Freundin hat eine unglaublich schlechte Laune nach der Geburt
Hallo Zusammen,
am 11.11. haben meine Freundin und ich unsere Tochter bekommen worüber wir auch sehr glücklich sind.
Als meine Freundin ins Krankenhaus kam, war ich rund um die Uhr bei ihr was ich als selbstverständlich sehe. Seit Mittwoch letzter Woche sind wir nun alle gemeinsam zu Hause. Ich habe mir noch Urlaub genommen um meine Freundin zu Hause bei allen Aufgaben zu unterstützen. Die kleine habe ich immer gewickelt, gefüttert, zum Einschlafen gebracht, Behördengänge erledigt, Anträge verschickt, Hausarbeit gemacht, Einkäufe usw. usw. Seit Montag dieser Woche arbeite ich wieder, abends wenn ich nach Hause komme koche ich für meine Freundin, ich erledige noch Einkäufe die sie teilweise aufgrund ihrer Schmerzen noch nicht erledigen kann. Meine Freundin steht dafür nachts auf wenn unsere Tochter hungrig ist oder weint, da ich am nächsten Morgen zur Arbeit muss.
Nur hat meine Freundin eine unglaublich schlechte Laune. Ich werde permanent angemotzt wenn ich nur etwas Kleines falsch mache oder „eine dumme Frage“ stelle. Sie sagt sie sei müde und erschöpft – ich solle doch mal nachts aufstehen – dann würde ich sehen wie sie sich fühlt. Ich bin ein sehr geduldiger Mensch, habe lange nichts gesagt bis mir gestern der Kragen geplatzt ist. Da habe ich ihr deutlich gemacht was ich alles tue, dass ich neben meinem normalen Job auch noch einen Job zu Hause zu erledigen habe. Ich kümmere mich um irgendwelche Schäden in der Wohnung, ich erledige den ganzen Papierkram und die Banküberweisungen / Rechnungen. Ich arbeite wie jeder normale Mensch 9 Stunden am Tag und wenn ich abends nach Hause komme geht es gleich weiter – das ist auch OK für mich – aber ich will, dass man das auch schätzt.
Meine Frage: Ist es normal, dass sich meine Freundin so verhält? Sie war vorher nicht so. Die Situation zu Hause ist immer etwas angespannt – als ob ich aufpassen muss was ich sage. Wenn wir besuch haben ist sie der normalste und liebste Mensch und hat gute Laune. Also mache ich was falsch oder mache ich einfach zu viel richtig??
17 Antworten
Sei nachsichtig mit deiner Freundin. Es kann sich bei ihr um eine postnatale Depression handeln, die nicht selten nach einer Geburt ist. Wenn es in absehbarer Zeit nicht besser wird oder sich verschlimmert, solltet ihr einen Therapeuten einschalten.
Also als genauso betroffene Mutter, kann ich dir nur sagen, dass du zwar alles tun kannst und die Mutter trotzdem nicht zufrieden ist. Und ja, du machst die Dinge mit der Unterstützung richtig. Es ist toll, dass du nach deiner Arbeit dich um die Kleine mitkümmerst und auch Essen machst. Allerdings seid ihr nicht nur Mama und Papa, sondern auch ein Paar und zwei Individuen.
Deine Freundin hat jetzt inerhalb eines Jahres körperlich zwei Hormonumstellungen zu schaffen, gleichzeitig muss sie auch die neue Rolle "erlernen". Dazu kommt die permanente Ansprechbarkeit für sie, gerade nachts. Hast du mal überlegt, wie du dich fühlen würdest, wenn du jede Nacht andauernd aufstehen musst und auch nicht einmal durchshlafen kannst?
Was deine Freundin genauso wie du brauchst, ist auch mal Schlaf und so blöd wie es klingt Ruhe, Zeit wo sie keine Mama ist. Mein Schatz hat mir einen Tag in der Woche geschenkt. Da ich seit Mai (Geburt war Mitte Februar) wieder arbeiten gehe, habe ich die Belastung doppelt. Also ist das an meinem "kindfreien" Tag so, dass ich erst arbeiten gehe und danach was für mich machen kann. Und es ist egal was, ob Friseur, Kaffeklatsch, Kino oder auch- wie gestern mit ihm und unserem Kind shoppen gehen. Auch lässt er mich mal nachts ausschlafen (kannst du eventuell ja von Freitag auf Samstag machen) und kümmert sich um das Kind, wenn es schreit.
Ich empfehle dir ein Gespräch unter vier Jahren mit deiner Freundin- also ohne Kind. Besorg dafür einen Babysitter (wenn es möglich ist) wie z.B. Oma, Tante, beste Freundin usw. Und dann geht ihr aus dem Haus um die Ecke zum Spaziergang. Und dann frag deine Freundin direkt, was sie sich wünscht. Frag sie, wie sich das alles vorstellt. Und ganz wichtig, stellt euch beide die Frage, welche Erziehung ihr gerne für das Kind möchtet. Reden hilft- glaub mir. Ansonsten wird sie irgendwann explodieren. Mit der Zeit wird das alles besser, das bedeutet aber für euch beide viel Zeit und Kraft. Ganz besonders geniesst die Zeit mit eurem Kind.
