Ganzes Hähnchen - wie zubereiten/aufbewahren?
Aus einem Impuls heraus habe ich bei unserem ortsansässigen Biohof für heute Nachmittag ein ganzes Hähnchen bestellt (ca. 2 kg, also ein ordentlicher Brummer). Ich hatte eigentlich vor den auf dem Grill am Drehspieß zu machen, aber ich bin mit meiner Frau alleine und stelle mir die Frage, was ich mit dem ganzen übrigen Fleisch mache, wenn es schon durchgegart ist. Zu Suppe verarbeiten ist fast zu schade, oder? Kann man es noch anders aufheben?
Oder empfehlt ihr mir eher den Vogel vorher zu zerlegen und z.B. am Wochenende nur die Schenkel zu machen und den Rest einzugrefrieren?
Ich freue mich auf eure Inspirationen, vielen Dank allen Hobbyköchen und Co.
6 Antworten
Drehspieß ist natürlich lecker, aber in der Röhre vom Ofen gelingt ein Brathuhn auch sehr gut. Im Ofen erhält man zusätzlich eine leckere Sauce. Gare ein paar Zwiebeln mit, gieße nach 30 min mit Wasser auf, so ist das Huhn knusprig und die Sauce lecker.
Wenn es gut und lange durchgegart ist, kann man davon auch sehr gut noch am zweiten Tag essen.
Ich würde aber für die Zukunft dazu raten, nur Hühner um 1400 g zu kaufen. Das ust zu zweit ideal und sie sind oft eher saftiger und zarter.
Ja, genau, das Huhn kommt in einen großen Bräter, dazu Zwiebeln und nach 30 min mit Wasser aufgießen. Super Sauce! Du kannst so ein großes Huhn lässig 2 bis 2,5 Stunden garen, es soll ja schön durch sein (160 °C).
Natürlich kann man auch am nächsten Tag noch weiter von dem Huhn essen.
Einfrieren von Resten ist gar kein Problem, wenn es gut durchgegart ist. Abkühlen lassen, tranchieren, dann gleich einfrieren.
Verwertbarer Fleischanteil ist etwa 1200 g, also 600 pro Person. Das reicht für drei Mahlzeiten zu zweit. So viel ist es also auch wieder nicht.
Auch wieder wahr, und unser Hund bekommt auch einen Happen ab. Dann könnte ich das Huhn wie von dir beschrieben im Ofen machen, dazu Semmelknödel und Blaukraut. Evtl. reichen hier schon die Schenkel. Die Flügel kann man snacken und die Brust schneide ich klein für einen Salat oder für ein Sandwich, das wär doch auch was.
Kommt auch noch drauf an, welche Innereien dabei sind. Könnte mir vorstellen, dass Bioläden die mitverkaufen, obwohl viele sie gar nicht haben wollen.
Leber unbedingt getrennt verarbeiten (In Pfanne braten), sonst schmeckt die Sauce nicht. Oder Leber entsorgen, wenn sie keiner bei euch mag.
Herz und Hals kann mit im Bräter mitgaren, aber müsst ihr wissen, ob ihr scharf drauf seid.
dazu Semmelknödel und Blaukraut
Yep, das passt beides super gut.
Jeder eine Keule und vielleicht eine Viertel Brust sollte als Mahlzeit reichen. Am nächsten Tag den Rest Brust und es passt schon. Flügel snacken am Abend.
Also mehr als drei Tage esst ihr nicht davon, eher nur zwei. Je nach Hunger bei euch.
Im Ofen wird das Huhn genau so zubereitet? Also zunächst kalt abbrausen, dann unter die Haut fahren und leicht vom Fleisch lösen und dann mit Rub einreiben? Habe wo gelesen, dass man die Gewürze dann in etwas Milch lösen und damit das Hühnchen immer wieder einpinseln soll. Gehst du da mit?
Abwaschen
Also ich wasche Hühnchen bisher eigentlich auch, aber die Lehrmeinung tendiert inzwischen zu "braucht man nicht", weil im Ofen sicher alle Keime absterben und man beim Abbrausen die Keime nur in der Küche verteilt. Ich habe es jetzt schon ein paar Mal ohne Abwaschen gemacht, wenn das Hühnchen sauber aussah. Wenn aber noch Blut drin ist oder es tropft, dann auf jeden Fall mit kaltem Wasser gut waschen.
unter die Haut fahren und leicht vom Fleisch lösen
Mache ich nicht, aber schadet auch nicht.
und dann mit Rub einreiben
Ja, leckeres Würzmittel nehmen und gut einreiben.
die Gewürze dann in etwas Milch lösen
Mach ich nicht, aber man kann die Haut mit wenig Öl einreiben, damit das Gewürz besser hält.
