Fragen zu meiner Dissertation
Darf ich in meiner Dissertation einfach alle (!) Quellen (Primärquellen) eines Papers (Sekundärquelle) übernehmen?
Und darf ich auch die selbe Reihenfolge der Quellen benutzen wie dieses Paper?
Und wenn eine Formulierung der Sekundärquelle sie sich einfach nicht anders ausdrücken lässt (z.B. Patienten haben Angst vor Operationen), die Primärquelle es aber umständlich formuliert (Angst ist ein Phänomen, das bei vielen Patienten auftritt), darf ich dann die Formulierung aus dem Paper übernehmen?
Sorry für die Fragen, wir haben nie wissenschaftliches Arbeiten gelernt, sondern 12 Semester lange MC-Klausuren gemacht... :(
Ich denke auch schon darüber nach meine Dissertation abzubrechen, das ich mich überfordert sehe...:(
4 Antworten
Korrekt ist, sämtliche Primärquellen zuerst zu lesen und daraus zu zitieren oder besser, das Gelesene mit eigenen Worten zusammenfassen. . Im Regelfall gewinnt man beim Lesen und gegebenenfalls der sekundären Datenanalyse etwaiger Korrelationsmatrizen oder begleitender Daten neue Erkenntnisse. Es ist mühselig und zeitraubend, aber genau der Unterscheid zu einer kopierenden Seminararbeit. Das ist eine Dissertation, eine selbständige wissenschaftliche Arbeit. An erster Stelle steht das eigene Denken, die eigene Analyse, die Zusammenfassung mit eigenen Worten nicht das Abschreiben. Mittelmäßige Dissertationen haben 200 zitierte Seiten; gute abgeschriebene 150 Seiten. Eine sehr gute Diss. maximal 50 Seiten eigener Gedanken.
du darfst alle quellen übernehmen, aber du sollstest dabei herausstreichen, dass du jemanden zitierst, der diese quellen gesammelt hat. was ja gern mal gemacht wird: eine quelle in eigenen worten abschreiben und deren quellen in der dort genannten reihenfolge im text erscheinen lassen - ist meiner meinung nach nicht statthaft, auch wenn der autor letztendlich im quellenverzeichnis genannt wird. die reihenfolge und auch die ansammlung der autoren in beliebiger reihenfolge liefern einen deutlichen hinweis auf abschreiben. versuche, einen einführenden und auch abschliessenden satz zu formulieren, wo klar wird: folgendes bzw. oben stehendes geht auf autor xy (jahr) zurück. dann kann dir nichts passieren in form von plagiatsvorwurf.
wenn du wörtlich eine quelle zitierst, musst du das als zitat mit "...." (autor, jahr) kenntlich machen. allgemeinplätze wie "patienten haben angst vor ops" musst du nicht zitieren. aber vermutlich wirst du an den satz etwas dranhängen wie: "diese annahme untersuchte xy (jahr) und stellte fest...."
in einer dissertation wird man viel aus dem eigenen wissen heraus schreiben, das man sich angelesen hat. dann kann man das so machen: zum "schlagwort" siehe beispielsweise x, y und z / satz mit einer behauptung (autor1, autor2, autor3....).
Soweit ich weis Eigene Formulierungen darfst du von einem Text nehmen ohne quellangaben wenn du was wortwörtlich übernimmst musst es mit angeben zb der text und dann schreibst hinten dran laut dem oder dem Artikel
Und das wäre dann ein Plagiat. Egal ob wörtlich zitiert wird, oder "nur" die Gedanken eines anderen Autors übernommen werden, es ist Pflicht den Autor zu zitieren.
Eigene Formulierungen darfst du von einem Text nehmen
... sofern dann die Quelle korrekt angegeben wird, da es sich dabei um eine Referenz handelt. Nicht nur wörtliche Zitate müssen mit Quellenangaben belegt werden, sondern auch Untersuchungsergebnisse, Gedanken, Schlussfolgerugen, Überlegungen, Fragen usw. auch wenn man die zusammenfasst. Jede Äußerung, die nicht originär die eigene ist, muss in einer wissenschaftlichen Arbeit korrelt mit Quellenangaben belegt werden.
In dem Fall zitiert du: Autoren (Jahr. Titel. Journal, Nr etc., pp., (zit. nach: und dann die Angaben des Artikels, aus dem du zitiert hast).
Anders darf eine Quelle nicht verwendet werden.
Dessen ungeachtet ist es natürlich nur redlich, wenn man sich alle relevanten Arbeiten beschafft, liest und primär verarbeitet. Mit der og.Methode kommt man zB in den Naturwissenschaften, Psychologie und den meisten Sozialwissenschaften außerhalb von kürzeren Seminararbeiten oder Posterpräsentationen auf kleineren Kongressen nicht durch. Sprich: das gibt Ärger mit dem Betreuer / Doktorvater, fält das später mal auf, ist dier Doktorhut uU wieder weg.
Ich würd das also besser im Vorfeld im nächsten Kolloquium ansprechen (so es das bei euch gibt).