Was spricht denn dagegen, wenn Papa mal das Kleine nimmt und Mama einen Abend für sich hat? Das hat doch nichts mit Weichei zu tun. Noch früher haben sie 10 Kinder groß gezogen und einen Bauernhof versorgt - und? Müssen jetzt alle Eltern auf Freizeit verzichten?
früher waren die großeltern dafür zuständig, der mutter das kind so oft wie möglich abzunehmen. wenn deine frau halbtags arbeiten war, dann hatte sie ja ihre kinderfreie zeit. was bläst du dich denn so auf, trollshow?
Ich reg mich darüber nicht auf. Weicheier ist eins. Immerhin gehen einige Mütter heutzutage arbeiten. Ich kenne eine Mutter mit drei Kindern, die kriegt Hartz IV, weil sie nicht arbeiten geht. Als der Papa letztens mall was wegen Zahnarzt sagte, kriegte er zu hören: "Was soll ich denn noch alles machen? Ich hab dafür keine Zeit!" Soviel dazu. Und wenn dann Mütter, die arbeiten gehen, Kind versorgen und den Haushalt schmeissen, mal einen freien Tag für sich beanspruchen, wird gleich geschrieen, was für eine Rabenmutter.
Die erste zeit kann das durchaus so sein. Es ist eine riesige Umstellung, wenn man sich um so ein Baby kümmern muss. Und die Hormone spielen auch verrückt. Du musst dir deshalb aber nicht Alles gefallen lassen. du darfst dann schon auch sagen, was du Alles machst und nicht angemotzt werden willst. Aber sei etwas nachsichtig mit ihren Stimmungsschwankungen. Sollte es aber länger andauern, dann kann es auch eine Depression sein. So was ist auch nicht selten nach einer Entbindung!
um ds problem des nächtlichen aufstehens etwas einzudämmen, habt ihr schonmal über die praxis des familienbettes nachgedacht?
dadurch ist man morgens wietaus wniger geschlaucht, als wenn man aufstehen muß um nach dem kleinen zu sehen. durch das aufstehen, eventuelles licht anknipsen,.... wird der kreislauf richtig hochgekurbelt und die nachtruhe ist im grunde dann dahin. man schläft zwar wieder ein, aber am nächsten tag fühlt man sich, als wäre man die ganze nacht auf gewesen.
möglich wäre auch ein babybalkon am elternbett. vor allem, wenn deine freundin stillt, ist das wirklich sehr praktisch.
meine freundin hatte einen solchen balkon, sie hat des nachts, wenn der wurm gequengelt hat, ihn einfach an sich ran gezogn, und an die brust gelegt und ist selbst beim stillen wieder eingeschlafen. das lief nach wneigen tagen so automatisch ab, daß sie überhaupt nicht emhr wirklich wach wurde dabei. so in etwa, als wüdest du dich im bett einmal umdrehen und wider richtig zudecken.
alles andere, bezüglich der stimmungsschwankungen, hormonumstellung und wochenbettdepression haben dir die anderen ja schon erläutert.
außer dem oben genannten familienbett, wäre vielleicht auch noch ein tragetuch eine gute lösung für euch. da kann das kleine direkt an muttern schlafen und sie hat die hände frei. das binden will allerdings gelernt sein. hierfür gibt es bücher aber auch kurse.
ein vorteil, wenn das keine den ganzen tag am oder neben einem erwachsneen verbringt, regelt sich der tag nacht rhythmus ganz schnell und es schläft eher durch, als kinder, mit denen herkömmlich umgegangen wird.
und glückwunsch zur kleinen familie, auch wenn es jetzt erstmal bissl streßig sein mag, das wird schon wieder.
du machst alles richtig! für deine freundin besteht allerdings eine schwere zeit bevor! das it keine leichte sache so ein baby zu haben! rund um die uhr muss man nach dem baby schauen usw... deine freundin ist warscheinlich sehr erschöft! aber keine sorge sobald dass kind ein bisschen älter ist senkt der stress sich! augen zu und durch! die schönste zeit kommt nih wenn das kind laufen lernt und anfängt zu sprechen!
"kindfreier Tag" ist ja wohl völlig absurd. Das Kind ist nunmal vorhanden und man soll sich der Situation stellen. Außerdem haben er und sie nur ein einziges Kind. Was machen denn Familien mit mehreren Kindern? Wir haben drei Kinder großgezogen. Da gab es auch keinen kindfreien Tag - für niemanden. Meine Frau ist auch bei drei Kindern noch halbtags arbeiten gegangen. Die Mütter von heute sind irgendwie Weicheier.