Eine Abhängigkeit von einer Substanz entsteht durch den Konsum der abhängigkeitserzeugenden Substanz. Ein Abhängigkeitssyndrom ist dann gekennzeichnet durch spezifische emotionale, kognitive und Verhaltensänderungen (Suchtverhalten). Die Abhängigkeitsentwicklung ist stark von der Substanz bestimmt (Substanzen wie Nikotin, Opiate, Benzodiazepine machen recht schnell abhängig, Substanzen wie z.B. Alkohol oder Cannabis eher langsam). Die Spezifität des Suchtverhaltens ist ebenfalls von der Substanz bzw. deren Wirkmechanismen im Gehirn abhängig.

Psychologisch interessiert dann eher, warum die Substanz vor der Abhängigkeit konsumiert wurde. Eine Abhängigkeit ist oft aber auch eine iatrogene (durch den Arzt erzeugte) in Kauf genommene Folge einer Primärerkrankung, z.B. bei bestimmten chronischen Schmerzleiden, bei der Opiate eingesetzt werden (müssen).

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Philosophie ist ein mögliches nicht-psychologisches Wahlfach im Studium der Psychologie. Ein Nebenfachstudium gab es mW im Psychologiestudium noch nie, das war v.a. die Domäne der alten Magisterstudiengänge.

Ein Nebenfach wird idR mit einem Umfang von 25% eines Hauptfaches studiert.

Ein Wahlfach hingegen nur mit wenigen SWS; es geht also nur um einen sehr kleinen Blick über den Tellerrand, nicht mehr und nicht weniger.

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Die Menge, die du trinkst ist hier ja egal, ausschlaggebend ist, dass du bemerkst, dass du das Trinken generell nicht mehr willentlich kontrollieren kannst. Hier musst du andere "Spielregeln" für dein Verhalten lernen.

Möglichkeiten dazu gibt es viele. Meine Empfehlung wäre, einen Termin in einer Suchtberatungsstelle zu machen (Caritas, Diakonie, eine Stiftung, Verein oder kommunale Beratungsstelle). Eine Selbsthilfegruppe (Anonyme Alkoholiker, Kreuzbund, Guttempler, Freundeskreis Suchthilfe o.ä.) ist eigentlich immer obligatorisch.

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Man spricht eher von Hochbegabung. Und nein, das ist keine Behinderung.

Ein Testergebnis, das 145 angibt, ist nicht seriös. Es exisitiert kein Test, der dies leisten kann. Die meisten Tests sind schon deutlich bei unter 130 "überfordert" und sind sehr wenig aussgakräftig, zB der HAWIK, der entwickelt wurde, um in UNTERdurchscnittlichen Bereichen zur Entwicklungs(-verzögerungs-)diagnostik gut, sauber und verlässlich zu differenzieren, nicht im durchscnittlichen und überdurchschnittlichen Bereich (falscher Test für so eine Fragestellung).

Man kann diese(n) Test(s) aber natürlich dazu verwenden, sich mit Hochbegabungsdiagnostik und der anschließenden Begutachtung und v.a. Beratung mit glücklichen Eltern eine goldene Nase zu verdienen ...

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Doppelstudium sinnvoll?

Hallo Leute,

ich bin momentan im 3. Semester meines geisteswissenschaftlichen Studiums und habe mich zusätzlich noch für das kommende Semester für Psychologie an der FUH auf Teilzeit immatrikuliert. Allerdings bin ich momentan ein bisschen am zweifeln, ob das so sinnvoll und die richtige Entscheidung ist.

Ich kann mir gut vorstellen später eine Tätigkeit als Beraterin, Coach oder Weiterbilderin einzunehmen oder vielleicht in einer Personalabteilung Auswahlgespräche zu analysieren etc.. Klar sind dies Berufe oder Tätigkeitsfelder, in die man mit Glück als Psychologe hineinkäme, allerdings sind dies aber auch nur kleine Sparten und ob die Wahrscheinlichkeit so groß ist dort Fuß zu fassen sei mal dahingestellt.

Mein Problem ist ob sich das zusätzliche Studium überhaupt lohnt oder ob ich nicht einfach eher auf Zusatzqualifikationen bauen soll und mich durch Praktika ins Berufsleben eingliedern soll?? Ich bin mir erstens unsicher darüber, ob ich das Studium überhaupt zusätzlich schaffe, da Psychologie in Hagen schon ein wirklicher Brocken ist, bzw ich habe jetzt schon Angst davor. Zweitens ist Psychologie inzwischen ja schon fast ähnlich unspezifisch wie die Geisteswissenschaften und da stell ich mir die Frage ob sich etwas zweites Unspezifisches auf meinem Berufsweg so wirklich lohnt? Zurückziehung der Einschreibung in Hagen wäre jetzt halt noch konsequenzenlos möglich (Also zählt dann nicht als Exmatrikulation)

Vielen Dank für Antworten im Voraus

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in einer Personalabteilung Auswahlgespräche zu analysieren

Du hast recht seltsame Vorstellungen von der Tätigkeit eines Personalpsychologen. Psychologen haben dann eine Chance, wenn ein Unternehmen begriffen hat, dass Auswahlgespräche sehr schlecht geeignet sind, künftige Arbeitnehmer gut auszuwählen. Die Aufgaben sind dann zB die wissenschaftliche Entwicklung und Evaluation von Auswahlverfahren für das Personalmanagement. Dh übersetzt: hauptsächlich Methoden und Statistik mit SPSS vor dem PC.

