Frage zum Wachstum von Pflanzen?
Hallo!
Angenommen eine Pflanze wird einen halben Tag mit Sonne bescheint, transportiert die dann den in den Blättern hergestellten Zucker sofort dahin wo dann mit den restlichen Stoffen aus der Erde neue Blätter oder Zweige wachsen oder speichert die den Zucker auch irgendwo und wächst dann, wenn keine Sonne mehr scheint, wie nachts?
Und: Wie wird entschieden, wo Stängel oder Blätter wachsen? Warum sind manche Stängel größer oder unterschiedlich oft verzweigt?
Lg
2 Antworten
Trenne Photosynthese (nur Tags, Bildung von Zucker - ganz vereinfacht) und Umsatz (Atmung, Speicherung, Wachstum rund um die Uhr...)
Was wo wächst ist durch Wachstumszonen (Meristemen) bedingt, deren genau Lage und Ausprägung wiederum genetisch festgelegt ist...
Ahorne z. B. bekommen gegenständige Knospen -> daher stehen logischerweise auch die daraus ausgetriebenen Blätter gegenständig -> und weil die Knospen für Seitenzweige immer in den Blattachseln stehen -> sind auch die Äste gegenständig...
Äpfel sind wechselständig wie Birken - anders aber wie Birken haben Äpfel schwere Früchte und haben daher ganz anders "konstruierte" und viel stabilere Äste als Birken, an denen nur leichte Nussfrüchtchen hängen...
Bäume haben Stämme, Gras wächst an der Basis, Kräuter an den Triebspitzen, Tulpen ziehen sich über den Winter in die Zwiebel zurück, Flechten wachsen das ganze Jahr...
Alles Anpassungen an besondere Umweltbedingungen wie Lichtverhältnisse, Fraßdruck, Jahreszeiten, usw.
Das sind mehrere Fragen
- Ja auch Pflanzenzellen brauchen Tag & Nacht Energie (in Form von Zucker usw.) - deshalb gibt es die sog. Nettophotosynthese = Photosynthese minus Eigenbedarf...
- Pflanzen sind eigentlich nur wirklich ausgewachsen - aber ja Photosynthese darf nie komplett aufhören, auch wenn nimmer viel hinwachst...
- Grüne Stengel betreiben auch Photosynthese, aber deren Fläche ist i. d. R. viiiel kleiner als die der Blätter - gibt auch Ausnahmen, z. B. Kakteen: da ist NUR der Stengel grün, die Blätter sind zu Stacheln umgeformt... Es gibt auch Pflanzen ohne Blattgrün im Stängel: Baumstämme betreiben i. d. R. keine Photosynthese.
- Das mit den Blättern abschneiden ist IMMER eine Belastung für die Pflanze - außerdem kommt die Kraft für die Bildung neuer Blätter aus Knospen und Nährstoffvorräten in der Pflanze - eine Pflanze mit grünem Stängel und Meristemen hat aber wohl mit dir besten Chancen bei so nem unfairen Blattschnipplerangriff ;o)
Das war ja nur eine Grundsatzfrage mit den Blättern.
Also wird in den Blättern auch Zucker eingespeichert? Nehmen also sämtliche Pflanzenzellen Zucker in die Membran auf der entweder von anderen Blättern stammt oder selbst hergestellt wurde, und tun dann etwas damit, wie teilen oder sich zusammen ziehen wenn es zu trocken et cetera?
Wird in den Wurzeln auch etwas gespeichert und im Stängel oder geht das einfach gleich nach oben?
Wenn zu viel Zucker vorhanden ist der nicht in den Wachstum geht, hören die Zellen dann einfach auf zu Fotosynthetisieren?
Nicht böse sein, aber wie alt bist du - hattest du das alles nicht in der Schule?
Photosynthese: findet in den Zellen statt, die Chloroplasten haben, also mit Chlorophyll, dem Blattgrün...
Das hat nix mit dem Zuckergehalt (oder der Gehalt an Derivaten wie Stärke usw.) zu tun, der ist in Speicherorganen hoch.
Diese wiederum sind je nach Pflanzenart sehr unterschiedlich - bei der Zuckerrübe etwa ist das die verdickte Wurzel (die ist nicht grün, macht also keine Photosynthese...) - ähnlich wie bei der Futterrübe, deren Wurzel am oberen Ende sehr wohl auch grün werden kann...
Andere Pflanzen speichern in Knollen (Kartoffeln), andere botanisch gesehen in Blättern (verkürzt, verdickt, NICHT grün), nix anderes sind nämlich Zwiebeln...
In Wurzeln, in Sprossen, in Samen, in Fruchtfleisch, oder manche Arten auch fast gar nicht...
Sicher hatte ich das in der Schule aber da hat mich das nicht interessiert und es ist 15 Jahre oder so her.
Aber kommt die Photosynthese nun zum Erliegen, wenn der Zucker nicht mehr eingespeichert werden kann oder weil bestimmte Nährstoffe fehlen um weiter zu wachsen?
Photosynthese kommt u. a. zum Erliegen
- Bei Kälte
- Bei Wassermangel
- Bei zu hoher Verdunstung
- Weil Blätter fehlen (Wärme Wintertage)
- ...
Eher ist es umgekehrt dass das Wachstum stockt weil keine "Baustoffe" verfügbar sind (Cellulose wird aus Zucker gemacht...)
Zum Nährstoffmangel Google mal "Liebigs Fass" (Minimumgesetz), aber es gibt dabei keinen "an/aus"-Schalter sondern das Wachstum wird weniger und weniger...
...bei Bäumen sieht man das an der Jahrringbreite je nach Baumart, Boden, Wasserversorgung, Jahresklima...
= Google mal Dendrochronologie
Ja, aber wenn zu viel Zucker erzeugt wird, dann bekommt die Pflanze ja vielleicht zu hohe Zuckerwerte?
Und wo ist eigentlich die Seele der Pflanze? Die Wurzeln? Der Hauptstamm? Die Blätter?
Seelen gibt es keine und "zuviel Zucker" auch nicht - kannst nicht mit einem Zuckerstoffwechsel im Blut von Mensch und Tier vergleichen.
Nährstoffe werden "verbaut" oder eingelagert...
Das sind mehrere Fragen.
Es gibt Pflanzen, die die Photosynthese und die Zuckersynthese räumlich oder zeitlich trennen. (C4-Pflanzen bzw. CAM-Pflanzen).
Es gibt verschiedene Wachstumsformen. Ganz grob: Akrotonie: das Wachstum konzentriert sich auf die oberste Knospe (Bäume) und Basitonie: das Wachstum findet vorwiegend an Seitenknospen statt (Büsche).
Ich empfehle ein Studium der Botanik.
Das heißt die Pflanzenzellen brauchen auch Zucker ganze Zeit ohne zu wachsen, weshalb die Photosynthese auch für ausgewachsene Pflanzen essentiell ist?
Betreibt der Stängel auch Fotosynthese? Also könnte man alle Blätter abschneiden und es wachsen neue?