Wenn man das Hühnchen (oder eine Ente, Gans) über zwei Stunden im Ofen hat, wird es knusprig genug und man muss eher nicht so oft übergießen/überpinseln. Ich mach das nur zum Ende noch mal.
Auf einem Drehspieß bietet sich das an, weil die Haut dann noch knuspriger wird.
Der Drehspieß bringt zur Knusprigkeit wohl nur etwas, wenn man einen Heckbrenner hat. Solange die Hitze von unten kommt und direkt unter dem Huhn auch ein Schälchen die Hitze blockiert, habe ich im Endeffekt wohl auch nichts anderes als einen Backofen. Beim Spießbraten geht der Fleischsaft durch die Rotation immer zurück zur Mitte, das macht das Fleisch saftiger, aber beim Hühnchen ist es mir egal, deshalb habe ich mich für die Variante im Ofen entschieden.
Habe mich dabei ungefähr an deine Tipps gehalten und außerdem das Hühnchen auf eine Bierflasche gesteckt (drinnen: Bier, Olivenöl, Kräuter, Gewürze, Zwiebeln, Knoblauch). Leider hatte ich es ein wenig zu lang drin (Kerntemperatur 92 °C), aber war trotzdem sau lecker.
Es waren spontan 2 Freunde da und wir haben fast alles aufgegessen zu viert, den Rest gab es mit Kartoffelknödel als "Gröstel".
Danke nochmal!
Der Drehspieß bringt zur Knusprigkeit wohl nur etwas, wenn man einen Heckbrenner hat.
Ja, richtig. Wir haben früher immer einen Drehspieß vor einem senkrecht gestellten Holzkohle-Grill gehabt. Das war klasse! Darauf gelangen Hühner immer echt genial und man hatte sogar Sauce. Wir haben immer Weinbrand und Gewürze gemischt und drüber gegossen...
Wie auch immer, toll dass es euch geschmeckt hat! Und danke für die Rückmeldung und das Sternchen.
Hallo offeltoffel,
also ich würde den riesen "Flattermann" zerlegen, die Teile die nicht benötigt werden einfrieren und aus der Karkasse eine Suppe kochen!
Bei uns steht immer ein Hühnerbraterwagen, der einzelne Schenkel am Drehspieß hat, das ginge auch. Vielleicht ginge sogar ein halbes Huhn, wenn die Grillvorrichtung stabil genug und der Vogel richtig eingespannt wird! Ansonsten einfach die Teile normal auf dem Rost grillen!
Bei einem halben Huhn fehlt mir womöglich die Erfahrung, wie ich ihn vom Gewicht her zentral drauf bekomme. Aber ich werde wohl einfach experimentieren, wenn ich ihn dann zu Hause habe.
Kann ich den Hühnefond aus dem Gerippe auch machen, wenn das Hähnchen bereits gegart wurde, oder braucht es dazu das rohe, zerlegte Teil?
Bei einem halben Huhn fehlt mir womöglich die Erfahrung, wie ich ihn vom Gewicht her zentral drauf bekomme. Aber ich werde wohl einfach experimentieren, wenn ich ihn dann zu Hause habe.
Es ist keine große Kunst das Teil auszutarieren! Es gibt eben ein oder zwei Löcher,100%ig muss es nicht sitzen, gibt ja keine besondere Unwucht ;-)
Kann ich den Hühnefond aus dem Gerippe auch machen, wenn das Hähnchen bereits gegart wurde, oder braucht es dazu das rohe, zerlegte Teil?
Sicher ginge das auch, doch wenn Du es vorher zerlegst, hast Du eben den puren Hähnchengeschmack ohne neben Gewürze. Den heißen Fond kannst Du auch in Twist-off Gläser füllen, hält sich sehr lange! Das würde jedenfalls ich damit machen!
Ich mariniere die mit einer passenden Gewürzmischung und grille sie im ganzen.
Pro Kilo ca ne Stunde bei 170 grad.
Butt Glitter Rub oder Magic Dust passen gut.
Den Rest kann man klein schneiden und zb einen Geflügelsalat machen. Mit Majo, Creme fraiche, Cashewkerne, Mandarinen und lauchzwiebel, Curry, Salz und Pfeffer.
Das mit dem Salat klingt gut. An 2 kg Hühnchen werden zwei Leute trotzdem lange knabbern, oder?
2 Kilo sind ordentlich. Aber der Salat hält ja einige Tage im Kühlschrank.
Zunächst ein Hinweis. Du kannst das Huhn ganz zubereiten und was übrig bleibt, kannst Du ohne weiteres ein Tag aufheben oder für später einfrieren: ABER: aufgewärmtes Geflügel bekommt einen sogenannten Aufwärmgeschmack und schmeckt unter Umständen gar nicht mehr. Das kommt davon, daß der Luftsauerstoff das gegarte Geflügelfleisch verändert. Deshalb unbedingt sofort das noch lauwarme Resthuhn so gut es geht vakuumieren.