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Ein Fachbegriff in dem Sinne ist es nicht. Es ist eine euphemistische, gutschtentaugliche Begrifflichkeit, die ein nicht nur vorübergehend autretendes sonderbares, mit sozialen Spannungen einhergehendes, erzieherisch kaum mehr zugängliches Verhalten von Kindern bezeichnet, ohne dass für dieses Verhalten auf Anhieb eine somatische Krankheit oder eine Entwicklungsbeeinträchtigung erkennbar wäre. Die nächst mildere Stufe der Bezeichnung (und die wertneutrale) ist der Begriff "Verhaltensauffälligkeit"; gemeint ist aber natürlich eine sog. "Verhaltensstörung" (ICD-10: F90–F98, also Störungen mit Krankheitswert wie v.a. z.B. ADHS und Störungen des Sozialverhaltens).

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Was meinst du denn jetzt, ein Buch über Markt- und Konsumentenpsychologie oder ein Buch mit Tricks und Kniffen für Verkaufsgespräche?

Im ersten Fall gibt es auf WiPsy-Bachelor bzw. BWL-FH-Niveau zwei brauchbare Bücher von Georg Felser, ein kleines Kohlhammer Bändchen zur Konsumentenpsychologie und ein weiter führendes generell zur Werbe- und Konsumentenpsychologie bei Springer. Wenn es deutlich stärker in der wissenschaftlichen Psychologie verankert sein soll, dann Michaela Wänkes "Social Psychology of Consumer Behavior".

Im letzten Fall kann ich nicht mit Literatur dienen.

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Ein Gutachten wäre nur fraglich möglich (Auftragsgutachten werden eigentlich nicht anerkannt), außerdem ist die Frage, was ein Psychologe hier begutachten soll. Es wäre eher ein Bericht oder eine Stellungnahme möglich, aber auch hier: was soll ein Psychologe in einer Stellungnahme beschreiben, da er ja keine Diagnosen stellen darf.

So oder so hilft dir das beim Amt nicht. Du benötigst eine ärztliche Bescheinigung, möglichst ein Attest. Dies kann vom Hausarzt ausgestellt werden, ich denke nicht, dass hier ein psychiatrisches Attest notwendig ist.

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Das Einfachste und Naheliegenste wäre ja nun mal logischerweise ein Medizinstudium mit anschließender Facharztweiterbildung in Rechtsmedizin.

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Angststörung, wie soll meine Therapeutin mir helfen?!

Bei mir besteht Verdacht auf eine Angststörung, weswegen ich unter anderem in Therapie bin. Ich bin jedoch der Meinung, dass es noch keine wirkliche Angststörung ist, weil sie nur in bestimmten Momenten auftritt. Ich schwänze seit über einem Jahr den Sportunterricht. Sobald ich die Turnhalle betrete, fängt mein Herz an zu rasen, ich kriege plötzlich keine Luft mehr, spüre meine Hände nicht mehr und alles fängt an sich zu drehen. Ich renne dann raus an die frische Luft, aber es wird nicht besser, ich fange an, wild um mich herumzuschlagen und versuche, mich umzubringen oder zu verletzen; kurz: ich verliere die Kontrolle über mich selbst. Ich habe generell Angst davor, Fehler zu machen; lese deswegen nicht gerne vor und singe auch nicht gerne; gebe mich gerne schlechter als ich bin, damit niemand sagt, dass ich schlecht bin sondern denkt, ich hätte mich nur nicht genug angestrengt. (was natürlich auch nicht so sinnvoll ist.) Jetzt habe ich erfahren, dass meine Sportbefreiung ausgelaufen ist und meine Mutter meint, ich müsste Sport ab jetzt wieder mitmachen. Ich weine jede Nacht, weil ich so eine Scheißangst hab, vor Sport, anscheinend hat meine Mutter das nicht richtig begriffen. Hab deswegen auch vor ner Woche wieder versucht, mich umzubringen, wollte mir die Pulsadern aufschneiden, hatte nur Angst vor dem vielen Blut. Diese Angst ist so schrecklich. Ich bin jetzt seit fast drei Monaten in Therapie und alles was wir machen; wir reden über meine "Depressionen" und über meine Vergangenheit. Ich hab keine Ahnung, was mir das bei meiner jetzigen Situation bringen soll, wenn wir in meiner Vergangenheit rumwühlen, ich brauch jetzt und sofort Hilfe, es muss besser werden. 1. Frage :) Ist das eine Angststörung? 2. Frage: Wird es irgendwann besser werden? :c

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ich brauch jetzt und sofort Hilfe, es muss besser werden

