühl (am besten laut) auf zu veschwinden. Das ist kein Witz sondern hat etwas mit Autosuggestion zu tun. Der schizophrene Mathematiker und Preisträger Forbes Nasch hat beschrieben, dass er so seine schizophrenen Anfälle teilweise unter Kontrolle gebracht hat.
Mir kam beim Lesen Deiner Frage der Begriff "Depersonalisation" in den Sinn, doch das könnte zu weit gegriffen sein.
Versuche , Dich aus dem Vergleich zu nehmen, den Druck der Außenwelt beiseite zu legen und gib Deinen eigenen Erfolgen einen Wert. Gestatte Dir, Dein eigenes Tempo zu entwickeln
Welche Art Therapien hast Du denn gemacht und welche Nah- und Fernziele hast Du?
Beginne mit kleinen Schritten zum Nahziel.
Ich verstehe das so, als würdest Du Dich beruflich und privat nirgends so richtig wiederfinden.
Wie alt bist Du denn?
Und beruflich oder privat siehst Du Dich nirgends?
Hast Du Schwellenängste?
Schwellenängste?
Ich fühle mich sowohl beruflich als auch privat nirgendswo dazugehörig. Ich mache es natürlich, weil ich es ja machen sollte, aber es ist nicht so ein großes "ja"
Mit Schwellenängsten meine ich, Angst vor etwas Neuem, das man sich nicht zutraut. Lieber in den alten Mustern bleibt, weil man Angst hat, bei etwas Neuem zu scheitern.
Mit Mitte zwanzig ist es nicht ungewöhnich, zwar zu funktionieren, aber im Grunde ohne "Herzblut" dabei zu sein. Vielen ist das nicht bewusst, somit ist es nicht grundsätzlich schlecht, wie Du empfindest.
Trotzdem horch mal in Dich hinein, was bei Dir ein Gefühl von richtig auslöst. Wo Du Dich mitgenommen fühlst. Ganz ohne Korsett eines Vergleiches.
Ich glaube, ich kenne das Gefühl.
Hab mir Hilfe gesucht.
Das sind meine eigenen Diagnosen von Fachärzten (also bezogen auf mich, nicht dass ich mich selbst diagnostiziert habe)
- Rezidivierende schwere Depression
- PTBS mit Verdacht auf kPTBS
- Schizoide Persönlichkeitsstörung
Erstes gabe ich auch. Traumastörung würdd mich zumindest nicht wundern, bei mir gab es auch mal den ansatz auf eine DIS aber die wurde nie weiter verfolgt.
Bitte verwechsel Schizophrenie nicht mit schizoide PS.
Dann hab ich was falsch verstanden und nicht intensiv genug recherchiert.
Laut Google
Definition. Eine dissoziative Identitätsstörung, kurz DIS, ist eine Form der dissoziativen Konversionsstörungen. Der Patient weist mindestens zwei getrennte Persönlichkeiten auf, wobei zu einem bestimmten Zeitpunkt immer nur eine nachweisbar ist.
Was bedeutet denn DIS?
Ja genau. Aber mit komplett anders meinte ich eigentlich ein anderes spektrum als bei Schizophrenie. Sowohl diese Diagnose als auch DIS werden gerne verwechselt. So war meine eigentliche Formulierung gemeint. Tut mir leid falls es missverständlich interpretiert werden konnte
Achso, nein. Alles gut. Ich bin nur drauf gekommen, weil du geschrieben hast
... bei mir gab es AUCH mal den ansatz auf eine DIS...
Darum dachte ich erst, dass du mich für schizophren hältst.
Nunja, egal.
Also es gibt mehrere Begriffe für sowas, kommt aber drauf an weshalb du dich so fühlst. Hast du bestimmte Momente in denen du stehen geblieben bist? Oder hast du ein Gefühl woran du dich immer wieder erinnerst? Was fühlst du wenn du so „zurückgebliben“ bist?
Es ist so ein Grundsätzliches Gefühl. "Ich hab mich nicht weiterentwickelt". Ich hab zwar Schulisch alles abgeschlossen... aber Gefühlt bin ich in diesen Zeitraum gefangen, weil ich genau die selben Gedanken und verhaltensmuster habe, wie damals. Es ist nichts passiert. Es kommt manchmal einfach spontan, manchmal wenn ich Songs höre die ich von damals kenne oder aber ich mich mit etwas beschäftige. Ich denke diese Art ist normal?
Aber dann gibt es auch einfach so ein Gefühl, als würde ich "weggesteckt" werden und hänge irgendwo in mir fest. Ich bin mir nicht sicher, ob diese Beschreibung dir weiterhilft, mir zu helfen.
Sie hilft mir, dich zu verstehen. Ob ich dir helfen kann, liegt mehr an dir. Ich seh das so. Du denkst du bist falsch wo du gerade bist, du denkst du müsstest anders sein, weiter, an einem anderem Ort (zeitlich gesehen). Aber jeder Mensch entwickelt sich weiter, auch du.
versuchs mal so zu sehen. Du kannst nicht kontrollieren, wer du bist. Also muss es einen Grund dafür geben warum du dich so fühlst als wärst du genau gleich geblieben. Und ich denke dieser Grund ist, dass du schon perfekt bist. Du hast eine rationale Sichtweise und du kommst mir wie jemand rüber der wenn er argumentiert seine Gefühle ignoriert, praktisch das Maximum an Intellekt (in dem Bereich zumindest).
Ich nehme das im Moment so war, als würdest du dich davor verstecken so zu sein. Oder du siehst es als eine negative Eigenschaft. Aber siehs doch mal als Vorteil. Du hast schon Perfektion für dich erreicht. Vielleicht bist du nicht perfekt für andere, aber für dich selbst kannst du machen was du möchtest weil du bist wie du bist und sein solltest.
ich hab keine Ahnung ob dir das weiterhilft und ob das überhaupt richtig ist was ich von dir denke aber so seh ich das. Bitte lass mich wissen ob ich das richtig verstanden hab, ich muss nämlich im Gegensatz zu dir noch an mir arbeiten.
Vielleicht ist dies so. Vielleicht hasse och mich doch mehr als ich denke weshalb ich mich selber "wegstecke"?
Es ist zumindest ein anderer Blickwinkel, den ich aktuell wahnsinnig stark gebrauchen kann. Vielen Dank!
Sehr gerne. Ich hatte mal sowas ähnliches deswegen hab ich dir einfach erzählt was mir weitergeholfen hat.
Ich bin mir was Depersonalisierunt angeht auch nicht sehr sicher, es gab in dieser Richtung aber mal Gedanken (DIS) aber ich habe leider keine wirklich ahnung, ob sich dies so anfühlen könnte.
Therapie, in verschiedenen Kliniken, tiefenpsychologisch, verhaltens und Kognitive verhaltens therapien. Sowie eine Traumatherapie.
Ziele. Ich habe irgendwie keinerlei Ziele. Ich wollte meine Schule abschließen und seitdem, fühlt es sich so an als würde ich einfach etwas machen aber auch irgendwie nicht. Verzeih mir, falls die Beschreibung zu unverständlich sind.