Beruf in forensik/rechtsmedizin/Anthropologie

4 Antworten

Du könntest den zugegebenermaßen langen Weg des Medizinstudiums mit anschließender Weiterbildung zum Rechtsmediziner wählen. Die Rechtsmedizin ist jedoch leider eine der wenigen Fachrichtungen, die eher rückläufig ist, hierzulande wird erschreckend wenig obduziert und es machen immer wieder Institute zu. Eine Stelle als Assistenzarzt in der Rechtsmedizin zu bekommen ist daher nicht so leicht, aber es ist durchaus möglich. Falls du diesen Weg gehen solltest, hättest du während des Studiums ohnehin noch die Möglichkeit, deine Interessen zu erforschen und zu sehen, ob die Rechtsmedizin wirklich das richtige für dich ist. Ich fürchte nämlich dass sie zu den Fachbereichen gehört, die bezüglich der dort anfallenden Tätigkeiten extrem falsch eingeschätzt wird. Ich hab selbst eine Famulatur dort absolviert, es war eine super interessante Zeit, aber ich muss zugeben, so etwas beruflich auf Dauer zu machen, könnte ich mir nicht vorstellen, es ist einfach zu zermürbend...

Ich würde mir erst einmal eine richtige Obduktion ansehen. Ob Du dann weitermachen willst- also mein Ding wärs nicht. Sonst- Medizinstudium. Da ist Rechtsmedizin im Ansatz dabei.

Das Einfachste und Naheliegenste wäre ja nun mal logischerweise ein Medizinstudium mit anschließender Facharztweiterbildung in Rechtsmedizin.

Welche für dich die richtige ist, wissen wir natürlich auch nicht. Du könntest Medizin studieren (Achtung NC) und dann deine Facharzt-Weiterbildung in Gerichtsmedizin machen, oder du könntest über Biologie und Anthropologie gehen, oder du studierst Chemie oder Biochemie und gehst dann in Richtung Toxikologie. Ob man direkt Forensik studieren kann, weiß ich nicht.

medosych  21.09.2014, 16:43
Facharzt-Weiterbildung in Gerichtsmedizin

Das war nur bis 1968 möglich.

0
Pangaea  21.09.2014, 18:06
@medosych

Echt jetzt? Und was haben die heutigen Gerichtsmediziner gemacht? Pathologie alleine reicht ja nun auch nicht.

0
LilApple88  21.09.2014, 20:21
@medosych

Unsinn, natürlich gibt es die und die Weiterbildung zum Rechtsmediziner existiert ebenfalls noch.

0
medosych  21.09.2014, 20:39
@LilApple88

Eine Weiterbilduing zum Rechtmediziner natürlich, habe ich oben auch angeführt. Die Bezeichnung lautet Rechtsmediziner. Gerichtsmediziner gibt es nicht mehr.

Rechtsmediziner arbeiten im Gegensatz zu Gerichtsmedizinern an unabhängigen universitären Instuten für Rechtsmedizin (und sind nicht nur für Gerichte tätig), nicht mehr bei Gerichten zugeordneten Behörden. Einige Tätigkeiten der Gerichtsmediziner werden heute von staatl. nicht unabhängigen Amtsärzten der Gesundheitsämer wahrgenommen.

Ebenfalls unterscheidet sich das Fach Rechtsmedizin, die Weiterbildung zum Facharzt für Rechtsmedizin und die Aufgabenbereiche der Ärzte erheblich vom Gerichtsmediziner (zB gehört zur Rechtsmedizin auch die möglichst beweissichernde Behandlung von Opfern von Straftaten als Arzt dazu, was Gerichtsmediziner nicht getan haben, um nur ein Beispiel zu nennen).

0
Pangaea  21.09.2014, 22:21
@medosych

... Korinthenkackerei ist gar nicht dein Ding, oder? ;-)

0
medosych  22.09.2014, 01:10
@Pangaea

Also, eine Funktion als unabhängiger Sachverständiger vs. Gerichtsbüttel, sehr erhebliche Ausweitung der Tätigkeit als Arzt (daher eine eigene Facharztweiterbildung) als lediglich ein fachlich sehr eingeschränkter forensisch tätiger Pathologe (was ein Gerichtsmediziner war und in vielen Staaten noch ist - daher die oft zu findende Gleichsetzung von Pathologe und Rechtsmediziner), finde ich sehr bedeutsam, war weltweit richtungsweisend und ist für mich keine Korinthekackerei.

1