Dann ist Psychotherapie für dich völlig ungeeignet, da die Vorgaben für eine kassenfinanzierte Psychotherapie klar sind: die Bearbeitung von Krankheitsursachen, und die muss man erst mal mühsam heruasfinden. Gerade bei der von dir geschilderten Gesamtproblematik, reden wir hier von mehreren Jahren intensiver Psychotherapie!

ich brauch jetzt und sofort Hilfe, es muss besser werden

Wie gesagt, da ist Psychotherapie für dich die völlig falsche Behandlungsform. Hier besteht als einzige Lösung nur der Gang zum Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, der eine umfassende medikamentöse Behandlung (Kombination mehrer Medikamente plus ggf. Augmentation zB mit einem Stimmungsstabilisierer) einleitet, ggf. ist auch eine Einweisung in ein Fachkrankenhaus sinnvoll, so dass die sicher recht umfangreiche medikamentöse Einstellung stationär durchgeführt werden kann.

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Da du mit 14 in Deutschland sexuell mündig bist und somit grundsätzlich über deine sexuelle Selbstbestimmung verfügst, darfst du und er auch, sofern du nicht in einem besonderen Verhältnis ((Stief-)Vater, Lehrer usw.) zu ihm stehst.

Ansonsten müsste tatsächlich abgewogen werden, ob es sich um einen Mißbrauch handelt, vor dem du geschützt werden musst.

So wie ich das hier verstehe, ist das aber ohne Belang.

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Da Psychologie ein mathematisch-naturwissenschaftliches Fach ist, gibt es eigentlich kaum Bücher, die den Interessen der meisten entgegen kommen, da die Psychologie sehr bzw. sogar eklatant von den Vorstellungen, die Menschen über dieses Fach haben, abweicht (sprich: was Menschen sich unter Psychologie vorstellen, findet sich nicht in der Psychologie bzw. hat nichts damit zu tun). Eigentlich drückt sich dies auch schon in der Wortbezeichnung als -logie (= reine Wissenschaft, statt Psychonomie als anwendungsbezogene Lehre) aus.

Die am besten verständlichen und am meisten "runtergekochten" Lehrbücher sind:

  • Zimbardo: Psychologie
  • Myers: Psychologie oder
  • Smith et al: Atkinsons und Hilgards Einführung in die Psychologie, evtl. noch (mit Einschränkungen)
  • Psychologie für Dummies

Drunter geht es nicht.

Es wäre daher hilfreich zu erfahren, was du dir unter Psychologie vorstellst und was für Interessen du da genau hast, sprich, über was du etwas lesen möchtest.

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Normalerweise gint es Skripte zu den Veranstaltungen, außerdem eine Literaturliste, die sehr vom Dozenten abhängt (werden fundiert mathematische und statistische Methoden der Psychologie vermittelt oder nur ein verlängerter SPSS Kurs in statistischer Datenausfbereitung und -analyse durchgeführt).

Vielfach gilt der Botz als Standard (obwohl er immer noch voller Fehler ist).

Aus meiner Sicht gibt es nur ein Buch für das Grundstudium bzw. Bachelor: "Statistics" von William Hays, ein Buch fürs Leben. Hier muss man sehr hart arbeiten (außerdem ist das Buch nicht ins Deutsche übersetzt), das ist weit von einem "ich klicke mir das eh nur so mit SPSS zusammen, was mit meinen Daten da tatsächlich passiert, interessiert mich nicht".

Ergänzend zur Vertiefung: "Lineare Algebra" und "Wahrscheinlichkeitsrechnung" von Lipschutz und "Statistik" von Spiegel, grundlegend und ein Klassiker sicher auch "Wahrscheinlichkeitsrechnung und mathematische Statistik" von Fisz.

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Internet bei einem Referat? Da wirst du wohl auf klassische Weise bibliografieren müssen.

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Ja, das nennt man Psychotherapie, die sowohl als Einzeltherapie als auch als Gruppentherapie möglich ist.

Wenn du eine Änderung der Persönlicheitsstruktur (und um die geht es ja bei einer Persönlichkeitsstörung) anstrebst, geht es ganz sicher nicht mit Hinweisen, Anleitungen und Vorbildern. Da geht es statt dessen um jahrelange, kontinuierliche, sehr harte und sehr schmerzhafte Arbeit an dir selbst.

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In dem Fall zitiert du: Autoren (Jahr. Titel. Journal, Nr etc., pp., (zit. nach: und dann die Angaben des Artikels, aus dem du zitiert hast).

Anders darf eine Quelle nicht verwendet werden.

Dessen ungeachtet ist es natürlich nur redlich, wenn man sich alle relevanten Arbeiten beschafft, liest und primär verarbeitet. Mit der og.Methode kommt man zB in den Naturwissenschaften, Psychologie und den meisten Sozialwissenschaften außerhalb von kürzeren Seminararbeiten oder Posterpräsentationen auf kleineren Kongressen nicht durch. Sprich: das gibt Ärger mit dem Betreuer / Doktorvater, fält das später mal auf, ist dier Doktorhut uU wieder weg.

Ich würd das also besser im Vorfeld im nächsten Kolloquium ansprechen (so es das bei euch gibt).

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