Fremde sind innerhalb der eigenen Familie wichtiger?
Abend,
ich habe ein Anliegen an euch, wie ihr es neutral seht, wie ich mit der Situation umgehen soll.
Es geht darum, dass meine eigene Familie mich oft verletzt, da ihnen andere, fremde Personen wichtiger sind, als die eigene Familie.
Vielleicht kurz zur Struktur und zum Hintergrund.
Meine Familie war noch nie und wird es auch nie sein, nämlich eine richtige Familie. Meine Oma und mein Opa sind geschieden. Beide lästern nur schlecht übereinander. Onkel, Tante und Mutter und Vater (noch zusammenlebend) dasselbe. Der ganze Frust wird auf mich abgegeben. Ansonsten war es das dann auch bereits mit der Familie. Also eigentlich gesagt, eine Familie existiert nicht. Zu meiner Mutter und meinem Opa habe ich im Gegensatz zu den Anderen noch halbwegs guten Kontakt. Mein Opa hat aber auch wieder eine neue Frau kennengelernt, mit viel Familienanhang. Die Frau hat das Sagen und ihre Familie wird wie eine richtige Familie behandelt. Ich im Gegensatz bin egal. Das lassen sie mich auch häufig spüren. Eigentlich würde ich es gerne alles hinter mir lassen, vielleicht mache ich es auch, wenn ich mal eine eigene, kleine Familie habe. Ich mache es aufjedenfall alles anders, besser. Bei mir ist Familie alles. Ich würde mich total freuen, wenn ich den Rückhalt und die Liebe mal irgendwann seitens meiner Partnerin und dessen Familie spüren könnte.
Aber nun zum direkten Thema: wie bereits erwähnt, es bleibt mir noch meine Mutter und mein Opa, zu welchen (wenn sich nicht die „fremde“ Partnerin einmischt) eine ganz gute Beziehung habe. Mit meinem Opa habe ich auch viel gemeinsam. Wir sehen im selben Alter nicht nur sehr identisch aus, wir haben sich die selben Interessen (im selben Alter und heute noch) und wollten schon öfter mal etwas mehr Zeit miteinander verbringen. Mein Opa aber lässt sich von seiner Frau und anderen (Kollegen, die es mit der Familie nicht gut meinen) immer mehr sagen und kommt beispielsweise eine Feier eines Enkels der Frau meines Opas, meinem Geburtstag in die Quere, wird mein Geburtstag (welcher Monate zuvor bekannt war und zugesagt wurde) seitens meines Opas abgesagt. Vereinbarte, gemeinsame Zeit oder Reisen dasselbe. Seit nun 5 Jahren klappt wieder nichts und mich macht es traurig und frustriert es. Bisher kommen sie damit durch, denn meine Mutter will mir dann vorschreiben und bestimmt z.B. mal eben so dann andere Tage, wann ich meine Geburtstag feiern soll. Die „Gäste“ (obwohl ich es nicht möchte) sind bereits eingeladen bzw. umgeladen. Das nervt. Alles was sonst mein Uropa für unsere Familie aufgebaut hat, macht mein Opa kaputt oder schenkt es der Familie der Frau meines Opas. Mein Uropa wäre darüber auch sehr traurig gewesen.
Wie soll ich damit umgehen? Das Gespräch suchen bringt leider garnichts. Hinnehmen? Wäre sicherlich das Beste, ich schaffe es einfach über Jahre nicht. Immer wenn ich von meiner „Familie“ höre, so macht es mich traurig.
3 Antworten
Du kannst keinen Menschen ändern. Nimm solche Vorkommnisse nicht zu persönlich. Deine Familie muss Dich auch nicht glücklich machen oder Deinen Ansprüchen genügen....
sie soll einfach eine normale Familie sein - nicht mehr und nicht weniger.
Es gibt keine normale Familie. Es gibt auch keinen normalen Menschen. Begründung: In der Industrie kennen wir Normen, z.B. bei Papier (DIN-A4, DIN-A5 etc) Aber für Menschen und Familie gibt es keine Norm.
Ja, das versuche ich seit Jahren. Weißt du, ich habe keine hohen Ansprüche an meine Familie, ...
Diese Versuche sind anscheinend nicht erfolgreich verlaufen. Deine hohen Ansprüche sind in der Erwartung sichtbar, dass sich Deine Familie nach Deinen "Normen" richten soll, die Du lediglich als "normal" bezeichnest.
Warum er so viel Wert auf seine Bekannten legt, die es mit seiner Familie noch nie gut gemeint haben, das verstehe ich einfach nicht.