Hier ein sehr leckeres Rezept:
Huhn gefüllt nach Art der Försterin
Pollo ripieno alla boscaiola
Zutaten für 4 Personen
1 Huhn mit ca. 1,5 kg
1 kleine Semmel altbacken
250 ml Milch
300 g Waldpilze oder 150 g Champignons und 15 g getrocknete Steinpilze
1 Knoblauchzehe
100 g Bratwurst
2 Zweige Petersilie
30 g Parmesan
1 Ei
1 Msp. Muskatnuß
200 ml Weißwein
Salz, Pfeffer
1 Zweig Rosmarin
1 Prise Oregano
3 Salbeiblätter
5 EL Olivenöl, extra vergine, kalt gepresst
Zubereitung
Eine altbackene Semmel in Würfel schneiden und in 250 ml Milch einweichen. Getrocknete Steinpilze in etwas Wasser einweichen, danach entnehmen und etwas kleinschneiden. Einweichwasser aufheben.
Huhn waschen, Innereien entfernen und anderweitig verwenden. Mit Hilfe von Küchenpapier gut abtrocknen.
Waldpilze oder Champignons in feine Scheibchen schneiden.
1 Knoblauchzehe in Scheibchen schneiden. Petersilie fein schneiden.
In einem Topf 2 EL Olivenöl erhitzen und den Knoblauch kurz anbraten. Die Pilze und die Petersilie zugeben und ca. 10 Minuten schmoren, bis alle Flüssigkeit aus den Pilzen verdunstet ist. Danach mit Hilfe eines Mixstabes etwas zerkleinern.
30 g Parmesan fein reiben.
Die eingeweichte Semmel ausdrücken und mit der Pilzmasse, 1 Ei, 1 Msp. Muskatnuß und dem Parmesan in eine Schüssel geben. Von 100 g Bratwurst die Haut abziehen, etwas klein schneiden und ebenfalls in die Schüssel geben. Alles zusammen gut vermischen und Salzen und Pfeffern.
Das Huhn mit der Masse füllen und mit Hilfe eines Küchengarns oder Zahnstochern gut verschließen.
Backofen auf 200 Grad vorheizen.
Die Nadeln eines Rosmarinzweiges, 1 Prise Oregano und 3 Salbeiblätter klein schneiden und mit Salz nach Belieben in einer Tasse mit 3 EL Olivenöl vermischen.
Das Huhn damit möglichst gleichmäßig bestreichen und mit der Bauchseite in einen Bräter legen und 15 Minuten im Backofen anbraten.
Huhn umdrehen, den Bratensatz mit 200 ml Weißwein ablöschen und bei 180 Grad ca. 1,5 Stunden weiterbraten. Bie der Verwendung von getrockneten Steinpilzen das Einweichwasser zugeben. Ab und zu Brühe oder heißes Wasser zugeben, so daß immer ca. 1 cm hoch Sauce im Bräter verbleibt. Wer es ganz knusprig möchte, kann die letzten Minuten eine eventuell vorhandene Grillvorrichtung zuschalten oder die letzten 20 Minuten auf 250 Grad hochschalten. Die Sauce mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Zum Servieren das Huhn vierteln, die Füllung entnehmen und separat als Beilage zur Sauce servieren. Dazu kann man auch noch Bratkartoffeln servieren.
Ich würde das Huhn gut gewürzt im Ganzen auf den Grill schnallen. Und dazu nur Baguette essen.
Falls was übrigbleibt, schmeckt dies auch kalt am nächsten Tag. Du kannst aber auch einen Geflügelsalat davon machen ein Hühnerfrikassee oder ein indisches Hühnercurry.
Hi Kajjo, danke für die Tipps!
Drehspieß ist schon irgendwie "cooler", aber ich muss auch erst mal schauen, ob da das Huhn draufpasst, weil ich nur einen Zweiflämmer hab und ja auch eine Schale unterstellen muss. Mit Soße ist da nix, weil mir das in der Schale verbrennt. Im Ofen würde ich das Hühnchen in einen Bratenrein geben, oder?
Klar, 1400 g würde locker reichen, aber mir gefällt das Konzept so gut. Mit Bruderhahn und einer langen glücklichen Aufzucht. Deshalb gibt es auch keine für unter 2 kg, weil diese Rasse sehr lange und gesund wächst. Ich würde am liebsten eben alles gut verwerten und überlege nun, ob es jetzt 5 Tage am Stück Hühnchen gibt, oder ob ich das fertig gegarte Fleisch auch eingefrieren kann...