Freund ist arbeitsunfähig aufgrund Mobbing auf Arbeitsplatz?
Hallo,
ich schreibe hier aufgrunddessen, weil ich meinem Freund helfen will.
Er wurde damals in seiner Lehrzeit als Elektriker schwerst psychisch und physisch angegriffen durch die Lehrlingsausbildner, nicht nur er sondern einer seiner Freunde auch, der in derselben Firma wie er auch eine Lehre gemacht hat. Mein Freund hatte dadurch starke Depressionen, die er dann bekämpft hat. Sein Freund selbst ist bis jetzt noch immer depressiv und tut sich auch schwer sich zurecht zu finden in der Arbeitswelt. Er selbst ist auch in psychischer Behandlung.
Mein Freund hat dann eine neue Ausbildung als Fachsozialbetreuer gemacht. Das Problem ist nun, dass er sich in keiner Arbeit wohl fühlt und er bei kleinsten Bemerkungen der anderen Mitarbeiter sich stark gekränkt fühlt und in Schutzmodus geht, sogar so stark,dass er in Krankenstand dann geht bzw. kündigt.
Handwerkliche Jobs kann er gar nicht ausüben, weil ihm alles von der Elektrikerzeit hochkommt.
Sein jetziger Therapeut diagnostizierte bei ihm Anpassungsstörung.
Das Arbeitsmarktservice drängt ihm zu Arbeiten und ihm geht es jeden Tag schlechter weil er sich als hoffnungsloser Fall sieht.
Was könnt ihr ihm raten?
Und könnten er und sein Freund eventuell gerichtlich vorgehen gegen die Elektrikerfirma, wo sie damals ihre Lehre gemacht haben?
6 Antworten
Was könnt ihr ihm raten?
Er kann sich erstmal krank schreiben lassen wenn er nicht arbeitsfähig ist, langfristig sollte er sein Problem jedoch angehen. Sprich: Sich an einen kompetenten Therapeuten wenden.
Und könnten er und sein Freund eventuell gerichtlich vorgehen gegen die Elektrikerfirma, wo sie damals ihre Lehre gemacht haben?
Mit der Frage würde ich mich an die Arbeiterkammer wenden.
Er sollte sich dauerhaft krankschreiben lassen oder seinen gresundheitlichen Zustand zumindest ärztlich attestieren lassen.
Ggf. wird er daraufhin im Auftrag des Jobcenters amtsärztlich begutachtet.
Und könnten er und sein Freund eventuell gerichtlich vorgehen gegen die Elektrikerfirma, wo sie damals ihre Lehre gemacht haben?
Können sicherlich. Erfolg ist eine andere Frage :)
Ich würde dringend davon abraten, gerichtlich gegen die Ausbildungsfirma vorzugehen, denn vor Gericht wäre er dafür beweispflichtig, dass er aufgrund der Ausbildung Schaden genommen hat. Das bedeutet in einem Zivilprozess nicht nur, dass er eine Erkrankung nachweisen muss, sondern auch konkretes Mobbing und zusätzlich einen ursächlöichen Zusammenhang zwischen Mobbing und Erkrankung.
Im Amtsgericht und Landgericht sitzen keine Sozialarbeiter und Therapeuten, sondern Juristen. Dieser Schuss dürfte deswegen voll nach hinten losgehen.
Mein Rat: eine vernünftige Therapie zur Bewältigung seiner Anpassungsstörung machen, damit er irgendwann aus dieser Mühle der ständigen Überforderung seiner Anpassungsfähigkeiten wieder herauskommt.
Dieser Schuss dürfte deswegen voll nach hinten losgehen.
Es kann auch gönzlich anders laufen.
Intensive Therapie und evtl berufliche Reha machen. Dazu Antrag auf Teilhabe am Arbeitsleben bei der Rentenversicherung/Agentur für Arbeit stellen. Darüber kann man in Betrieben, die dafür offen sind, über mehrere Monate seine Arbeitsfähigkeit testen und an den individuellen Problemen arbeiten, die man am Arbeitsplatz hat und bekommt Unterstützung dabei. Kann sehr hilfreich sein. Aber begleitende Therapie ist auch sehr wichtig! Alles Gute für euch.
Das Einzige was wirklich hilft, meiner Erfahrung nach: selbst für Gerechtigkeit sorgen.Kein Gericht hilft einem bei sowas.