Deinen Opa kenne ich nicht und aus der Ferne kann ich Dir sein Verhalten nicht erklären. Es gibt theoretisch verschiedene Gründe, die in Frage kommen. Aber wir können festhalten: Er hat seinen Wahl getroffen für den Wert, den er seinen Bekannten beimisst. Wir können das heute nicht verstehen, wir müssen das auch nicht verstehen. Aber Du hast zu akzeptieren, dass das die Realität ist. Ob Dir die Realität gefällt, steht hier nicht zu Debatte. Dein durchaus nachvollziehbares Empfinden "das gefällt mir nicht" ist letztlich Dein Problem.
Aber wie soll ich damit umgehen?
Das ist eine gute und berechtigte Frage, die auch konstruktiv und zielführend ist.
Kontaktabbruch, mir alles gefallen lassen? Immer wieder entgegen kommen und enttäuscht und verletzt werden? Auf der Gegenseite ist es auch alles egal. Ich weiß es einfach nicht. So oder so wird es schmerzen.
Die Situation ist für Dich unangenehm, keine Frage. Und in allen unangenehmen Situationen haben alle Menschen - also auch Du - nur drei mögliche Optionen:
- Option: Die Situation zu eigenen Gunsten verbessern. Wenn das nicht funktioniert, bleibt Dir
- Option: Die Situation akzeptieren und das dazugehörige Leiden. Wenn Du das nicht möchtest, hast Du nur noch
- Option: Ausstieg aus der Situation (==> soweit auf Distanz gehen, dass Du durch Worte und Handlungen Deiner Familie möglichst nicht mehr verletzt wirst.)
Zur Option 1 oder auch zur Option 3 würde für mich gehören:
a) Keinerlei Ansprüche mehr an die Familie zu stellen. Soll die Familie doch so leben, wie es ihr gefällt.
b) Ich werde von Fall zu Fall entscheiden, ob ich mich in familiäre Aktivitäten einbinden lasse - oder auch nicht. Meinen Anspruch an mich "ich möchte gerne dabei sein" würde ich deshalb zunächst auf Null runterfahren. Das führt dazu, dass es mir weitgehend egal ist, ob ich bei einem Familienfest dabei bin oder nicht.
Hast du Mal mit denen Klartext geredet? Über deine gefühle? Wenn denen Bekannte wichtiger sind, dann kannst du auch die ansprechen und die könnten dir vielleicht helfen und mit denen redet. Vielleicht würden sie da auch eher drauf hören?
Lass dich auf jeden Fall nicht runterziehen. Familie kann man sich nicht aussuchen. Es gibt ja au h viel schlimmere Familien. Ich hoffe es wird wieder besser.
Ansonsten wird alles gut spätestens wenn du eine eigene Familie gründest. Es gibt nichts schöneres als das. Sorry wahrscheinlich gehen mit mir Grade meine Muttergefühle durch. Aber irgendwann hast du bestimmt auch ein Kind, nimm dir bloß kein Beispiel an solchen verwandten und Schenk dein Baby alle liebe die du hast, denn Kinder tun dies auch. Keiner kann ein so sehr lieber wie ein Baby seine mutter
Ich kann dich verstehen wie hart dich das trifft. Aber ganz unter uns: so wie ich deinen Opa nach dem was du hier geschildert hast einschätze, wird er sich, wenn du ihm mal sagst, wie du dich fühlst: "Was fürn Weichei" sagen. Deswegen ist das einzige, was du jetzt machen kannst, dich schlicht weg von ihm distanzieren.
sollte Opa mal irgendwann angesch...leimt kommen, weil er was will, dann sag ihm: "Du bist für mich gestorben! Dann brauch ich mich später nicht mehr drum kümmern"
lg, Nicki
Ja, das versuche ich seit Jahren. Weißt du, ich habe keine hohen Ansprüche an meine Familie, sie soll einfach eine normale Familie sein - nicht mehr und nicht weniger. Und das fehlt mir und macht mich häufig sehr nachdenklich und traurig. Zusammenhalt steht bei mir ganz vorne. Bei meinem Opa merkt man, dass er eigentlich genauso denkt, er lässt sich aber zu viel von seiner Frau gefallen und sie möchte nur alles schlechte für mich. Warum er so viel Wert auf seine Bekannten legt, die es mit seiner Familie noch nie gut gemeint haben, das verstehe ich einfach nicht. Unehrliche Bekannte über Familie? Aber wie soll ich damit umgehen? Kontaktabbruch, mir alles gefallen lassen? Immer wieder entgegen kommen und enttäuscht und verletzt werden? Auf der Gegenseite ist es auch alles egal. Ich weiß es einfach nicht. So oder so wird es schmerzen.